Die Terroristen
Oberschenkeln rollen. So werden natürlich nur die teuersten Marken hergestellt. Wahrscheinlich ist das jedoch ein Gerücht.«
»Gehört das zur Verhandlung?«, fragte der Richter müde. »Die Frage ist nicht so leicht zu entscheiden«, antwortete Braket geheimnisvoll. »Wieso?«
»Es scheint mir, dass der Staatsanwalt sich, um es vorsichtig auszudrücken, nicht immer auf die wesentlichen Punkte des Ablaufs konzentriert.«
Bulldozer, der nicht einmal Raucher war, wirkte zum ersten Mal ein wenig verwirrt. Aber er fasste sich schnell und beendete dann in der gleichen guten Form wie stets, gestikulierend und hin und wieder schmunzelnd, sein Plädoyer.
Kurz zusammengefasst, sagte er Folgendes: Rebecka Lind hatte am 22. Mai kurz vor 2 Uhr nachmittags die Filiale der PK-Bank in Midsommarkransen betreten und war zu einem der Kassenschalter gegangen. Sie hatte eine große Schultertasche bei sich gehabt, die sie auf den Schaltertisch gelegt hatte. Danach hatte sie Geld verlangt. Die Kassiererin bemerkte, dass sie mit einem Dolch bewaffnet war und hatte mit dem Fuß den Knopf bedient, der die Polizei alarmierte, während sie begann, die Tasche mit Geldscheinbündeln zu füllen, insgesamt einem Betrag von 5000 schwedischen Kronen. Noch bevor Rebecka Lind das Banklokal mit ihrer Beute verlassen hatte, traf die erste Funkstreife, die von der Alarmzentrale der Polizei dort hindirigiert worden war, ein. Die Funkstreifenbesatzung, bestehend aus zwei Polizisten, war mit gezogener Waffe in die Räume der Bank eingedrungen und hatte die Bankräuberin entwaffnet, wobei ein gewisser Tumult entstand. Dabei waren die Geldscheine auf den Fußboden verstreut worden. Die Polizisten hatten die Täterin festgenommen und sie zur Kriminalpolizei nach Kungsholmen gebracht, aber nicht ohne dass die Festgenommene gewaltsam Widerstand geleistet und die Uniform eines der Polizisten beschädigt hatte. Auch während der Fahrt im Auto hatte es Tumult gegeben. Die Bankräuberin, bei der es sich, wie sich zeigte, um die 18-jährige Rebecka Lind handelte, war der Kriminalpolizei auf Kungsholmen vorgeführt und dann der speziellen Abteilung, die für die Aufklärung von Banküberfällen gebildet worden war, überstellt worden. Sie war sofort verhaftet worden, als von Rechts wegen verdächtig, einen bewaffneten Bankraub ausgeführt und Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet zu haben, und am Tag darauf nach einer offensichtlich kurz gefassten Verhandlung vor Stockholms Tingsrätt in Untersuchungshaft genommen worden.
Bulldozer Olsson gab zu, dass in Zusammenhang mit dem Haff termin bestimmte juristische Formalitäten nicht berücksichtigt worden waren, wies aber darauf hin, dass diese, technisch gesehen, keine Rolle spielten. Rebecka Lind selbst war an einer Verteidigung nicht interessiert gewesen, und sie hatte darüber hinaus sofort zugegeben, dass sie die Bank aufgesucht hatte, um sich Geld zu beschaffen.
Braket ließ, ohne rot zu werden, einen Wind fahren und sagte, dass Rebecka Lind kein Einkommen hätte.
Alle begannen jetzt auf ihre Uhren zu schielen, aber Bulldozer Olsson hielt nicht viel von Pausen und rief prompt seinen ersten Zeugen auf, die Bankkassiererin Kerstin Franzen.
Die Zeugenaussage war kurz und bestätigte im Großen und Ganzen das, was bereits gesagt worden war.
Bulldozer fragte: »Wann haben Sie erkannt, dass es sich um einen Bankraub handelte?«
»Schon als sie die Tasche auf den Schaltertisch warf und Geld haben wollte. Und dann bemerkte ich das Messer. Das sah sehr gefährlich aus. Eine Art Dolch.«
»Warum haben Sie das Geld in die Tasche gezählt?«
»Wir haben Anweisung, in solchen Fällen keinen Widerstand zu leisten, sondern zu tun, was der Bankräuber verlangt.«
Das war richtig. Die Banken waren nicht bereit, das Risiko zu übernehmen, Angestellten, die verletzt worden waren, teure Lebensrenten oder Schadenersatz zu bezahlen.
Ein Donnergrollen schien den ehrwürdigen Raum erzittern zu lassen. In Wirklichkeit war es Hedobald Braxen, der rülpste. Das geschah nicht eben selten und war teilweise der Grund für seinen Spitznamen.
»Hat die Verteidigung Fragen?«
Braket schüttelte den Kopf. Er war jetzt damit beschäftigt, sorgfältig etwas auf ein Blatt Papier zu schreiben.
Bulldozer Olsson rief seinen nächsten Zeugen auf.
Kenneth Kvastmo kam herein und wiederholte mühsam den Zeugeneid. In Schweden reicht es nicht, die Hand zu erheben und zu sagen: Ich schwöre.
Das Frage-und-Antwort-Spiel mit ihm war noch
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