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Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Dakota
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Prescott und zog die jüngere Frau ungestüm in ihre Arme, die heftig nach Luft schnappen musste, so intensiv fiel die Begrüßung aus.
    »Silvie, willst Du sie umbringen, oder was wird das?«, brummte William B. Prescott IV. stirnrunzelnd. »Darf ich die junge Dame vielleicht auch mal willkommen heißen?«
    Widerstrebend gab James‘ Mutter ihren Gast frei und überließ ihrem Gatten das Feld. Amelie hätte auch ohne ihr Vorwissen aus dem Internet erkannt, dass es sich um den Vater von James handeln musste. Dieser ältere Herr hier vor ihr war nämlich die 30 Jahre ältere Ausgabe des Mannes, der ihr Herz erobert hatte. Sie fragte sich, ob die zwei sich eventuell auch auf andere Weise ähnelten. Leicht verlegen ergriff sie die ausgestreckte Hand von Prescott Senior und widerstand dem Bedürfnis laut aufzuschreien, denn der Händedruck des seit heute 65-Jährigen war ganz bestimmt nicht von Pappe.
    »Mrs. Prescott, Mr. Prescott. Ich freue mich ebenfalls, Sie beide kennenzulernen«, sagte sie schüchtern, was James ein Grinsen ins Gesicht trieb. So kannte er seine kleine, freche Göre gar nicht. »Vielen Dank für die Einladung und alles Gute zum Geburtstag.«
    »Was sollen denn diese Förmlichkeiten«, mischte Erin sich in ihrer typischen Art ein und umarmte Amelie herzlich. »Das hier ist Amy und diese älteren Herrschaften sind Silvie und Wills, oder willst Du sie lieber gleich Mom und Dad nennen?«
    »Erin«, fuhr James sie an. »Musst Du hier alle so in Verlegenheit bringen?«
    »Nein, nein«, wiegelte seine Mutter ab. »Also für mich geht das schon in Ordnung und ich denke für meinen Mann auch, wenn das Mädel uns mit dem Vornamen anredet.« James‘ Vater nickte und strahlte die Rothaarige an. »Und wir würden Dich wirklich gerne Amy nennen, wenn Dir das recht ist.« Amelie nickte ebenfalls.
    »Siehst Du, mein lieber Bruder«, flötete Erin. »Alles wäre viel leichter, wenn Du nicht immer so einen Stock im Arsch hättest.«
    »Er hat was?«, fragte James Vater verdutzt nach, was Amelie kichern ließ, hatte sie doch schon etwas gefunden, in dem sich Senior und Junior über ihre äußere Ähnlichkeit hinaus glichen.
    »Ach lass nur, Dad«, knurrte James. »Mir scheint, dass meine Freundin und meine Schwester sich mal wieder gegen mich verbünden, es wäre nicht das erste Mal in dieser Woche.«
    Die so Gescholtenen zogen es vor zu schweigen, was nicht weiter auffiel, drängte sich doch nun das nächste Familienmitglied in den Vordergrund.
    »Du bist also Amy«, jubilierte Bill freudestrahlend und drückte der neuen Frau an seines Bruders Seite einen herzhaften Kuss auf die Wange. »Wurde ja auch mal Zeit, dass jemand den Mann so richtig umhaut, und so wie er Dich anschmachtet, ist Dir das ja wohl zur Gänze gelungen.«
    »Mein lieber Bill, nimm mal Deine rosarote Brille ab!«, fuhr James ihn an, der sich so langsam fragte, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, Amelie hierher zubringen. »Ich schmachte ganz und gar nicht und falls doch, dann geht es Dich auch überhaupt nichts an.«
    »Du meine Güte, das hat ja jemand eine grauenvolle Laune und das an Dads Geburtstag.«
    »Ich habe keine schlechte Laune, ich kann es nur nicht ab, wenn Du so einen Mist daherredest.«
    »Jungs, also bitte!«, schimpfte Silvia Prescott. »Könnt Ihr Euch nicht einmal benehmen? Was soll denn Amy von uns denken? Wenn Ihr so weitermacht, nimmt sie gleich die Füße in die Hand und macht sich aus dem Staub.
    Amelie lachte laut auf. »Ach, ist schon gut, Mrs. Presc…., .äääh Silvie. Ich habe auch vier Brüder und kenn das. Die können schlimmer rumzicken als so manches Mädchen.«
    »Sie machen was?«, fragten Wills, Bill und James wie aus einem Munde.
    Amelie verdrehte die Augen im Kopf. Es schien sich hier um eine Familienkrankheit zu handeln, das konnte ja noch heiter werden.
    »Dann sieht es ja so aus, als wenn ich jetzt die Ehre der Männer retten muss«, meldete sich Ruben zu Wort, der das Geschehen bislang schweigend, aber amüsiert verfolgt hatte. Auch er umarmte Amelie kurz und küsste sie auf die Wange. »Ich hätte zwar nicht gedacht, dass ausgerechnet mein Deutsch besser ist als das meines Vaters und meiner Brüder, aber es ist wohl so, denn ich habe Dich im Gegensatz zu ihnen verstanden. Ich kann Dir versichern, dass nicht alle Männer rumzicken. Ich zum Beispiel bin das exakte Gegenteil einer Zicke.«
    »Boah, mir wird gleich schlecht«, stöhnte Erin und zeigte Ruben einen Vogel, während Silvia ihren mittleren

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