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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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Problem. Marianne hatte ja Zugang zu den Akten und den Adressen der Patienten. Manchmal hat sie eure Notizen mit nach Hause genommen, um sie dort zu übertragen. Ich habe jede einzelne blöde Aktennotiz über Sara gelesen. Außerdem hat Marianne ziemlich oft über sie gesprochen. Ich glaube, sie tat ihr leid, aber mein Gott, ihr taten ja immer alle leid! Herrenlose Hunde, Kinder in der Dritten Welt, Wale und Gott weiß was noch. Sie hatte anscheinend Mitleid mit der ganzen Welt.«
    »Warum Sara?«
    Christer zuckt wieder mit den Schultern und zertritt mit der Hacke ein Fleischbällchen.
    »Warum nicht? Marianne war immer der Meinung, dass du dich aus irgendeinem Grund besonders für Sara interessierst.
Dass du hart daran arbeitest, sie zu rehabilitieren, ich nehme an, das hat mich neugierig gemacht. Es war kein Plan von Anfang an, es hat sich… irgendwie so ergeben. Hat ein Eigenleben angenommen. Bis ich die Kontrolle übernommen habe, zum Dirigenten wurde, beschlossen habe, dass die Sache in die Richtung läuft, die ich will.«
    Plötzlich schaut er mich triumphierend an wie ein ungehorsamer Schuljunge. Ein ungehorsamer Schuljunge mit toten, grauen Knopfaugen. Ich denke an Vijays Worte, an seine Beschreibung eines Mannes mittleren Alters, gut verankert in der Gesellschaft. Warum hat Vijay mir nicht erzählt, wie man mit ihm reden muss, wie man ihn dazu bringt, aufzuhören, auf welche Knöpfe man drücken soll?
    »Sara hat mir alles von eurer Therapie erzählt, und was sie nicht berichtet hat, das stand in den Akten, die Marianne mit nach Hause gebracht hat. Deshalb war es einfach … einfach, den Abschiedsbrief zu schreiben, einfach, Charlotte Mimers Adresse herauszubekommen. Und natürlich war ich es, der das Foto und das Buch über ausgestopfte Tiere bei Peter Carlsson deponiert hat. Ich wollte den Bullen schon einen Tipp geben, aber sie sind mir sozusagen zuvor gekommen …«
    »Und das Blut auf meinem Rasen? Der Hund?«
    »Das war ein Versehen. Ich war gezwungen. Gezwungen, sie zum Schweigen zu bringen.«
    »Was meinst du mit ›zum Schweigen bringen‹?«
    Christer zieht den Mund zusammen, will nicht antworten.
    »Ich kann es einfach nicht verstehen… dir ist doch klar, dass du das Leben von vielen unschuldigen Menschen zerstört hast?«
    »Glaubst du etwa, das hat mir Spaß gemacht?«
    Christer faucht heiser.

    »Ich war doch gezwungen dazu. Ihretwegen … gezwungen, um der Gerechtigkeit willen. Das war die eine Möglichkeit, die einzige Möglichkeit… eine Art Frieden zu finden.«
    Seine Stimme wird zu einem Flüstern.
    »Es war kein Vergnügen. Höchstens das mit dem Alkohol am Steuer. Das war fast ein richtiger Streich. Findest du nicht auch?«
    »Aber Marianne? Warst du das auch? Hattest du etwas mit ihrem Unfall zu tun?«
    Christer seufzt und begräbt für einen Moment seinen Kopf in den Händen.
    »Sie hat geglaubt, sie wäre so verdammt schlau, sie hat geglaubt, sie hätte begriffen, wie alles zusammenhing. Hat all meine Papiere über Sara gefunden. Sie wollte dich treffen … um mit dir zu sprechen. Das konnte ich nicht zulassen …«
    Christer macht eine Pause, sieht mich an.
    »Ich wollte Marianne nichts Böses, sie ist in Ordnung. Hat sich wirklich um mich gekümmert.«
    Er verstummt für einen kurzen Moment, sieht plötzlich verlegen aus.
    »Aber du musst doch verstehen, dass das hier ein Ende finden muss, nicht wahr? Es gibt eine Art von Gerechtigkeit, aber für die muss man selbst sorgen.«
    Er streckt mir seine Hände entgegen, auf denen immer noch Reste meines Bluts zu erkennen sind, als wollte er mir zeigen, dass sie es sind, die für Gerechtigkeit sorgen müssen. In meinem Magen wächst ein Angstklumpen zu einem glühenden Ball heran. Er wird mich töten, das ist offensichtlich, das ist die Gerechtigkeit für ihn, von der er redet.
    Mein Tod ist seine Gerechtigkeit.
    Und ich habe bald keine Fragen mehr zu stellen, keine Umstände, die er mir erklären soll, keine Ausflüchte, um das Gespräch
am Laufen zu halten. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass zu dieser Uhrzeit jemand vorbeikommt? Markus arbeitet. Aina feiert bei ihrer Mutter. Alle glauben, ich schliefe sicher in der Wohnung in Kungsholmen. Dass Saras Mörder in einer Zelle im Gefängnis von Kronoberg sitzt. Meine Fluchtwege sind begrenzt. Von der Küche aus kann ich das kleine Wohnzimmer erreichen, von dort mein Schlafzimmer. Es gibt eine Tür zum Schlafzimmer, aber die lässt sich nicht abschließen. Vielleicht ist es

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