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Die Teufelshaube

Die Teufelshaube

Titel: Die Teufelshaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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du sicher?«
    »Ganz sicher«, sagte Gyltha. »Das Mädchen hat sich an Mutter Edyve gewandt, und die hat um Eleanors Schutz gebeten. Worauf die Königin gesagt hat, der alte Wolf soll warten.«
    Wieder einmal hatte sie das in der Klosterküche erfahren, wo Polly, eine Freundin von Gyltha, den königlichen Dienern geholfen hatte, bei dem Gespräch zwischen Königin und Söldnerführern Erfrischungen zu servieren, und dabei hatte Polly unter anderem aufgeschnappt, dass die Königin der Bitte von Mutter Edyve entsprochen hatte, Emmas Vermählung mit Wolvercote auf unbestimmte Zeit zu verschieben. »… bis die junge Frau sich von dem Kummer erholt hat, der ihren Geist derzeit heimsucht.«
    Polly berichtete, dass »Seine Wölfische Lordschaft nicht gerade erfreut war«.
    Adelia dachte erleichtert, dass es den Bloats ähnlich ergehen würde. Doch mittlerweile wussten alle, welcher Kummer Emmas Geist heimgesucht hatte, und laut Gyltha herrschte allgemeines Mitgefühl für sie, was wiederum zu großen Teilen aus der gleichfalls allgemeinen Abneigung gegen Wolvercote erwuchs.
    Es gab noch mehr gute Nachrichten aus der Küche. Nachdem die Ordnung wiederhergestellt war, hatte Eleanor offenbar verkündet, dass die Kirche wieder geöffnet und Gottesdienste gefeiert werden sollten und dass Weihnachten mit einem Fest begangen werden würde.
    »Und zwar ein schönes altes englisches Fest«, sagte Gyltha mit einem heidnischen Glimmen in den Augen. »Lieder, Festschmaus, Mummenschanz, Weihnachtsklotz, alles, was dazugehört. Die sind schon dabei, die Gänse zu schlachten …«
    Es war typisch für Eleanor, dachte Adelia, dass sie die Nahrungsvorräte des Klosters erst rettete und dann selbst in Gefahr brachte. Die ganze Gemeinde zu bewirten würde ein gewaltiges und teures Unterfangen werden. Andererseits waren die Anweisungen der Königin notwendig und umsichtig gewesen und würden hoffentlich eine Lage entschärfen, die unerträglich geworden war. Und wenn ein Fest Freude nach Godstow bringen konnte – bei Gott, die konnten sie alle gebrauchen.
     
    Das Wiedererwachen von Eleanors Energie hatte eine Einladung zur Folge, die Jacques überbrachte: »Unsere huldvolle Lady, Königin Eleanor, wünscht Mistress Adelia zu sehen.«
    »Bist du jetz der ihr Laufbursche?«, fragte Gyltha an der Tür. Der Bote hatte irgendwo buntere Kleidung aufgetrieben, gelocktes Haar verbarg seine Ohren, und sein Parfüm drang quer durch den Raum bis zu Adelia.
    Er hatte auch eine neue Würde gefunden. »Mistress, ich schätze mich glücklich. Und jetzt muss ich zu Master Mansur. Auch er ist zu ihr bestellt worden.«
    Gyltha sah ihm nach. »Der äfft ihre Höflinge nach«, sagte sie abschätzig. »Unser Rowley tritt ihn in den Hintern, wenn er zurückkommt.«
    »Rowley kommt nicht zurück«, sagte Adelia.
     
    Als Mansur das königliche Gemach betrat, murmelte einer der Höflinge hörbar: »Jetzt empfangen wir schon Heiden.« Und als Adelia ihm mit Wächter auf den Fersen folgte: »Großer Gott, seht euch die Kappe an. Und den Hund, ach du meine Güte …«
    Eleanor jedoch war die Freundlichkeit in Person. Sie kam angerauscht und bot den Gästen ihre Hand zum Kuss. »Master Mansur, Wir sind entzückt, Euch zu sehen.« An Adelia gerichtet: »Mein liebes Kind, Wir waren nachlässig. Natürlich waren Wir mit Staatsangelegenheiten beschäftigt, aber dennoch, ich fürchte, Wir haben jemanden vernachlässigt, mit dem Wir gegen die Teufelsbrut gekämpft haben.«
    Der langgestreckte obere Raum hatte der Äbtissin gehört, doch jetzt hatte ihn unverkennbar Eleanor in Beschlag genommen. Mutter Edyve hätte ihn gewiss nicht mit dem schweren Aroma des heidnischen Ostens durchtränkt oder ihn mit so buntem Zierrat gefüllt – Tücher, Kissen, ein herrlich herbstliches Triptychon –, wodurch die naiven biblischen Zeichnungen an den Wänden dahinter nahezu verschwanden. Mutter Edyve hatte nie an einem goldenen Betpult gekniet, auf ihren Bettpfosten hatten sich keine geschnitzten Löwen getummelt, vom Baldachin des Himmelbetts hatte sich kein hauchdünner Stoff federleicht wie Spinnweben über ihre Kopfkissen ergossen, keine Höflinge hatten sie wie bewundernde Statuen umstanden, kein schöner Minnesänger hatte die Luft ihres Raumes mit einem Liebeslied erfüllt.
    Und doch, dachte Adelia, während sie sich noch immer über das Bett wunderte – wie hatte sie das Ding auf die Barkasse bekommen? –, war die Wirkung nicht sexuell. Sinnlich, gewiss, aber es war

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