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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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er fühlte sich leer; ganz so, als wäre er nun endgültig Teil dieser unendlichen Dunkelheit geworden. Doch dann nahm Fargo einen kleinen Lichtpunkt wahr, der einem Farbklecks gleich auseinander lief. Mal was Neues , dachte er und begann, darauf zuzulaufen. Anfangs bemerkte er nicht, dass er sich bewegte; als es ihm bewusst wurde, blieb er abrupt stehen.Diese Bewegungsfreiheit und der weiße Farbfleck stimmten ihn hoffnungsvoll, doch noch aus diesem Nichts zu entkommen.
    Mit einem Mal dehnte sich das sanfte Weiß explosionsartig aus, und stechender Schmerz durchschnitt Fargos Brustkorb. Ein ebenso heißer wie auch eisiger Klumpen bahnte sich einen Weg durch sein Fleisch. Der Delaarianer jaulte lautlos und riss die Augen auf. Alles war verschwommen, dennoch erkannte er die Umrisse einer länglichen Lichtquelle, die ihren weißen Schein auf seine Netzhaut warf. Dann spürte Fargo den schmerzvollen Druck, den etwas auf seine Brust ausübte. Mühsam hob er seinen Kopf und richtete den Blick auf seinen Oberkörper. Undeutliche quadratische Umrisse lagerten leicht seitlich versetzt auf seinem Brustbein. Sie sahen einem kleinen medizinischen Gerät ähnlich, mit dem man einfachere innerere Operationen durchführen konnte, ohne den Patienten großflächig aufschneiden zu müssen. Jenseits des Geräts erkannte Fargo die schemenhafte Gestalt eines Menschen. Er trug einen weißen Kittel und betrachtete einen Holo-Bildschirm. Dann griff die Hand des Menschen nach dem Gerät, löste es von Fargos Oberkörper und legte es auf eine thekenartige Ablage unter einem großen, länglichen Spiegel.
    Dunkelheit kroch aus den Augenwinkeln zurück in Fargos Sichtfeld. Die Benommenheit verstärkte sich. Er ließ den Kopf auf das Kissen zurückfallen und registrierte einen Moment später das unangenehme Kribbeln in seinen Fingerspitzen und die brennenden Adern im linken Handgelenk. Eine altvertraute Gier regte sich in ihm.
    Fargo seufzte kaum hörbar und blinzelte der langgezogenen Lampe an der Decke entgegen. Sie war in glatte, unschuldig weiße Kacheln eingelassen. Weiß . Diese Farbe schien ihn regelrecht zu verfolgen. Plötzlich stieg dem Delaarianer ein stechender Geruch in die Nase. Desinfektionsmittel? Offenbar befand er sich in irgendeiner medizinischen Einrichtung. Eine zweite Lichtquelle erregte seine Aufmerksamkeit, und er schielte mit schweren Lidern zur Seite. Sonnenlicht fiel durchein großes, rechteckiges Fenster und tauchte die Metropole dahinter in goldenen Glanz.
    »Ah, Sie sind wach. Gut«, sagte eine dumpfe Stimme, die aus weiter Entfernung zu kommen schien, und Fargo hievte seinen Kopf auf die andere Seite. Die verschwommenen Umrisse nahmen langsam die Gestalt eines Menschen mit typisch korymischen Zügen an: dunkelbraune, etwas schrägstehende Augen, hohe Wangenknochen, flache Nase, schmaler Mund. In die sonnengebräunte Haut gruben sich bereits erste Falten. Das kurze schwarze Haar durchzogen hier und da melierte Strähnen. Allem Anschein nach befand Fargo sich in einem republikanischen Krankenhaus. Unsicher, ob das gut oder schlecht für ihn war, versuchte er, sich aufzurichten, was ihm sein Körper mit aufkommendem Schwindel und Übelkeit quittierte.
    »Ganz langsam«, sagte der Mensch, vermutlich ein Arzt, und drückte Fargo wieder auf das Kissen hinab. Dann griff er nach einem silbernen Medispray, das auf einem niedrigen Schrank neben dem Bett lag, lud eine winzige Ampulle mit klarer Flüssigkeit hinein und richtete es auf Fargos Hals. Der Delaarianer versuchte, es wegzustoßen, doch seine Muskeln weigerten sich hartnäckig, den Bewegungsimpulsen seines Gehirns folge zu leisten. Es hätte ohnehin nichts gebracht, denn breite Fesseln umschlangen seine Hand- und Fußgelenke und hielten sie mit eisernem Griff fest. Ein leises Zischen erklang und Fargo spürte, wie die Flüssigkeit in seine Halsschlagader schoss.
    »Das wird Ihnen helfen«, meinte der Korymier und legte das Medispray zurück auf das Schränkchen. Anschließend betrachtete er einen Holo-Bildschirm mit medizinischen Daten, der darüber in der Luft flimmerte.
    Der Nebel in Fargos Kopf begann, sich langsam zu verflüchtigen, und gab den Weg für geordnete Gedanken frei. Ich bin in einem Krankenhaus auf irgendeinem republikanischen Planeten und bin gefesselt. Das ist eindeutig schlecht.
    Aber warum sollte ihn die Reconnaissance And Intervention Division, die sich seit der Gründung der republikanischen Raumflotte vor dreitausendsiebenhundertachtundzwanzig

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