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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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District. Es wird Ihnen gefallen. Eine herrliche Gegend, besonders um diese Zeit. Wenn Sie keine Zicken machen, fahren wir anschließend nach Irland. Und wenn Sie dann immer noch brav sind, lasse ich Sie lau fen.«
      »Sehr großzügig. Aber warum nehmen Sie mich überhaupt mit?«
      »Oh, Sie werden sehen, daß ich ein sehr verträglicher Mensch bin, und in Irland kann mir nichts passieren. Sie können mich weder an die Briten noch an die Franzosen ausliefern. Ich bin ein politischer Täter, und das ist manchmal außerordentlich nützlich. Die irische Regierung wird mich nicht gerade mit offenen Armen empfangen, aber wenn wir erst mal dort sind, können Sie Zeter und Mordio schreien, es ändert nichts an der Situation.«
      Sie hatte sich auf einen Ellbogen gestützt und starrte ihn an. »Haben Sie Liam wirklich getötet?«
      »Ja«, sagte er. »In der Kirche von St. Martin.«
      »Und Brosnan?« Er schwieg.
      »Warum nicht auch mich?«
      Er sagte: »Mein Freund, der eben hereingeschaut hat, ist der Meinung, ich hätte es tun sollen.«
      »Warum haben Sie es dann nicht getan?«
      »Wir haben alle unseren schwachen Punkt, meine Liebe, sogar jemand wie ich. Ich töte keine Frauen.« Er zögerte und dachte an Jenny Crowther. »Jedenfalls nicht absichtlich.«
      »Ich verstehe«, sagte sie. »Nicht absichtlich? Das ist wirklich ein großer Trost.«
      Er stand auf, nahm die Ceska heraus, spannte den Hahn, sicherte die Waffe und steckte sie wieder in die Tasche. »Die Entscheidung liegt bei Ihnen.«
      Sie wußten beide, daß sie in Wirklichkeit keine Alternative hatte.
      Sie stand auf und fragte: »Wann geht's los?«
      »Wunderbar«, sagte Barry, »ich hab gewußt, daß Sie ver
    nünftig sein werden. Bedenken Sie, was für eine Story Sie daraus machen können. Strecken Sie bitte die Hände aus.« Er holte Handschellen hervor und ließ sie um ihre Gelenke zu schnappen. »Die Welt ist trügerisch, und ich gehe lieber auf Nummer Sicher.«
      »Im Augenblick ist nur sicher, daß Sie mich noch nicht getö tet haben, Mr. Barry«, sagte Anne-Marie.
      »Oh, ihr Kleingläubigen.«
      Er machte die Tür auf und führte sie hinaus.
      Es war feucht und neblig, und obwohl Deforges die Pistenbe
    feuerung eingeschaltet hatte, konnte man das Ende der Start bahn nicht sehen. Romanoff beobachtete, wie die Cessna drehte und stehenblieb. Barry gab Gas, sie rollte an, und das Brüllen der Motoren füllte die Nacht. Dann hob die Maschine langsam ab und wurde augenblicklich vom Nebel verschluckt.
      Deforges kam vom Hangar herüber, hob den Kopf und horchte auf das gedämpfte Brummen der Motoren, während Barry immer höher stieg. »Ist er gut?«
      »Ja«, sagte Romanoff. »Der hat den Teufel auf seiner Seite. Gute Nacht, Deforges.« Er eilte zu seinem Auto.
      Barry ging auf 6000 Fuß und ließ sich von der Leitstelle Orly einen Kurs zur Kanalküste geben. Er schaltete den Autopiloten ein, schob den Kopfhörer von den Ohren und drehte sich zu Anne-Marie um.
      Sie saß in der Mitte der Kabine, ihre Gelenke waren immer noch in Handschellen. »Viereinhalb bis fünf Stunden wird es dauern. Wenn Sie vernünftig sind, können Sie's bequem haben. Sonst müssen Sie so sitzen bleiben. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.«
      Wortlos streckte sie die Hände aus, und er holte den Schlüs sel aus der Tasche und schloß die Handschellen auf. »Braves Mädchen«, sagte er. »In der Kiste vor Ihnen sind Sandwiches und Kaffee und sogar ein paar Fläschchen Schnaps. Bedienen
    Sie sich.«
      Er drehte sich zurück, schaltete den Autopiloten aus und nahm wieder den Knüppel.

    Eine halbe Stunde nach Mitternacht erreichte Romanoff seine Wohnung am Boulevard St.-Germain. Er war müde und fror, und das Bewußtsein, daß Irana auf ihn wartete, erfüllte ihn mit Freude. Er holte den Schlüssel aus der Tasche, öffnete und hörte sie schreien: »Lauf, Nikolaj!«
      Aber da starrte er bereits in eine Pistolenmündung. Dann packte Brosnan ihn am Kragen, stieß mit dem Fuß die Tür zu und zerrte ihn ins Wohnzimmer.
      Irana saß auf dem Sofa, Devlin stand hinter ihr. Romanoff starrte ihn sprachlos an, während Brosnan ihn mit flinken Händen durchsuchte, die Walther in seiner Tasche fand und herauszog.
      Devlin sagte: »Sie scheinen überrascht zu sein, Oberst Ro manoff. Darf ich daraus schließen, daß Sie wissen, wer wir sind?«
      Romanoff versuchte zu bluffen. »Ich weiß nicht, was Sie von mir

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