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Die Teufelssonate

Die Teufelssonate

Titel: Die Teufelssonate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex van Galen
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sanft an seinem Penis zu reiben. Er stieß sie weg, und sie drehte sich mit einem tiefen Stöhnen auf die andere Seite.
    Er stand auf; sein Kopf dröhnte vom Alkohol. Er schüttelte Bröll so kräftig, daß der kleine Fernseher auf dem Boden zersprang.
    »Bröll, wo ist Vivien?«
    Keine Reaktion.
    Während der Party und der bescheidenen Orgie, die sich daran anschloß, hatte er sie verloren. Und wo war Natasja? Verdammt, was war er nur für ein Arschloch gewesen. Sie hatte ihm nie etwas getan und ihm immer geholfen. Und wie hatte er es ihr gedankt? Er konnte sich kaum erinnern, was von dem Moment an passiert war, da er mit der Improvisation über Ständchen begonnen hatte.
    Dieses Improvisieren mit der linken Hand hatte er früher manchmal bei Geburtstagen oder Studentenfeiern zum Besten gegeben. Musikalisch stellte es nicht viel dar. Es war ein Kunststück. Ein kompliziertes allerdings, bei dem alle Zellen des Körpers auf dasselbe Ziel ausgerichtet sein mußten, denn mit einer Hand (der linken zumal) alle Tasten zu erreichen, war technisch außerordentlich schwierig. Irgendwie war er imstande gewesen, auch noch Gefühl hineinzulegen.
    Er hatte wieder diese seltsame, beängstigende Empfindung gehabt, daß er außerhalb seiner selbst schwebe und sich der Anwesenheit von etwas Dunklem bewußt werde, das immer näher zu kommen schien. Doch auf einmal hatte es sich in nichts aufgelöst. Keine Zauberei. Einfach ein Auftritt.
    Valdin hatte die Teufelssonate nicht gespielt. Der Franzose hatte nur wütend geschaut, ohnmächtig mit ansehend, wie er gedemütigt wurde. Wie das Publikum massenhaft für Notovich gestimmt hatte. Aber es war ein zu leichter Sieg gewesen, kein wirklicher künstlerischer Triumph. Notovich war erstaunt, daß sich das Publikum so überdeutlich für ihn entschieden hatte.
    Im Hotelzimmer herrschte ein wüstes Durcheinander. Wie hatte er aus seinem Leben nur so einen Trümmerhaufen machen können? Er mußte Natasja anrufen und sich entschuldigen. Aber nicht jetzt – später. Er würde es wieder gutmachen, und sie würden als Freunde auseinandergehen. So viel empfand er schon für sie. Er würde sie bestimmt vermissen.
    Es klopfte an der Tür. Dann noch einmal.
    Es war ein Hotelangestellter.
    »In der Lobby stehen Herren von der Polizei. Die wollen Sie gern sprechen.«
    Die Polizei. Jetzt erinnerte er sich wieder, warum sie nicht im vereinbarten Hotel wohnten, sondern in einem stickigen Zimmer. Das hatten sie im letzten Moment beschlossen, vorsorglich.
    »Gibt es einen Hinterausgang?«
    Der Angestellte, ein junger Kerl, zögerte.
    »Na los. Du kriegst hundert Euro von mir.«
    Der Junge nickte.
    Notovich suchte seine Kleider in dem Wirrwarr von Unterröcken, Oberhemden, BH s und Strings rund um das Bett. Hier eine Socke, da eine Hose, die ihm paßte; es spielte keine Rolle, wem sie gehörte. Er mußte hier weg. Er schüttelte Bröll noch einmal. Als der nicht reagierte, schnappte er sich dessen Autoschlüssel von einem Beistelltisch und lief in den Flur.
    Er wurde durch die Küche zur Hintertür geleitet. Diese führte auf eine Gasse. Grelles Tageslicht, aber Gott sei Dank keine Polizei in Sicht.
    Sie waren nicht mit der Limousine hergefahren. Sie hatten sich zunächst an Brölls Haus absetzen lassen und dann ein anderes Auto genommen. Er hoffte, daß Brölls Wagen hier irgendwo geparkt war. Als er auf gut Glück ein paarmal auf den Schlüsselanhänger drückte, hörte er, wie sich hinter ihm ein Auto entriegelte. Es war ein nagelneuer schwarzer BMW . Den hatte sich Bröll von Luboš geborgt. Er stand quer auf dem Fußweg, so daß andere Autos kaum vorbeikamen.
    Notovich stieg schnell ein.
    Zuerst mußte er Vivien finden. Sie war vielleicht böse. Wer weiß, was er in seiner Trunkenheit vor ihren Augen alles angestellt hatte. Er hatte ihre Nummer nicht dabei, die lag zu Hause. Wo hatte Vivien heute nacht geschlafen? Nicht bei Valdin, da war er sich sicher, denn der hatte sich bei dem Duell anmerken lassen, daß er Notovich viel wichtiger fand als sie. Er hatte sie wie einen Stapel Jetons auf einem Roulettetisch eingesetzt. Sie hatte sich wahrscheinlich ein Hotelzimmer genommen.
    Wie lange war es eigentlich her, daß er das letzte Mal am Steuer gesessen hatte? In Paris hatte er ein paar Fahrstunden gehabt. Und wer die Champs-Elysées überlebte, kam überall zurecht. Immer wieder würgte er den Motor ab, doch schließlich gelang es ihm, den Wagen holpernd in Gang zu bringen.
    Er bog gerade in eine

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