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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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eingebildet, du würdest das alles verstehen. Meine Hoffnung war, dass du bei mir bleiben würdest, nicht bei meiner Organisation. Hat es etwas damit zu tun, dass ich unsterblich bin? Bin ich dir unheimlich? Ist es das, was dich stört?«
    Lilian blickte zu Boden. »Es liegt nicht an deiner abstrusen Vita – du hast dir dein Schicksal ebenso wenig ausgesucht wie ich. Aber all das kommt etwas plötzlich … Unsterblichkeit. Geheimdienste, Drogenkartelle, all die Toten im Laufe von Jahrhunderten.« Sie blickte auf und sah ihm in die Augen. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich mit deinen lebendigen Leichen in einem norwegischen Keller klarkommen soll. Du saugst ihnen das Blut aus den Adern, um eine Ersatzdroge zu erschaffen. Und niemand weiß etwas davon. Und dann behauptest du noch, meine Familie wäre darin verwickelt. Das ist mir zu viel, John.« Sie schüttelte den Kopf. Der Wind zerzauste ihr Haar, und sie wandte ihren Blick an John vorbei auf die Berge. »Verstehst du? Ich kann das nicht! Ich will mein normales Leben zurück, keinen ständigen Albtraum, mit einem Typen an meiner Seite, an dem mein ganzes Herz hängt und von dem ich weiß, dass er ständig furchtbare Dinge tun muss, damit andere und auch wir selbst überleben.« Ihr Blick kehrte zu ihm zurück und zeigte ihre ganze Entschlossenheit.
    Johns Miene verriet seine Enttäuschung. »Ist das dein letztes Wort?«, fragte er leise.
    »Ich fürchte, ja.« Lilian zerschnitt es das Herz, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als die Zeit zurückdrehen zu können.
    John nickte schweigend ein paar Wachleuten zu, die Lilian und Dough in ihre Unterkünfte führten.
    Für ein Gefängnis waren die Räumlichkeiten im dritten Stockwerk recht komfortabel. Als sich die Tür hinter Lilian schloss, blickte sie auf ein gewohnt luxuriöses Interieur, wozu auch ein Telefon gehörte. Für einen Moment dachte sie darüber nach, was geschehen würde, wenn es ihr gelingen konnte, Jenna zu kontaktieren. Das Telefon ließ jedoch keine Anrufe nach draußen zu. Vielleicht machte sich Jenna schon Sorgen. Leider wusste niemand außer Doughs Frau Cynthia, dass ihr Ziel die Highlands gewesen waren. Jenna kannte Doughs Frau aus dem Krankenhaus und würde hoffentlich so schlau sein, bei ihr anzurufen. Oder Cynthia rief selbst bei Jenna an, wenn ihr Mann sich nicht meldete.
    Wenn Lilian nur gewusst hätte, auf was das hier hinauslaufen sollte. Dass John zu allem Übel interne Probleme in seiner Organisation hatte, was seine Führungskompetenzen betraf, hatte sie unterschwellig mitbekommen, nachdem man sie zusammen mit Dough aufgegriffen hatte. Was das für sie und Dough bedeutete, musste im Moment leider unbeantwortet bleiben.
    Lilian fühlte sich völlig erschlagen und zog es vor, eine Dusche zu nehmen. Danach legte sie sich aufs Bett und musste wohl eingeschlafen sein, als sich plötzlich die Tür zu ihrem Zimmer öffnete.
    Erschrocken fuhr sie hoch und sah im Halbdunkel eine Gestalt auf sich zukommen. Zuerst hoffte sie, es sei John, doch dann sah sie, dass der Mann um einiges gedrungener aussah.
    »Lilian«, zischte eine wohlbekannte Stimme und legte ein schwarzes Bündel auf ihr Bett.
    »Dough?« Lilian war vollkommen überrascht. »Wie bist du hier hereingekommen, die Türen sind doch verschlossen.«
    »Frag nicht!«, fauchte er ungeduldig. »Zieh das hier rasch über, und dann folge mir.« Lilian warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Zwei Uhr nachts.
    »Na los!«, drängte Dough und setzte ein Base-Cap auf. »Wir haben nicht ewig Zeit.«
    Nur langsam begriff Lilian, dass dies offensichtlich ein Fluchtversuch werden sollte. »Warte!«, flüsterte sie hastig. »Was macht dich so sicher, dass es gelingt?«
    »Ich hatte vorhin Besuch von einem Unbekannten. Er trug eine Maske und gab mir wortlos diese zwei Overalls mit den passsenden Kappen. Dazu eine Chip-Card plus Code für sämtliche Türen und die Schlüssel für einen schwarzen Audi, der angeblich in der Tiefgarage aufgetankt auf uns wartet.«
    »John?« Lilian hielt es zwar für abwegig, dass John ihnen zur Flucht verhalf, aber vielleicht war das die einzige Möglichkeit, sie in die Freiheit zu entlassen, ohne den Groll der anderen Mitarbeiter auf sich zu ziehen. Vielleicht hätten sie John andernfalls sogar dazu gezwungen, sie und Dough aus dem Weg zu räumen, wenn sie sich weigerten, mit CSS zusammenzuarbeiten.
    »Keine Ahnung«, raunte Dough, »und es ist mir auch egal. Hauptsache, wir kommen raus aus diesem

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