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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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besten dein Werkzeug.«
      Er ging hinaus. Brosnan goß sich Tee ein und trank mit ei nem Genuß, den er auf Belle-Ile so lange hatte entbehren müssen. Er schenkte gerade nach, als Devlin mit einem kleinen Koffer zurückkam, den er auf den Tisch legte und aufklappte.
      »Ein Abschiedsgeschenk von Jean-Paul Savary.«
      In dem Handkoffer lagen zwei Brownings, eine Smith &
    Wesson mit kurzem Lauf und eine bedrohlich aussehende Mauser samt Schalldämpfer.
      »Sehr interessant«, sagte Brosnan und nahm die Mauser heraus.
      »Sie erinnert mich an früher«, bemerkte Devlin. »Modell
    1932. Eigens für die deutsche Spionageabwehr entwickelt. Magazin mit zehn Schüssen.«
      Brosnan langte in den Koffer und holte eine Weste heraus, deren Nylonaußenhaut im Lampenlicht glänzte.
      »Das Neueste für den Mann, der schon alles hat«, sagte Dev lin. »Wird von der Wilkinson Sword Company hergestellt. Nylon und Titan. Jean-Paul hat gesagt, sie schluckt sogar eine 44-Magnum auf Kernschußweite.«
      »Sehr eindrucksvoll«, sagte Anne-Marie von der Tür aus. »Dann zieht ihr also wieder in den Krieg?«
      Brosnan erwiderte gleichmütig: »Ich denke, ich gehe jetzt schlafen. Wir sollten morgen früh los.«
      »Gut«, sagte Devlin.
      Brosnan ging an Anne-Marie vorbei, ohne etwas zu sagen. Als er den Raum verlassen hatte, kam sie an den Tisch, knallte zornig den Koffer zu und setzte sich.
      Bevor sie etwas sagen konnte, fuhr Devlin sie an: »Ich hab Ihnen doch gesagt, Sie sollten nicht versuchen, ihn zu etwas anderem zu machen, als er ist.«
      Sie schüttelte den Kopf. »Er ist nicht mehr so wie damals, Liam. Und er ist anders, als ich erwartet hatte.«
      »Aber Mädchen, er ist überhaupt nie derjenige gewesen, für den Sie ihn hielten! Der dunkelhaarige Held, der plötzlich aus dem Schilf kam, um Sie zu retten, war genauso unvollkommen und fehlbar wie wir alle. Die Fotos, die Sie in all den Jahren gemacht haben, zeigen doch auch nur die Oberflächen der Dinge. Das ist die Gefahr Ihres Berufes.«
      »Ich habe ihn wohl nie richtig verstanden«, sagte sie. »Lang
    sam sehe ich das ein.«
      »Ein guter Bildbericht für die Mittelseiten«, sagte Devlin. »Und er ist fotogen. Auf Ihren Bildern sah er immer hinreißend aus.«
      »Er und seine verdammten Rosen«, sagte sie bitter. »Noch was, das ich nie verstanden habe: ins Hauptquartier des ArmyBefehlshabers in Lisburn einzudringen und eine Rose hinzule gen; als wollte er sagen: Brosnan war da. Das waren doch Kindereien!«
      »Ich weiß«, sagte Devlin. »Ich glaube, das ist der irische Barde in ihm. Der Mann, der die schöne Sängergeste macht. Aber es ist noch was anderes dran. Die Prärieindianer, die Sioux und die Cheyenne zum Beispiel, machten im Krieg etwas ganz Ähnliches. Das Tapferste, was ein Krieger tun konnte, bestand darin, dem Feind in der Schlacht so nahe zu kommen, daß er ihn mit einem Stock berühren konnte. Daran wurde der wahre Mut eines Mannes gemessen … und nicht daran, ob er seinen Gegner tötete oder nicht.«
      »Und Sie glauben, das habe er mit seinen Rosen tun wollen? Seht her, wie mutig ich bin?«
      »Nein«, sagte Devlin ernst. »Ich glaube, er wollte damit sa gen, ich hätte Sie töten können, aber ich habe es nicht getan – wir sollten vielleicht noch mal darüber nachdenken, einen anderen Weg finden.«
      »Ich weiß nicht, Liam.« Sie stand müde auf. »Das ist zu kompliziert für mich. Auch er. Ich gehe jetzt besser zu Bett.«
      Sie gab ihm einen Kuß auf die Stirn und ging hinaus.

    Hinter der Glitzerfassade des Luxustourismus gibt es in Nizza eine Unterwelt, die genauso hart und erbarmungslos ist wie die von Paris oder Marseille. Barry wußte das. Die Adresse, die Romanoff ihm gegeben hatte, war ein Nachtlokal in einer Nebenstraße unweit des Hafens, das von einem Mann namens
    Charles Chabert geführt wurde.
      Chabert war ein kleiner, erstaunlich zivilisiert wirkender Herr mit Schnurrbart und Goldbrille. Sein dunkler Anzug war hervorragend geschnitten. Auch sein Cognac war außerge wöhnlich. Barry lächelte anerkennend.
      »Fäuste«, sagte er, »mehr brauche ich nicht. Mein Kontakt mann in Paris versicherte mir, Sie seien der Mann, der sie beschaffen kann.«
      Chabert nickte. »Ich habe einen gewissen Ruf, Monsieur, das stimmt. Wie viele Männer würden Sie benötigen?«
      »Drei.«
      »Gegen wie viele?«
      »Zwei.«
      Chabert machte ein überraschtes Gesicht. »Das

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