Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
Vom Netzwerk:
Hurensöhne nicht!«
    Jack sah zu seiner Partnerin. Ihre weichen Züge waren mit einem Mal zu hartem Fels erstarrt. Er kannte den Grunddafür nur zu gut, denn Ziona machte keinen Hehl daraus, dass sie diese Söldnerorganisation hasste. Vor einem Jahr hatten drei Lakaraz-Brüder Gunnery Sergeant Letty Morregan – eine Geschütztechnikerin der Exlunas und Freundin der Iskullanerin – sexuell missbraucht, während sie zwei Wochen Landurlaub auf Damsell-IV verbrachte. Die Söldner hatten die Vallarnerin auf offener Straße überfallen und in ein abgelegenes, leerstehendes Lagerhaus verschleppt, wo sie dann wie Bestien über Morregan hergefallen waren. Als die Lakaraz-Brüder genug von ihr hatten, ließen sie die geschundene Frau gefesselt und verletzt zurück. Es war reines Glück, dass sie noch am selben Abend von einem Obdachlosen, der eine Unterkunft für die Nacht gesucht hatte, in dem Lagerhaus gefunden worden war. Zwar konnten die Söldner aufgrund der DNA-Spuren an Morregans Körper und ihrer präzisen Aussage identifiziert und schlussendlich verhaftet werden, jedoch machte das nicht ungeschehen, was Zionas Freundin wiederfahren war. Gleiches galt für die vielen anderen Frauen, denen die Mitglieder dieser Söldnerorganisation immer wieder Ähnliches antaten.
    Es verwunderte Jack, dass Rannes ausgerechnet solchen Abschaum als Sicherheitspersonal anheuerte. Andererseits hatten die Lakaraz-Söldner im Gegensatz zu gewöhnlichen Wachleuten vermutlich keinerlei Gewissensbisse mit dem, was ihnen der Geschäftsführer von Viver-Tech Industries auftrug, solange er genug bezahlte.
    Jack sah zum Bildschirm zurück und scrollte weiter, bis er zu einer Datei kam, die den Namen ›Fremdartige Nano-Tech‹ trug. Was, bei allen Welten, ist denn Nano-Tech? , fragte er sich und war versucht, auf die Datei zu tippen, jedoch zeigte das Schlüsselsymbol deutlich, dass sich auch diese nicht ohne Passwort einsehen ließ.
    »He, Jack! Ist das nicht unser delaarischer Freund?«, fragte Ziona unvermittelt.
    Der Detective schaute erst zu seiner Partnerin auf und dann zu dem Holo-Bildschirm, auf den sie deutete. Auf diesem war zu sehen, wie zwei Viver-Tech-Wachen einen bewusstlosen Menschen an Rannes, einer rothaarigen Yûrikki und zwei weiteren Wachmännern vorbei und zu einem Stuhl hinübertrugen, der Jack entfernt an den seines Zahnarztes erinnerte. Das schwarze Haar und die blasse Haut samt Tattoos des Menschen waren eindeutig: Es war Fargo, der da gerade auf den Stuhl gehievt und an Oberkörper, Handgelenken und Fußknöcheln festgeschnallt wurde. Nachdem sie den Delaarianer fixiert hatten, begab sich einer der beiden Wachmänner zu dem länglichen Tisch, der rechts von Rannes stand, und legte die Waffe und die sichergestellte Ausrüstung des Delaarianers darauf ab. Anschließend entfernten sich die beiden Menschen wieder aus dem als Auslegerlabor bezeichneten Raum. Ein unscheinbares, silbernes Medispray zog Rannes Blick auf sich. Er griff danach, holte den winzigen Behälter aus der Ladevorrichtung des Medisprays und betrachtete ihn einen Moment lang. Dann legte er ihn in den Scanner, der auf dem Tisch stand, aktivierte diesen und studierte die auf einem Holo-Bildschirm auflimmernden Daten. Die Yûrikki sagte etwas und Rannes wandte sich ihr zu. Ein eisiges Lächeln streifte sein Gesicht, als er der rothaarigen Frau antwortete. Plötzlich regte sich der Delaarianer und fing die Aufmerksamkeit beider ein.

50
    Sein gesamter Körper schmerzte, als sich die Dunkelheit davonstahl und Fargo wieder zu sich kam. Die stechende Pein, die seine Nerven drangsalierte, glich den vertrauten Entzugserscheinungen des Dusks. Da sein letzter Schuss jedoch erst sechseinhalb Stunden zurücklag, mussten sie von etwas anderem herrühren. Vermutlich war der grüne Lichtblitz, der ihn innerhalb eines Sekundenbruchteils außer Gefecht gesetzt hatte, der Grund dafür.
    Fargo seufzte und wollte sich durchs Haar streifen, doch etwas hielt seine Hand davon ab. Er lugte zur Seite, um zu sehen, was es war. Seine Lider öffneten sich nur widerwillig und fielen immer wieder zu, dennoch konnte er erkennen, dass eine breite Metallschlinge sein Handgelenk umschloss und seinen Arm daran hinderte, sich zu bewegen. Doch nicht nur seine Handgelenke waren gefesselt worden, auch über Brust und Fußgelenke schlangen sich Metallgurte. Fargos Gehirn schien durch den Lichtblitz tiefgefroren worden zu sein, und so nötigte ihm die Verarbeitung dieser Informationen einige

Weitere Kostenlose Bücher