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Die Time Catcher

Die Time Catcher

Titel: Die Time Catcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Ungar
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Sein rechtes Ohr ist einbandagiert. Mein Herzschlag beschleunigt sich und mein Gehirn sendet Alarmsignale aus. Was bedeutet das? Er ist bestimmt nicht hier, weil er eine Schwäche für Riesenräder hat. Will er etwa Ben entführen? Dann erinnere ich mich an seine Worte: »I ch vergesse es nie, wenn mich jemand so provoziert.« Er darf mich nicht sehen. Vielleicht sollte ich sofort wieder verschwinden. Nein. Zuerst muss ich mich vergewissern, dass es Ben gut geht und dass Mario ihn nicht beobachtet.
    Ich tauche in der Menge unter und lasse mich mit dem Menschenstrom treiben, bis ich ein gutes Stück von dem Ort entfernt bin, an dem ich Mario gesehen habe. Und dann gehe ich sicherheitshalber weitere zehn Minuten geradeaus, was mir anfangs als gute Idee erscheint, aber dann kommen mir doch gewisse Zweifel. Es könnte ja auch sein, dass ich mich im Bestreben, Mario abzuschütteln, immer weiter von den Pyramiden entferne.
    Als ich gerade kehrtmachen will, höre ich die juchzenden Schreie von bestimmt hundert Leuten.
    Sie kommen von einem weißen, pyramidenartigen Gebäude, das mindestens fünf Stockwerke hoch ist. Bingo!
    Die Konstruktion sieht überhaupt nicht wie ein Fahrgeschäft in einem Vergnügungspark aus, sondern besteht über und über aus einem Netz stählerner Dreiecke. Zur Linken ist dasselbe noch mal zu bestaunen, nur kleiner, etwa zwei Etagen hoch. Die beiden Bauwerke scheinen nicht von dieser Welt zu sein, als hätten Außerirdische sie errichtet. Verbunden werden sie von einem offenen Schienenstrang, auf dem die Fahrgäste in kleinen Wagen von der großen zur kleinen Pyramide gelangen. Die juchzenden Schreie kommen definitiv von der kleineren Pyramide. Vor dem Fahrgeschäft prangt ein Schild mit der Aufschrift LE GYROTRON .
    Ich stelle mich hinter einen Eiswagen, von dem aus man einen guten Blick auf die Stelle hat, an der die Passagiere aussteigen, und warte gespannt.
    Eine Hand legt sich mir auf die Schulter. Ich fahre blitzschnell herum und wehre sie mit einer heftigen Armbewegung ab. Ich will einen Schlag auf den Solarplexus folgen lassen, kann mich aber im letzten Moment beherrschen, als ich sehe, wer vor mir steht.
    »J im?«
    »C aleb?«, sagt Jim.
    Ich öffne meine Faust. »O h, entschuldige, ich bin ein bisschen schreckhaft.«
    »A ber nein, das ist meine Schuld. Ich hätte dich nicht von hinten überraschen sollen«, entgegnet er. »A ber wie schön, dass du kommen konntest.« Er mustert meine altertümliche Garderobe.
    »D as wollte ich doch auf keinen Fall versäumen.« Ich schiebe meine Melone ein bisschen zur Seite, sodass sie mir schräg auf dem Kopf sitzt, und füge lächelnd hinzu: »I ch hab diese Klamotten angezogen, falls ich mal rasch eine Zeitreise ins Jahr 1871 antreten muss.«
    Er lächelt zurück und schaut an mir vorbei. »A ch, da kommen sie ja.«
    Ben rennt mit hochrotem Kopf die Rampe hinunter und uns entgegen. Diane folgt mit einigem Abstand und taumelt ein wenig.
    »D addy, ich war im Gyrotron und ich hab überhaupt keine Angst gehabt! Zuerst sind wir durch das All geflogen und dann hat uns ein Monster in einem Vulkan gefressen! Jetzt will ich zu La Spitoon!«
    Jim lacht. »E s heißt La Pitoune, nicht La Spitoon. Schau mal, wer da ist, Ben.«
    In dem Augenblick, bevor unsere Blicke sich begegnen, überfallen mich Zweifel. Was mache ich hier eigentlich? Spielt mein Erscheinen irgendeine Rolle? Ich meine, Ben ist hier mit seinen Eltern im Achterbahnhimmel. Was braucht ein Kind mehr?
    »C aylid!« Er schlingt seine Arme um meine Taille.
    »H erzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Ben!« Ich ziehe das braune Päckchen aus meiner Tasche und überreiche es ihm. Er entfernt das Papier und seine Augen leuchten auf. Er dreht Captain Percival in seinen Händen und berührt die Spitze des Bajonetts.
    »I st der super!«, ruft Ben.
    »S chön, dass er dir gefällt«, sage ich. Doch im nächsten Moment spüre ich, wie sich mir die Nackenhaare aufstellen.
    Ich drehe abrupt den Kopf und erwarte, irgendwo in der Nähe Marios selbstgefälliges Grinsen zu sehen.
    Nichts.
    Ich suche die Menge ab. Wo ist er? Ein Vater macht Fotos von seiner Familie. Ein Hotdogverkäufer wischt Senf von seiner Theke. Eine Mutter beugt sich über den Buggy ihres kleinen Kindes und bietet ihm etwas zu trinken an. Doch Mario kann ich nirgendwo entdecken. Was nicht bedeutet, dass er nicht doch in der Nähe ist und uns in diesem Moment beobachtet.
    »I ch muss jetzt gehen, Ben«, sage ich. »A ber wir sehen uns

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