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Die Terroristen

Die Terroristen

Titel: Die Terroristen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall; Per Wahlöö
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natürlich zu dieser Kategorie«, erklärte er bescheiden.
    Er war bedeutend älter als die meisten anderen Anwesenden, ein gebieterischer Mann mit imponierendem Bauch. Außerdem war er auffallend schlecht und unmodern gekleidet, und eine nicht allzu wählerische Katze hätte von seiner Weste frühstücken können. Nach einigen Minuten des Wartens, während derer er Bulldozer mit eigentümlichem Blick fixierte, fuhr er fort:
    »Abgesehen davon, dass dieses junge Mädchen niemals vor die Schranken des Gerichts gehört hätte, bestehen keine juristischen Einwände. Rein technisch gesehen.«
    »Protest!«, rief Bulldozer.
    »Herr Advokat Braxen, Sie können sich Ihre Kommentare für später aufsparen«, mahnte der Richter. »Wollen Sie jetzt mit Ihrem Plädoyer beginnen, Herr Staatsanwalt?«
    Bulldozer sprang von seinem Stuhl auf und begann mit gesenktem Haupt um den Tisch herumzulaufen, auf dem er seine Akten abgelegt hatte.
    »Ich behaupte, dass Rebecka Lind am Mittwoch, dem 22. Mai dieses Jahres, einen bewaffneten Banküberfall auf die Zweigstelle der PK-Bank in Midsommarkransen verübte und sich danach des Widerstandes gegen die Staatsgewalt schuldig machte, indem sie sich gegen die Beamten, die sie festnehmen wollten, zur Wehr setzte.«
    »Und was sagt die Angeklagte dazu?«
    »Die Angeklagte ist unschuldig«, antwortete Braket. »Und deshalb ist es meine Pflicht, all diesen … Quatsch zurückzuweisen.«
    Er wandte sich an Bulldozer und fragte wehmütig: »Wie fühlt man sich, wenn man unschuldige Menschen verfolgt? Wenn ich mir vorstelle, was für ein netter kleiner Knirps du damals warst, fällt es mir schwer, Verständnis für die, na, sagen wir Betätigung aufzubringen, die du heutzutage ausübst.«
    Bulldozer schien hocherfreut zu sein. Er schwebte auf Braxen zu und sagte:
    »Ich kann mich auch gut an die Zeit in Boras erinnern. Besonders ist mir im Gedächtnis geblieben, dass der damalige Referendar Braxen stets nach Zigarren und billigem Kognak roch.«
    »Meine Herren«, mahnte der Richter. »Hier ist weder der Ort noch die Zeit für private Erinnerungen. Advokat Braxen, Sie bestreiten also die Behauptungen des Staatsanwalts?«
    »Wenn der Kognakgeruch nicht eine Erfindung der Fantasie des Staatsanwalts ist, dann verwechselt er ihn mit seinem Vater«, sagte Braket ruhig. »Außerdem ist die Angeklagte unschuldig. Und das ist das letzte Mal, dass ich diesen Ausdruck hier verwende. Dieses junge Mädchen …« Er kehrte zu seinem Tisch zurück und suchte in seinen Unterlagen.
    »Rebecka Lind heißt sie«, half ihm Bulldozer.
    »Danke, mein Junge, Rebecka Lund.«
    »Lind«, verbesserte Bulldozer.
    »Rebecka ist genauso unschuldig wie die Mohrrüben in der Erde.«
    Alle schienen über diesen unkonventionellen Vergleich nachzudenken. Schließlich fragte der Richter:
    »Das zu entscheiden ist doch wohl Sache des Gerichts, nicht wahr?«
    »Leider«, bestätigte Braket.
    »Was wollen Sie damit andeuten?«, fragte der Gerichtsvorsitzende mit einer gewissen Schärfe.
    Braket antwortete: »Leider ist es unmöglich, sämtliche Hintergründe deutlich zu machen. Der Prozess würde dann nämlich Jahre dauern.«
    Alle waren über diesen Aspekt sehr bestürzt.
    Braket fuhr fort: »Interessant ist der Vorschlag des Vorsitzenden, dass ich meine Memoiren schreiben soll.«
    »Habe ich so etwas vorgeschlagen?«, fragte der Richter verblüfft. Jetzt war er völlig aus der Fassung.
    »Während eines langen Lebens in verschiedenen Sälen, wo angeblich Recht gesprochen wird, sammelt man viele Erfahrungen«, führte Braket aus. »Als junger Mann war ich außerdem eine Zeit lang in Südamerika, wo ich mich mit der Milchwirtschaft beschäftigt habe. Meine Mutter, sie lebt noch, die alte Dame, ist der Ansicht, dass diese Tätigkeit in der Molkerei in Buenos Aires die einzige redliche Arbeit gewesen ist, die ich jemals verrichtet habe. Übrigens, dieser Tage habe ich gehört, dass auch der Vater des Staatsanwalts, trotz hohen Alters und zunehmenden Hangs zum Alkohol, täglich einen kurzen Spaziergang am Fluss in Orebro unternimmt, wohin die Familie irgendwann in den Vierzigerjahren umgezogen ist. Von Buenos Aires aus ist es mit den heutigen Fortbewegungsmitteln kein weiter Weg zu den neuen Staaten in Afrika. Ein ungemein interessantes Buch über Kongo-Kinshasa hat kürzlich meine Aufmerksamkeit geweckt…«
    »Die Memoiren von Herrn Advokat Braxen, auch wenn sie noch nicht geschrieben sind, sind sicher von großem Interesse«, unterbrach

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