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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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Atem hören. Manchmal ahnte ich seinen Körper neben meinem, wenn ich zwischen Halbschlaf und Wachsein hin und her glitt. Morgens war der Raum von seinem Geruch erfüllt. Als vier Wochen vergangen waren, hatte er mich endgültig verlassen. Das kann ich ihm nicht verzeihen.

     
    Markus sitzt schweigend vor mir. In seiner großen Hand ruht eine Teetasse. Um uns herum ist das Restaurant menschenleer, die Mittagsrushhour ist schon lange vorbei.
    Wir sitzen im Blå Porten. Markus hat vorgeschlagen, dass wir uns hier treffen, da er hinterher etwas auf Djurgården zu tun hat. Ich fühle mich sonderbar fremd in diesem Stadtteil, der geprägt ist von einer merkwürdigen Mischung aus reichen Stockholmern, der Kulturelite und Touristen. Auf dem Innenhof vor dem Fenster sind grüne Gartenmöbel an den Wänden aufgestapelt, und der Regen, der herunterströmt, bildet kleine, schlammige Bäche auf dem Boden, die langsam, aber sicher den mit Fliesen ausgelegten Innenhof überschwemmen. Nicht ein Mensch ist zu sehen.
    »Nun, ich würde gern mit Ihnen über einiges sprechen.«
    Markus holt einen kleinen schwarzen Notizblock aus der Tasche.
    »Wir haben Ihre Telefonate für den Abend überprüft, an dem die Polizei Sie geschnappt hat wegen…« Er spricht das Wort nicht aus, es scheint ihm peinlich zu sein, er macht eine Pause und blättert weiter in seinem Notizblock.
    »Jemand hat Sie fünfzehn Minuten, bevor Sie angehalten wurden, angerufen, aber der Anruf stammte von einem Prepaidhandy, und deshalb können wir den Anrufer nicht ermitteln.«
    »Aber dann glauben Sie mir wenigstens?«
    Ich schaue Markus an, der nicht antwortet, aber nickt und
etwas aus seinem schwarzen Rucksack herausholt, das ich von unserem letzten Treffen wiedererkenne.
    »Natürlich glaube ich Ihnen. Es ist doch klar, dass es dieselbe Person ist, die Sara getötet hat, an Charlotte geschrieben und Ihnen das Foto geschickt hat. Aber… was die Trunkenheit am Steuer betrifft, so spielt das keine Rolle. Sie sind nun einmal alkoholisiert gefahren. Unabhängig davon, ob jemand Sie dazu genötigt hat, zu fahren oder nicht.«
    Markus sieht immer noch in seine Papiere, als er das sagt. Als wollte er mir die Erniedrigung ersparen. Als ob das möglich wäre.
    »Wissen Sie, eigentlich ist es ja egal. Wenn nur… wenn Sie mir nur glauben. Wenn Aina und Sven mir glauben.«
    Meine Stimme trägt nicht mehr, sie wird schrill und viel zu laut, und ich kann sehen, wie ein paar ältere Damen, die in diesem Moment den Raum betreten, in unsere Richtung schauen. Ich begrabe meinen Kopf in den Händen und fühle, wie die Tränen hinter den Augenlidern brennen.
    »Entschuldigung, aber ich weiß nicht, ob ich das noch viel länger aushalte. So langsam glaube ich, dass Sie tatsächlich Recht hatten.«
    »Recht? Womit?«
    »Mit… mit diesem… Wahnsinnigen. Recht damit, dass er tatsächlich hinter mir her ist.«
    »Natürlich ist er das.«
    Markus ergreift meine Hand und sieht mir mit festem Blick in die Augen, ohne von meinem Zusammenbruch verunsichert zu sein. Nicht mehr peinlich berührt, sondern in allerhöchstem Grad anwesend und emphatisch. Ich stelle fest, dass ich Menschen mag, die sich trauen, physisch zu sein, Männer, die sich trauen, physisch zu sein.
    »Da ist noch etwas. Das, was Marianne zugestoßen ist…«

    »Marianne? Was hat sie denn damit zu tun?«
    »Sie wusste vielleicht etwas«, sagt Markus und mustert mich über den Tisch hinweg, während er gleichzeitig an ein paar losen Fäden an seiner ausgefransten Jeans zupft.
    »Jetzt verstehe ich nichts mehr. Was hat Mariannes Unfall denn mit der Geschichte hier zu tun?«
    »Wenn es denn ein Unfall war …«, Markus zögert einen Moment, »… wir sind in Kontakt mit der Norrmalms-Polizei getreten, die die Ermittlungen führt, und es gibt einen Zeugen, der behauptet, dass jemand sie auf die Straße geschubst hat. Und Marianne hatte eine Verabredung mit Ihnen. Wir glauben, dass sie vielleicht mit Ihnen sprechen wollte. Über Sara.«
    »Über Sara? Wieso über Sara?«
    »Genau das müssen wir herausfinden. Wir glauben, dass alles zusammenhängt. Das, was Marianne zugestoßen ist, macht jetzt einen Teil unserer Ermittlungen aus.«
    Markus sucht wieder in seiner Tasche und zieht eine Plastikmappe mit einem gelben Post-it-Zettel darauf heraus. »Rechnungen – zu bezahlen« steht drauf.
    »Die habe ich schon mal gesehen«, sage ich und streiche mit der Hand über das glatte Plastik. »Die lag an dem Abend auf Mariannes

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