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Die Tochter der Dirne

Die Tochter der Dirne

Titel: Die Tochter der Dirne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BLYTHE GIFFORD
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ins Ohr.
    Seine Brust hob und senkte sich, ob von der Anstrengung des Sprungs oder vor Verlangen, wusste sie nicht zu sagen. Aber wenn sich ihr Mittsommernachtswunsch erfüllen sollte, dann jetzt.
    Hier gab es kein Schloss, keinen Hof, keinen König. Nur sie beide und die Sterne.
    Sie schlang die Arme um ihn, hob ihm ihr Gesicht entgegen und küsste ihn.
    Der Wind streifte ihren Hals wie die Hand eines Liebhabers. All ihre Ängste verflogen. Sie legte sich ins Gras, und er begann, sie auszuziehen, nicht sanft, denn seine Finger zitterten vor Verlangen. Sie wand sich unter ihm, voller Erwartung und Hoffnung.
    Die warme Luft an ihrer Brust fühlte sich an wie sein Atem.
    Dann hielt er plötzlich inne.
    Ihr stockte der Atem. Er würde sie doch jetzt nicht zurückweisen?
    Sie öffnete die Augen. „Gefalle ich Euch?“
    „Das wisst Ihr doch. Keine Spiele mehr, Solay.“
    „Aber trotzdem dachte ich, Ihr würdet mich nicht …“ Sie stockte, hatte Angst, die Worte auszusprechen. „Ich dachte …“
    „Dass ich Euch nicht begehre?“ Er strich ihr das Haar aus der Stirn. „Das müsst Ihr doch wissen?“
    Und falls sie es nicht wusste, dann zeigte er es ihr jetzt mit seinem Kuss. Er trank von ihren Lippen, erforschte ihren Mund mit seiner Zunge, erkundete sie ganz. Hungrig bedeckte er ihren Hals mit Küssen und knabberte an ihrer Haut, bis sie vor Freude auflachte.
    „Du gehörst mir, Solay“, flüsterte er. „Durch diesen Akt werden wir wahrhaftig verheiratet sein.“
    Er schob ihren Rock nach oben, und sie öffnete sein Hemd, grub die Finger in sein Haar, suchte die Wärme seiner Brust.
    Sie wollte ihn sehen, den Anblick genießen, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Das würde später kommen, wenn sie ihr Verlangen gestillt hatten und der Mond am Himmel stand.
    Mit ungeschickten Fingern und Lippen erkundete sie seine Brust, seinen Hals, seine Armbeuge und schmeckte das Salz seiner Haut auf ihrer Zunge. Er drehte sich kurz auf den Rücken, genauso ungeduldig wie sie, und schob seine Beinlinge herunter, bis sie Haut an Haut lagen.
    Sie streckte die Hand nach ihm aus, doch er entzog sich ihr. Er stützte sich auf die Arme, beugte sich über sie, hob sich dunkel vor dem kobaltblauen Himmel ab.
    Bestimmt würde er sich ihr jetzt nicht entziehen.
    „Ich will dich“, sagte sie. „Bitte. Ich bin verrückt danach.“
    Er schüttelte den Kopf, sein Atem ging schwer. „Ich will, dass du bereit dafür bist.“
    „Ich bin bereit.“ Sie blickte zum Himmel und umfasste seine Arme. „Ich sage die Wahrheit.“
    Langsam schüttelte er den Kopf. „Nicht so, wie es sein soll. Leg dich hin.“
    Sie gehorchte ihm.
    Mit seinen Händen drückte er ihre Arme zu Boden. Sie drängte sich ihm entgegen, spürte seine Blicke auf sich ruhen, genau wie in jener Nacht vor vielen Wochen.
    Doch dies hier war so viel mehr.
    Sie öffnete den Mund, wollte ihn in sich spüren, doch anstatt sie noch einmal zu küssen, beugte er sich über ihre Brust. Die Art, wie seine Zähne leicht darüber strichen, sandte Blitze zwischen ihre Schenkel. Wie von selbst spreizte sie die Beine, schien in freudiger Erwartung dahinzuschmelzen.
    Ohne den Kopf zu heben, schob er seine Finger in sie, streichelte sie, bereitete sie vor, bis die ganze Welt nur noch aus jenem einen Punkt zu bestehen schien. Sie presste sich an ihn, wollte ihn überall spüren.
    Er hatte recht gehabt, vorher war sie noch nicht bereit gewesen. Als er jetzt in sie hineinglitt, passte er perfekt in jene Öffnung, die eben noch viel zu klein erschienen war.
    Ihr Atem, ihr Körper waren eins. Sie und er waren eins, es gab keine Trennung zwischen ihnen. Kein außen und innen, kein oben und unten. Keine Erde, keinen Himmel. Nur diese wirbelnde Einheit, so schwindelerregend wie fallende Schneeflocken.
    „Sieh mich an“, befahl er ihr.
    Sie öffnete die Augen. Im Schein des Mondes erhaschte sie einen Blick auf seine Augen, und als sie das leidenschaftliche Verlangen darin sah, hielt sie ihn noch fester. Er wandte den Blick nicht von ihr ab. Als er sich bewegte, glaubte sie zu schweben, hielt ihn so fest, als wollte sie ihn nie mehr loslassen.
    Sie sah ihm in die Augen, und ehe sie nicht mehr zu sprechen vermochte, stieß sie die Worte hervor: „Ich … liebe … dich.“
    Dann schrie sie auf und er ebenso, und danach lagen sie nur da, zusammen, und Worte waren nicht mehr nötig.
    Und über seine Schulter hinweg sah sie die Sterne, die über den Himmel verteilt waren in einer

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