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Die Tochter Der Goldzeit

Die Tochter Der Goldzeit

Titel: Die Tochter Der Goldzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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sagte er, als wüsste er, dass sie ihn beobachtete. »Aber sie haben gesehen, dass wir an Land gingen, also werden sie uns suchen.«
    »Wer?« Katanja stand auf. »Die dich verfolgen oder die mich verfolgen?« Sie begann, die Decken zusammenzurollen.
    »Wer verfolgt dich und warum?«, wollte er wissen. »Den ganzen Winter über hast du mich gepflegt, bis in den Frühling hinein, und nie davon erzählt. Wer bist du, dass eine ganze Flotte dich überfällt? Oder haben sie uns nicht deinetwegen angegriffen?«
    Diesmal war es Katanja, die eine Antwort schuldig blieb.
    Sie teilten das wenige Trinkwasser, das sie noch hatten, und ein paar Nüsse und Trockenfrüchte. Danach stiegen sie von dem Dünenkamm, um sich auf den Weg nach Osten zu machen. Wenn das Land so eben blieb und keine Flussläufe, Seen und Sümpfe sie zu Umwegen zwangen, trennten sie höchstens noch zwei Tage Fußmarsch von Hagobaven.
    »Warum willst du nach Osten?«, fragte Jacub auf dem Weg.
    »Dort leben Menschen, die mir mit Ausrüstung und Geleitschutz helfen werden, die Lichterburg zu erreichen.« Katanja hoffte, Jacub würde freiwillig allein in den Ruinen und Kieferwäldern vor Hagobaven bleiben und auf sie warten.
    »Wer verfolgt dich?« Er blieb stehen und hielt sie am Arm fest. »Antworte mir.«
    »Eine Macht, die verhindern will, dass ich die Lichterburg vor ihr erreiche. Diese Menschen kennen den Weg dorthin nicht, und sollten sie mich fangen, werden sie mir alles erdenkliche Böse antun, um ihn von mir zu erfahren.«
    »Das werde ich niemals zulassen«, entfuhr es Jacub. Seine Augen wurden sehr schmal.
    Sie sah ihm ins Gesicht. Er war überzeugt von dem, was er da sagte; Katanja las es in seinen Zügen. »Wir werden sehen«, sagte sie nur, machte sich los und ging weiter.
    »Du misstraust mir?«
    »Du hast eine Frau, die dich liebt, heimlich verlassen.«
    »Ist das Liebe, wenn einer den anderen um jeden Preis besitzen will?«
    Die Gezeiten wechselten und die Flut kam. Sie konnten nicht länger am Fjordufer entlang des niedrigen Sandkamms laufen, also stiegen sie den verkrusteten Sandhang hinauf. Von dort aus beobachteten sie den westlichen Horizont. Sie mussten nicht lange suchen, bis sie ihre Verfolger entdeckten.
    »Sie kommen«, sagte Jacub heiser. »Reiter führen sie an. Ich kann einen großen Schwarzen erkennen.«
    »Der Eiserne ...« Die Angst schnürte Katanja die Kehle zu. »Er ist höchstens eine Reitstunde entfernt .« »Der Eiserne?« Jacub setzte das Fernrohr ab. Mit zusammengezogenen Augenbrauen sah er die junge Frau aus Altbergen an. »Es ist tatsächlich Dashirins Bote, der dich verfolgt?«
    »Da!« Katanja deutete den schmalen Meeresarm hinauf, statt zu antworten. »Drei Segel!«
    Auch Jacub richtete jetzt sein Fernrohr auf die schmale Bucht. Drei Einmaster der Nordmänner näherten sich vom Meer her. Jacub sprang schon den Sandwall hinunter. »Laufen wir ihnen entgegen! Sie müssen uns ans andere Ufer bringen!«
    Auf halber Höhe des Dünenwalls Hefen sie zurück. Der Dünenkamm entzog sie den Blicken ihrer Verfolger. Minuten später nur konnten sie die Männer in den Einmastern unterscheiden. Katanja erkannte den Göttersprecher Svervagos, etwa zwanzig Nordmänner und - Waller Rosch! Und im dritten Segler entdeckte sie sogar Polderau und den gelähmten Zorcan. Ihr Herz machte einen Sprung.
    Ein großer, kräftig gebauter Mann stand im mittleren der drei Einmaster und hielt sich am Mast fest. Sein langes graues Haar und sein schwarzer Mantel wehten im Westwind. Auf seiner Schulter hockte ein schiefergrauer Kolk.
    »Merkur!«, rief Katanja. »Doch wer ist der Alte, auf dessen Schulter er da sitzt?«
    »Roscar von Eyrun«, sagte Jacub leise. Wie festgewachsen stand er im Schlick und spähte durchs Fernrohr den rasch näher kommenden Schiffen entgegen. Ein Ausdruck großer Verblüffung lag auf seinem Gesicht.
    »Du kennst ihn?«
    »Er ist mein Ziehvater.« Er setzte das Fernrohr ab. »Ich weiß nicht, was er hier verloren hat .«
    Sie wateten zu den Schiffen und stiegen ein.
    Katanja umarmte die Roschbrüder und den Affen. »Wo sind die anderen?«, fragte sie. »Wo ist eure Sippe?«
    Waller Rosch senkte traurig den Blick, und Zorcan wimmerte wie ein verletzter Canide.
    »Alle ertrunken?« Katanja schlug die Hände an die Wangen. »Auch Karion Wenz?«
    »Ertrunken, gefangen, an irgendeiner Küste gestrandet - ich weiß es nicht.« Aus leeren Augen stierte Waller Rosch sie an. Wieder schloss sie ihn und Zorcan in die Arme. Sie

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