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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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und mir war die Freude darüber schnell wieder vergangen, als ich sah, wie hektisch er Klamotten für mich aussuchte. Er befahl mir, mich zu beeilen und mich den ganzen Tag tadellos zu benehmen. Ich fand es unmöglich, dass er mich behandelte, als sei ich drei Jahre alt und müsse zum ersten Mal allein in den Kindergarten.
    Aber jetzt, wo ich den beiden Damen dabei zusehen musste, wie sie jedes Detail der verflixten Sitzordnung unter die Lupe nahmen, fühlte ich mich wirklich wie eine Dreijährige. Eine, die Mist gebaut hatte und eine entsetzliche Strafe absitzen musste. Ich versuchte, motiviert und interessiert zu wirken, aber ich kannte die ganzen Leute nun mal nicht.
    Wir befanden uns in der Einsatzzentrale im Südflügel des Hauses. Die Wände waren mit Landkarten gepflastert, auf denen rote und grüne Flecken zeigten, wo die anderen Trollstämme lebten. Ich hatte versucht, sie mir anzusehen, während Elora und Aurora sich unterhielten, aber Elora hatte mich jedes Mal zur Ordnung gerufen.
    »W enn wir den Kanzler hierhin setzen, dann muss Markis Tormann an einen anderen Tisch.« Aurora tippte auf das Blatt.
    »A nders geht es leider nicht.« Elora lächelte sirupsüß, und Aurora tat es ihr nach.
    »E r hat eine lange Anreise auf sich genommen, um an dem Ball teilzunehmen«, sagte Aurora mit kokettem Augenaufschlag.
    »E r ist immer noch weit genug vorne, um die Taufzeremonie zu hören«, winkte Elora ab und wendete sich mir zu. »B ist du auf die Taufe vorbereitet?«
    »Ä h, klar«, murmelte ich. Finn hatte etwas von einer Taufe erwähnt, aber ich hatte nicht richtig zugehört. Das konnte ich Elora aber natürlich nicht sagen, also lächelte ich nur und versuchte, Selbstvertrauen auszustrahlen.
    »E ine Prinzessin macht nicht ›äh‹«, tadelte Elora und Aurora versuchte nicht einmal, ihr Kichern zu verbergen.
    »S orry«, seufzte ich.
    Elora sah aus, als hätte sie mir noch viel mehr zu sagen, aber Aurora beobachtete uns mit Argusaugen, also schürzte sie die Lippen und biss sich auf die Zunge. Vor Aurora wollte sie keine Schwäche zeigen.
    Ich verstand nicht, warum Aurora überhaupt hier war und warum Elora sie so zu fürchten schien. Sie war die Königin, und soviel ich wusste, beschränkten sich Auroras Fähigkeiten darauf, falsche Komplimente und kaum verschleierte Drohungen von sich zu geben.
    Die Marksinna war umwerfend schön in ihrem langen, burgunderroten Kleid, und neben ihr kam ich mir in meinem schlichten Rock wie ein Landstreicher vor. Auroras Schönheit überstrahlte beinahe Eloras, und das wollte etwas heißen. Aber ich glaube nicht, dass es das war, was Elora störte.
    »V ielleicht solltest du dein Training woanders fortsetzen«, schlug Elora mit eisigem Blick vor.
    »J a. Ausgezeichnete Idee.« Ich stand so schnell auf, dass ich beinahe meinen Stuhl umwarf. Auroras amüsierte Miene verwandelte sich in reinen Abscheu, und Elora verdrehte die Augen. »E ntschuldigung. Ich finde das alles sehr aufregend.«
    »B eherrsche dich, Prinzessin.«
    Mit eiserner Selbstkontrolle verließ ich den Raum so würdevoll als möglich, obwohl ich am liebsten wie ein Kind nach dem letzten Schultag hinausgestürmt wäre. Ich wusste nicht genau, ob ich den Rückweg alleine finden würde, und hatte keine Ahnung, wo Finn war, aber sobald ich mich unbeobachtet fühlte, beschleunigte ich meine Schritte und joggte beinahe davon.
    Ich hatte den Flur halb durchquert und war bereits an einigen geschlossenen Türen vorbeigekommen, als mich eine Stimme aufhielt.
    »P rinzessin!«, sagte jemand aus einem der wenigen offenen Zimmer, die ich passierte.
    Ich blieb stehen und schaute vorsichtig in den Raum. Offenbar war es ein Salon. Auf dem Boden lag ein weicher roter Teppich, auf dem einige Ledersessel standen. Eine Wand bestand aus Glas, aber die meisten Jalousien waren heruntergelassen und der Raum lag im Schatten.
    »E rkennst du mich nicht, Prinzessin?« Ich hörte, dass er lächelte, also veräppelte er mich wohl.
    »I ch kann nichts sehen«, sagte ich und betrat das Zimmer.
    »G arrett Strom. Willas Vater«, klärte er mich auf und jetzt erkannte ich sein breites Grinsen.
    »O h, richtig. Schön, Sie zu sehen.« Ich erwiderte sein Lächeln und entspannte mich ein bisschen. Ich hatte ihn erst neulich beim Abendessen kennengelernt, aber er war mir sofort sympathisch gewesen. »K ann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    »N ein. Ich warte auf deine Mutter, aber da ich davon ausgehe, dass es ein langer Tag werden wird, habe ich

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