Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint
drehte meinen Ehering und lenkte ein. »N a gut. Wenn du mir versprichst, dich hinzulegen, lasse ich dich mit Loki reden. Aber wenn ihr fertig seid, musst du dich bis morgen ausruhen. Ist das klar?«
»V on mir aus«, sagte Finn. Er hätte mir wahrscheinlich alles versprochen, wenn ich nur Loki zu ihm brachte.
»D uncan?« Ich schaute zur Tür, wo er wartete. »H ol bitte Loki. Sag ihm, ich hätte nach ihm geschickt.«
Duncan ließ mich mit Finn allein, und ich gebot ihm mit einer Geste, sich hinzulegen. Er seufzte, gehorchte aber. Ich setzte mich neben ihn und er starrte verärgert an die Decke. Sein Hemd war blutig und zerrissen. Vorsichtig streckte ich die Hand aus, um einen Schnitt an seinem Arm zu berühren.
»L ass das«, sagte er heftig.
»S orry.« Ich ließ die Hand sinken. »U nd es tut mir leid, was passiert ist. Ich hätte mit euch gehen können.«
»R ed kein Blech. Wenn du mitgekommen wärst, hätten sie dich auch umgebracht.«
»I ch bin ein besserer Kämpfer als du, Finn.«
»I ch habe keine Lust, mich mit dir zu streiten«, sagte er, ohne den Blick von der Decke abzuwenden. »D u musst nicht hierbleiben. Es geht mir gut. Ich kann alleine mit Loki reden.«
»I ch lasse dich auf keinen Fall mit ihm alleine«, lehnte ich ab. »N icht in deinem Zustand.«
»G laubst du, er würde mich verletzen?«, fragte Finn.
»N ein, aber ich will nicht, dass du dich unnötig aufregst.«
Finn schnaubte verächtlich. Ich fand es grässlich, wie feindselig er sich mir gegenüber verhielt, aber ich wusste nicht, was ich dagegen tun sollte. Vielleicht musste ich es einfach ertragen. Wir schwiegen uns an, bis Duncan mit Loki zurückkam.
»A ls mich die Prinzessin mitten in der Nacht zu sich rufen ließ, hatte ich mit einer schöneren Überraschung gerechnet«, sagte Loki seufzend, als er in Finns Türrahmen auftauchte. Sein helles Haar war total verwuschelt und auf seiner Wange hatte das Kissen einen Abdruck hinterlassen.
»D anke, dass du aufgestanden bist«, sagte ich. »H at Duncan dir gesagt, was passiert ist?«
»N atürlich nicht«, sagte Loki.
»D ie Rettungsmannschaft, die wir nach Oslinna geschickt hatten, wurde von Kobolden überwältigt«, sagte ich. »E s gab Verluste auf unserer Seite.«
»I hr habt Glück gehabt, dass ihr nicht alle draufgegangen seid«, sagte Loki.
»H eute Abend haben gute Männer ihr Leben verloren«, knurrte Finn und versuchte, sich aufzusetzen. Ich legte ihm die Hand auf die Brust und drückte ihn wieder nach unten.
»S ie haben ihr Leben für die Leute hier geopfert! Für die Sicherheit der Prinzessin! Ich hätte geglaubt, dass dir wenigstens das etwas bedeutet!«
»I ch hatte nicht vor, ihren Einsatz herunterzuspielen«, sagte Loki und klang gleichzeitig verärgert und beschämt. »D ie Kobolde sind kaum zu schlagen. Und da ich gehört habe, welchen Schaden sie in Oslinna angerichtet haben, hat es mich einfach überrascht, dass ihr noch am Leben seid.«
»W ir haben sie überrumpelt.« Finn ließ sich wieder in die Kissen sinken.
»D as hilft«, sagte Loki. »D ie Kobolde sind zwar stark, aber nicht sehr schlau.«
»W ie können wir sie besiegen?«, fragte Finn.
»I ch weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich habe noch nie versucht, sie zu schlagen.«
»D u musst ihre Schwachstelle kennen«, drängte Finn. »E s muss einen Weg geben, mit ihnen fertigzuwerden.«
»M öglicherweise gibt es einen«, räumte Loki ein. »A ber ich habe noch nie an ihrer Seite gekämpft. Der König lässt die Kobolde eigentlich nie die Vittra-Gebiete verlassen. Er hat Angst, die Menschen könnten uns auf die Schliche kommen, wenn sie die Kobolde sehen.«
»W arum setzt er sie dann jetzt ein?«, fragte Finn.
»D as solltest du eigentlich wissen«, seufzte Loki und setzte sich auf einen Stuhl. »D er König ist von Wendy besessen und wird alles tun, um sie zu bekommen.«
»W ie halten wir ihn auf?« Finn schaute zu Loki hinüber.
Loki starrte nachdenklich zu Boden, biss sich auf die Lippe und schüttelte dann traurig den Kopf. »I ch weiß es nicht.«
»W as ist, wenn wir ihn nicht stoppen können?«, fragte ich.
»W ir finden einen Weg«, versicherte Finn mir, schaute mich dabei aber nicht an.
»D ie Kobolde sind ziemlich dumm«, fügte Loki schnell hinzu. »U nd sie sind völlig wehrlos gegen eure Fähigkeiten. All eure Kräfte wirken bei ihnen doppelt so stark wie bei Menschen.«
»F ür welche Fähigkeiten sind sie besonders empfänglich?«, fragte Finn.
»Z um Beispiel für
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