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Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Dakota
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einfach so vertraue? Aber Du bist kein Experte.«
    Der Amerikaner lachte und ließ seine weißen Zähne blitzen. »Ach komm schon, Amy, von Deinen Eltern hörte ich, dass Du nie viel von Psychologen gehalten hast, nanntest sie gleich wie? Quacksalber? Wieder ein Wort, dass ich nicht kannte, aber es gefällt mir. Nun ja, es stimmt, ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet, doch was nicht ist, kann ja noch werden. Falls es Dich beruhigt, Erin, meine Schwester wird uns begleiten. Sie ist Ärztin, zwar ebenfalls keine Spezialistin, aber zumindest verfügt sie über gute Grundkenntnisse. Bitte Amy, auch wenn Du das erste Mal mehr oder wenig freiwillig in die Behandlung hier gegangen bist, so ist das nichts wirklich Neues für Dich. Es hat Dir bislang nicht geholfen, warum sollte das jetzt anders sein?«
    Er sah sie erwartungsvoll an und erschrak, als sie plötzlich zu weinen anfing. Verdammt, das war ja wohl total schief gelaufen.
    »Verzeih mir, Amy, bitte verzeih mir!«, sagte er leise und zog sie in seine Arme. »Wenn Du partout nicht willst, dann kannst Du natürlich hierbleiben. Wir finden einen Weg.«
    »Deswegen heule ich nicht«, schniefte sie an seiner Brust und sorgte dafür, dass nun auch noch sein T-Shirt durchnässt wurde. »Wieso hast Du Blödmann Dich nicht gemeldet? Warum hast Du meine Anrufe nicht angenommen, meine SMS’s nicht beantwortet? Ich habe gedacht, dass Du nichts mehr von mir wissen willst.«
    James stöhnte auf und festigte seine Umarmung. »Du bist ein Dummerchen, Amy, weißt Du das?« Mit knappen Sätzen berichtete er ihr von seinem Missgeschick und ließ sie zum Beweis die Beule an seinem Hinterkopf fühlen.
    »Oh!« war das Einzige, was Amelie dazu sagen konnte, zu verwirrend war das alles gerade für sie.
    »Und was ist nun?«, fragte James nach einer Weile. »Hierbleiben oder etwas Neues versuchen?«
    Amelie lächelte ihn an. »Vielleicht sollte ich wirklich das Neue versuchen, zu verlieren habe ich eh nichts!«
    »Doch hast Du!«, entrüstete sich der dunkelhaarige Mann. »Mich nämlich!«
    »James Anthony Prescott, Du bist ein solcher Schwachkopf!«, kommentierte Amelie seine Worte scheinbar empört.
    »Jaaaaa, das ist meine Amy«, freute der Mann sich lautstark, um einen Moment später wieder ernst zu werden.
    »Dich könntest Du verlieren, Sweety!« Seine Stimme drohte zu brechen. »Aber das lasse ich nicht zu,……niemals! Das schwöre ich, bei allem, was mir heilig ist!«
     

Kapitel 33
     
    21.  Mai 2013 – Aurich
     
    »Und Sie sind ganz sicher, dass es richtig ist, sie mit nach Amerika zu nehmen?« Magda Johannson saß James in einem gemütlichen Bistro in Aurichs Innenstadt gegenüber. Nur ungern hatte er Amelie in der Klinik zurückgelassen, aber sie hatte noch mal in Ruhe über seinen Plan nachdenken wollen. Diese Zeit musste er ihr einfach lassen, darum war er gegangen. Vorerst! Jetzt saß er hier mit ihrer Mutter zusammen, während Erin Prescott und Egidius Johannson es vorgezogen hatten, spazieren zu gehen. Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen.
    »Bitte Frau Johannson, wir haben uns doch bereits auf der Fähre ausführlich darüber unterhalten«, beantworte James leicht ungeduldig ihre Frage. Nervös schielte er immer wieder verstohlen nach seinem Smartphone, was sich partout nicht bemerkbar machen wollte. Wann zum Teufel meldete sie sich endlich? »Amelie braucht einen Neuanfang. Einen, den ich nicht in der Therapie in einer Einrichtung sehe, in der sie schon zuvor erfolglos behandelt wurde. Ja, möglicherweise benötigt sie eine spezielle Behandlung, aber jetzt ist ein kompletter Umgebungswechsel meiner Meinung nach erstmal das Beste für Amy. Wobei sie die Heimat doch stets bei sich tragen wird. Auf Cape Cod wird sie wie auf Spiekeroog jeden Tag das Meer vor Augen haben und auf diese Weise werden auch Sie als ihre Familie immer präsent sein. Dennoch ist es ein total neues Umfeld, wo sie sich zu einhundert Prozent auf sich und ihre Gesundheit konzentrieren kann.«
    »Und in unserer Nähe ist das nicht möglich?« Man merkte Magda an, wie sehr sie der Gedanke verletzte.
    »Frau Johannson, Sie sollten unbedingt damit aufhören!«, forderte James Amelies Mutter eindringlich auf.
    »Womit bitteschön?«, erwiderte sie ratlos.
    »Die Schuld für das, was passiert ist, bei sich zu suchen. Amy hat mir zwar nicht sehr viel über Sie und Ihren Mann erzählt, aber sie hat niemals einen Zweifel daran gelassen, dass Sie ihre Eltern sehr lieb hat. Und überlegen Sie mal: Sie

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