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Die Teufelshaube

Die Teufelshaube

Titel: Die Teufelshaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: franklin
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Hund heimlich Fleischbrocken zu.
    Eleanor nahm alles gelassen hin, wie Adelia sah. Die Königin hatte sich gutmütig die riesige Krone aus Efeu und Lorbeerblättern aufgesetzt, die ihr von der Frau des Schmiedes überreicht wurde, und dabei ihren eigenen schlichten Kopfschmuck ruiniert. Plötzlich ähnelte sie einer Erdgöttin, was den Eindruck, dass der Abend immer heidnischere Züge annahm, nur noch verstärkte.
    Außer dem königlichen Koch gab es nur noch eine weitere Person, die sich nicht der allgemeinen Heiterkeit anschloss: Emma saß als eisige, reglose Gestalt neben ihrem Mann, der sie ignorierte. Adelia versuchte, ihren Blick aufzufangen, und gab es dann auf. Das Mädchen starrte ins Leere.
    Wie gingen Master und Mistress Bloat wohl mit der Situation um?, fragte sich Adelia. Verurteilten sie die Entführung ihrer Tochter?
    Nein, sie hatten beschlossen, sie nicht zur Kenntnis zu nehmen. Die beiden hatten sich innen an einen der Tische dem Entführer gegenübergesetzt, doch Wolvercote strafte ihre Bemühungen, ihn in ein Gespräch zu verwickeln, meistens mit Verachtung.
    Master Bloat wollte sogar einen Trinkspruch auf das glückliche Paar ausbringen, doch der Lärm schwoll schlagartig an, als er sich erhob, und Emma, die zum ersten Mal aus ihrer Trance erwachte, bedachte ihren Vater mit einem so bitterbösen Blick, dass dem Mann die Worte im Hals steckenblieben und er sich wieder setzte.
    Mit Mansur zu ihrer Linken und Allie sicher in einer Trageschlinge an ihrer Hüfte – es würde keine entführten Töchter mehr geben – richtete Adelia ihre Aufmerksamkeit auf den Mann zu ihrer Rechten. Sie hatte sich größte Mühe gegeben, den Platz neben ihm zu ergattern.
    Master Warin war die meiste Zeit für sich geblieben, und die Tatsache, dass er sich höflich erkundigen musste, wer sie war, und nicht abweisend reagierte, als sie ihm ihren Namen nannte, zeigte, dass ihm der übliche Klostertratsch entgangen war.
    Er hatte die nervöse Angewohnheit, sich die Lippen zu lecken, und keineswegs das aalglatte herablassende Auftreten der meisten Advokaten. Ein unauffälliger Mensch, der sich seinen starken Gloucestershire-Akzent zwar ein wenig abgewöhnt hatte, aber auch nicht versuchte, ihn zu verbergen. Adelia gewann den Eindruck, dass es für ihn sowohl finanziell als auch intellektuell nicht leicht gewesen war, die Zulassung als Advokat zu erhalten, und dass er sich auf
consilio et auxilio
beschränkte, also auf Beratung beim Aufsetzen von Testamenten, Rodungsanträgen, Dienstverträgen, eben auf die vielen Details des Alltagsrechts, die für den Laien, der damit zu tun hatte, ungemein wichtig sein konnten.
    Als sie ihm zum Tod seines jungen Vetters ihr Beileid aussprach, benetzte er sich erneut die Lippen, und echte Tränen traten in seine kurzsichtigen Augen: Der Mord hatte ihn seiner Familie beraubt, sagte er, da er bislang unverheiratet war. »Wie ich Euch um diese wonnige Kleine beneide, Mistress. Ich hätte so gern Kinder.«
    Adelia hegte einen schlimmen Verdacht gegen Master Warin. Sie musste sich selbst in Erinnerung rufen, dass
irgendwer
die Information weitergegeben hatte, aufgrund deren zwei Mörder Talbot aus Kidlington auf der Brücke aufgelauert hatten, und niemand kam dafür eher in Frage als dieser kleine Mann, der über Talbot sagte: »Wir standen uns näher, als Vettern das normalerweise tun. Nach dem Tod seiner Eltern war er für mich wie ein kleiner Bruder. Ich hab alles für ihn erledigt.«
    Doch trotz seines bescheidenen Auftretens war seine Kleidung von einer Qualität, die man bei einem einfachen Familienadvokaten nicht erwartet hätte, und der große Siegelring an seinem Finger bestand aus massivem Gold. Master Warin ließ es sich gutgehen. Außerdem schienen ihm Met und Ale nicht zu munden, dafür griff er häufiger nach dem Weinkrug.
    Adelia setzte die Daumenschrauben an. »Dann hat Euer Vetter Euch nicht von seinem Plan erzählt, mit Mistress Bloat durchzubrennen?«, fragte sie.
    »Selbstverständlich nicht.« Master Warins Stimme nahm einen schneidenden Tonfall an. »Eine wahnwitzige Idee. Ich hätte ihm das ausgeredet. Lord Wolvercote ist ein bedeutender Mann, ich hätte nicht zugelassen, dass jemand aus meiner Familie Schande über ihn bringt.«
    Er log. Emma hatte gesagt, dass er in die Fluchtpläne eingeweiht gewesen war.
    »Dann kanntet Ihr ihn also? Wolvercote, meine ich.«
    »Nein.« Master Warins Zunge fuhr einmal über die Lippen. »Wir sind uns neulich Abend in der Kirche zum

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