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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Fünf von Brans Männern hatten die Schergen mit der Cornuta auf ihren Uniformaufschlägen schon auf dem Gewissen, und Bran hatte Mühe, dem Angriff eines weiteren Söldners entgegenzutreten. John eilte hinzu, um den unglaublich flinken und viel stärkeren Soldaten auf Abstand zu halten.
    Randolf tötete den Mann mit einem hinterlistigen Schlag aus der Deckung heraus. David jagte dem nächsten Angreifer sein Schwert ins Herz, und Ruaraidh schleuderte sein Claymore wie einen Speer und machte einem anderen Söldner endgültig den Garaus.
    Ewen hatte offenbar die Kampfgeräusche am anderen Ufer des Lochs gehört, wo er auf die Suche nach den Mördern gegangen war. Nun brach er mit seiner Truppe durch das Dickicht und mischte sich ins Kampfgeschehen ein. Etwa zehn Söldner von Cuninghames Truppe lebten noch – zu viele, um von einem Sieg zu sprechen.
    John rief Ewen ein paar gälische Einsatzbefehle zu. Er wollte ihn warnen und ihm erklären, dass man keine Gefangenen machen dürfe. Doch Ewen hatte sich längst den ersten Angreifer vorgenommen. Für ihn waren es Engländer, weil draußen auf dem Loch eine englische Fregatte vor Anker lag.
    John sah mit Sorge, wie Ewen einem der Söldner hinunter zum Ufer des Lochs nachsetzte und wie vier weitere Söldner aus Cuninghames Truppe dem ungleichen Paar folgten. Er fragte sich, was die Männer dort unten vorhatten. Vielleicht wollten sie Ewen in eine Falle locken, um ihn später als Geisel zu präsentieren? Danach würden sie ihn im Austausch für John und seine Männer anbieten. John ahnte, dass dies nur der Auftakt zu einer weiteren Verfolgungsjagd durch die Highlands werden würde, bei der er und seine Leute letztendlich den Kürzeren ziehen mussten. Und noch etwas anderes beunruhigte ihn: Wenn Ewen keine Warnung erhalten hätte, wären Cuninghames Schergen mühelos bis Tor Castle vorgedrungen und hätten auf dem Weg über Loch Iol verbrannte Erde hinterlassen, indem sie Material für ihre grausamen Experimente gesammelt und die Toten den Engländern oder Covenanters in die Schuhe geschoben hätten.
    John gab Paddy ein Zeichen, und gemeinsam stellten sie Ewen und seine Verfolger am Ufer des Lochs. Ewen stand mit seinen Gegnern knietief im Wasser und versuchte verzweifelt, sich ihrer zu erwehren.
    Mit seinem Schwert säbelte er das umstehende Schilfrohr ab. Zu Johns Überraschung schaffte er es, seinen viel wendigeren Gegner zu entwaffnen, verlor aber das Gleichgewicht und fiel rücklings ins Wasser. John wollte ihm zur Hilfe eilen, doch einer der Söldner bedrohte ihn von vorn. Aus einem Augenwinkel heraus sah er, dass Ewens Gegner sich nur mit den Fäusten bewaffnet auf sein Opfer gestürzt hatte. Gnadenlos drückte er ihn unter Wasser. Er würde Ewen ertränken, wenn John ihm nicht half.
    Zwei andere Söldner hatten ein Boot klargemacht, mit dem sie offenbar zu fliehen gedachten. Von hier aus konnte man die Fregatte sehen, die draußen im Loch vor Anker lag. Paddy lieferte sich ein heftiges Gefecht mit einem weiteren Söldner.
    Obwohl Ewen immer noch unter Wasser gedrückt wurde, war es ihm gelungen, den Sgian Dubh zu ziehen. Er stach dem Mann in den Arm, und für einen Moment lockerte sich dessen Griff. Ewen kam prustend an die Oberfläche und packte den Kerl am Kragen. Mit einer schnellen Bewegung durchschnitt er ihm die Kehle. Der Söldner röchelte, während er beide Hände auf die blutende Wunde drückte. Ewen nutzte den Moment, um aufzuspringen und nach seinem Claymore zu greifen. Mit einem gewaltigen Hieb enthauptete er den Söldner.
    John stieß seinem Gegner, der sich durch das Schicksal seines Kameraden ablenken ließ, mit einer Drehung den Parierdolch ins Herz. Der Mann fiel ins Wasser und versank drei Fuß tief auf den Grund, wo er zunächst regungslos liegen blieb.
    Paddy hatte seinen Gegner ebenfalls zu ertränken versucht, doch dem Söldner gelang es, sich zu befreien und aufs offene Wasser hinauszuschwimmen. Paddy konnte nicht schwimmen. Mit kräftigen Ruderschlägen entfernten sich die beiden anderen Söldner in ihrem Boot.
    John sah ihnen nach, unentschlossen, ob er ihnen folgen sollte. Auf der Mitte des Lochs machten sie halt. Einer von beiden Insassen stand auf und riss sich die Maske vom Gesicht.
    »Wir werden euch kriegen, John Cameron. Aber zuerst holen wir uns deine Frau!« Der Mann setzte sich hin, ohne Johns Antwort abzuwarten, und das Boot nahm wieder an Fahrt auf und erreichte kurz darauf die Fregatte.
    John stand wie versteinert da. Es dauerte

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