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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Soldat wird sich ihnen wegen ihrer neugewonnenen Kräfte entgegenstellen können.«
    Ein schwarzhaariger Bruder mit einer leicht gebogenen Nase erhob sich und bat um das Wort. Cuninghame erteilte es ihm gerne, wusste er doch, dass Sir Joseph Hope of Hopton stets auf seiner Seite stand.
    »Ich denke, dass Bruder Chester hervorragende Arbeit geleistet hat«, näselte der feingliedrige Mann. »Die Vorgehensweise, Abtrünnige wie Stratton oder Cameron eines politischen Verbrechens zu bezichtigen, führt dazu, dass sie ihr Ansehen als ehrliche Bürger einbüßen und ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Dieser Umstand dürfte es ihnen schwermachen, gegen uns auszusagen.«
    Wentworth verzog das Gesicht. »Allmächtiger!«, stieß er hervor. »Begreift es denn niemand? Wir müssen Cameron und seine Leute einfangen und unverzüglich töten, bevor sie gegen uns vorgehen können. Man hätte Subjekte wie Stratton und Cameron einfach bei Nacht und Nebel umbringen und beseitigen sollen. So wie ich es von Beginn an gefordert habe. Das hätte weit weniger Umstände bereitet.«
    »Stratton und Cameron stammten beide aus angesehenen Familien«, erwiderte Hopton und blickte zustimmungsheischend in die Runde. »Wenn man sie einfach getötet hätte, wäre es womöglich zu Untersuchungen gekommen, die dann zu unserer Bruderschaft geführt hätten. Ich halte es in jedem Fall für besser, wenn es eine durch das Parlament abgesegnete Erklärung für das Ableben dieser Männer gibt.«
    Wentworth stolzierte unbeeindruckt die Sitzreihen entlang, während er sich erneut an die Runde wandte. »Abgesehen davon, dass diese Gelegenheit bei Cameron und seinen Männern nun vollkommen vertan ist, bleibt doch die Frage, warum Bruder Chester überhaupt Männer wie Stratton und Cameron ausgesucht hat, um sie umwandeln zu lassen. Solche Burschen sind viel zu eigenwillig und gefährlich, um mit ihnen zu experimentieren.«
    Cuninghames Blicke sprühten vor Gift. »Stratton stammte aus einer Adelsfamilie. Ich hatte ihn auserwählt, weil er mir versicherte, später unserer Bruderschaft beitreten zu wollen. Ich hatte eine Abmachung mit ihm. Er wollte Madlen MacDonald
nach
seiner Umwandlung ein Kind zeugen, damit wir endlich wissen, ob sich die Veränderungen eines Probanden auch auf ungeborenes Leben übertragen. Du weißt selbst, warum wir so verfahren mussten. Uns ist es nicht erlaubt, nach der hohen Weihe eine unreine Frau zu berühren. Es würde nicht nur unseren Geist beschmutzen, sondern uns auch die mentale Kraft rauben, um mit dem Unaussprechlichen Kontakt aufzunehmen. Woher sollte ich wissen, dass Stratton sich mit all seinen Kenntnissen gegen uns wenden würde?«
    »Schon damals habe ich dieses Vorgehen nicht verstanden«, erwiderte Wentworth mit einem larmoyanten Unterton in der Stimme. »Wie kann man einer männlichen Hure, die es mit jedem Esel treibt, wenn man sie nur anständig genug bezahlt, ein solches Vertrauen entgegenbringen?« Er schüttelte mitleidig den Kopf und machte vor Cuninghame Halt. »Und was Cameron betrifft, so frage ich mich, warum du gezögert hast, ihn am Mercat Cross köpfen zu lassen. Die Menge hätte ihr Spektakel gehabt, und wir hätten ein Problem weniger.«
    »Nach seiner Umwandlung wollte ich seine Manneskraft benutzen. Ich wollte, dass er Madlen besteigt, weil der Versuch mit Stratton fehlgeschlagen war.«
    »Du wolltest
was
?« Wentworth sah ihn ungläubig an.
    »Cameron empfindet etwas für Madlen, und sie scheint ihn abgöttisch zu lieben. Bruder Mercurius hat sie auf die Probe gestellt, indem er ihr suggerierte, er sei Cameron, und sie an seiner Stelle bestiegen hat. Nur benötigen wir leider eine menschliche Befruchtung, um zum Erfolg zu gelangen. Zu unserem Glück ist es Mercurius aber gelungen, ihre Seele zu markieren, weil sie ihn nahe genug an sich herangelassen hat«, führte Cuninghame weiter aus, was nichts anderes bedeutete, als dass der respekteinflößende Gehilfe des Unerklärlichen sie stets finden würde, ganz gleich, wo sie sich aufhielt. Selbst nach ihrem Tod würde er wissen, ob und wo sie als menschliches Wesen wiedergeboren worden war. »Man hätte sie und Cameron nur lange genug zusammen in einen Käfig sperren müssen, dann hätte der Highlander ihr das Kind gezeugt, das wir eigentlich von Stratton haben wollten.«
    »Und warum hast du Camerons Geist nicht von Bruder Mercurius beeinflussen lassen?«, wandte Wentworh ein. »Er hätte ihn zu einem willfährigen Instrument machen können, und dann

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