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Die Tiefe einer Seele

Die Tiefe einer Seele

Titel: Die Tiefe einer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Dakota
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es gelang, war der Smutje William Nicolas Prescott, der in der unübersichtlichen Situation die Nerven behielt und dem 2. Offizier ganz einfach das Kommando abnahm, als er sah, dass dieser überfordert war. Viele der Passagiere starben, nachdem sie vom Deck der Brighton gesprungen waren und durch die Wellen des laufend abdrehenden Schiffs unter die Wasseroberfläche gezogen wurden. Sie ertranken oder wurden von der rotierenden Schiffsschraube erfasst und getötet. Andere gingen zusammen mit der Brighton unter und waren nie wieder gesehen. Insgesamt ließen 413 Menschen ihr Leben. Eine der größten Schiffskatastrophen des 19. Jahrhunderts. Einzig und allein 37 Kinder, Frauen und Männer überlebten das Unglück, weil sie von William N. Prescott aus dem kalten Wasser in das Boot gezogen wurden. Einer nach dem anderen. Doch die wahre Heldentat erbrachte er in den Tagen danach, als er bei eisiger Kälte die Schiffbrüchigen vom Schlaf abhielt, damit sie nicht erfroren. Als er immer wieder Mut zusprach und ihnen Hoffnung gab. Sie zum Lachen brachte oder einfach nur umarmte. Ganze 72 Stunden lang. Bis sie von einem kanadischen Segelschiff entdeckt wurden, dass sie, mehr tot als lebendig, an Bord nahm und nach New York brachte. William N. Prescott hatte den Frauen und Männern in dem Rettungsboot erzählt, dass er davon träume, irgendwann einmal ein eigenes Verlagshaus zu besitzen. Er ahnte nicht, wie schnell sich sein Traum verwirklichen würde. Die Überlebenden des Schiffsunglücks waren ihrem Retter zutiefst dankbar. Und ihre Dankbarkeit kannte keine Grenzen. Bei der Havarie hatten sie zwar sämtliches Hab und Gut verloren, aber sie waren jung und gesund und fanden im aufstrebenden New York der ausklingenden 1850er Jahre sehr schnell eine Arbeit. Nur zwölf Monate später, am Jahrestag der Katastrophe standen sie mit einem nicht unerheblichen Geldbetrag vor William N. Prescott, der sich bis dato als Arbeiter in einer Fischfabrik durchgeschlagen hatte.  Sie eröffneten ihm die Möglichkeit, seinen Traum zu verwirklichen. Er lehnte zunächst ab, war zu stolz, diese Gabe anzunehmen. Schließlich tat er es doch, gab jedoch diesen unglaublichen Menschen das Versprechen, dass er mit dem Geld ein Imperium schaffen würde, und dass für alle Zeiten für sie und ihre Nachkommen gesorgt sein würde. Manch einer mag das für eine großspurige und gewagte Aussage gehalten haben. Es sollte sich aber im Laufe der Geschichte erweisen, dass William N. Prescott kein Mann war, der leere Phrasen drosch, sondern einer, der seine Versprechen hielt. Nur fünf Jahre später publizierte er die größte Zeitung New Yorks und beschäftigte 20 Mitarbeiter in seinem Verlagshaus, die alle ohne Ausnahme Überlebende des Unglücks waren. Die anderen unterstützte er mit monatlichen Geldbeträgen. Zwischenzeitlich hatte er geheiratet. Ein junges, hübsches Mädchen namens Ella Clark. Drei Nächte lang hatte er sie in dem Rettungsboot im eisigen Wasser vor der Küste Neufundlands in den Armen gehalten, sie gewärmt und gleich gewusst, dass er sie niemals würde wieder gehen lassen. 1864 wurde dem Paar ein Sohn geboren. Sie gaben ihm den Namen William Brighton Prescott in Erinnerung an den Tag, an dem sie beinahe gestorben wären, der ihnen letztendlich aber einen unglaublichen Neuanfang und ungeahnte Möglichkeiten beschert hatte. Ella und William legten fest, dass von nun an in jeder Generation der Familie ein Junge die Vornamen William Brighton tragen sollte, was auch so geschah.
    1870 verlegten die Prescotts den Firmensitz nach Washington D.C., um näher am politischen Geschehen zu sein. Von hier aus expandierte das Unternehmen und war um 1900 das größte seiner Art an der gesamten Ostküste der Vereinigten Staaten. Heute, im Jahr 2013, ist Prescott Publishing der größte Medienkonzern Nordamerikas und in all den Jahren seines Bestehens immer im Besitz der Familie geblieben. Bis zum heutigen Tage gilt das Versprechen, das William N. Prescott am 13. September 1859 gegeben hatte. Von den aktuell 5000 Angestellten sind unglaubliche 81% Nachfahren der Brighton-Überlebenden. Mit Stolz weist der derzeitige Firmeninhaber William B. Prescott IV. darauf hin, dass Prescott Publishing aufgrund dieser besonderen Historie nicht einfach nur ein Konzern, sondern eine riesige Familie ist, die für immer durch eine gemeinsame Geschichte verbunden sein wird.
     
    Firmeneigner seit 1859
     
    William Nicolas Prescott 1859 – 1894
    William Brighton Prescott I.

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