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Die Tochter der Wälder

Die Tochter der Wälder

Titel: Die Tochter der Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Marillier
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stand da, in meinem grünen Gewand, mein Haar in Bändern, und neben mir standen meine sechs Brüder in einer Reihe. Es schien überhaupt keine richtige Zeremonie zu sein. In den Geschichten geschahen solche Dinge draußen, unter einer massiven Eiche, und es gab Theaterspiele und Schaukämpfe und Rätsel, und die Druiden kamen aus dem Wald und vollzogen das Ritual des Händeschließens. Keiner der Uralten war bei der Hochzeit meines Vaters anwesend, und es wurde kein Zugeständnis an den alten Weg gemacht. Vielleicht kam Lady Oonagh aus einem christlichen Haushalt, aber das konnte man nicht wissen, denn niemand von ihren Verwandten war anwesend. Vater Brien sprach die Worte ruhig, wie es seine Art war, aber es kam mir so vor, als sei sein Gesicht ausgemergelt, sein Tonfall distanziert. Sobald die Formalitäten vorüber waren, belud er seinen Wagen und fuhr davon. Es folgte ein Festessen. Und am nächsten Tag ging es los.
    Eilis wurde krank – von etwas, das sie gegessen hatte, dachten sie, aber es zog sich zu lange hin, und man rief mich zu ihr. Ihr Gesicht hatte seine rosige Rundlichkeit verloren, und sie übergab sich häufig und erbrach Blut. Ich schickte einen Jungen nach Vater Brien, aber er kam nicht, also hielt ich ihr den Kopf und sprach mit ihr und ging mit ihr im Zimmer auf und ab, und wenn sie fertig war, machte ich ihr eine Mixtur und saß an ihrem Bett, bis sie in einen unruhigen Schlaf fiel. Liam wartete besorgt draußen, ebenso wie Eilis' Vater.
    Ich blieb die Nacht über bei ihr und tat, was ich tun musste. Am nächsten Tag schien sie schwach, aber ein wenig lebhafter. Sie brauchte Ruhe und musste gut gepflegt werden. Es war tatsächlich etwas, das sie gegessen hatte. Ich erkannte die Symptome einer Eisenhutvergiftung und wusste, dass das kein Zufall war. Die Menge musste präzise berechnet worden sein, denn jemand konnte nur die kleinste Dosis dieser tödlichen Substanz überleben. Es ging darum, Unheil anzurichten, nicht Eilis umzubringen. Ich wusste nicht, wie die Wurzel dieser Pflanze ihren Weg ins Hochzeitsessen und besonders zum Teller nur einer einzigen Person gefunden hatte. Und ich hatte nicht vor, meine neue Stiefmutter laut anzuklagen, obwohl ihr Blick auf mir ruhte, als Seamus Rotbart sich hastig verabschiedete. Eine Sänfte war vorbereitet worden, und er brachte seine Tochter heim nach Glencarnagh. Liam fragte mich so zornig aus, wie ich es nie zuvor erlebt hatte; aber ich warnte ihn, da ich Lady Oonagh besser verstand als er. Sie wusste genug über meine Fähigkeiten, um zu wissen, dass die Quelle von Eilis' geheimnisvoller Krankheit nicht lange unentdeckt bleiben würde. Angeklagt zu werden war genau, was sie erwartete, denn was wäre besser, um einen Keil zwischen Vater und Sohn zu treiben? Außerdem sagte ich Liam, dass Eilis nun in Sicherheit war. Sie war ein kräftiges Mädchen, und ich hatte die Vergiftung früh genug erkannt. Es wäre besser, wenn sie nach Hause zurückkehrte, zumindest für eine Weile.
    Diarmid hatte ein blaues Auge und Cormack einen Riss an der Wange. Vielleicht waren gewisse Informationen nicht ganz geheim gehalten worden. In dieser Angelegenheit würde ich mich nicht einmischen, obwohl ich sah, wie Diarmid sie beobachtete, beobachtete und jeden Tag ein wenig dünner und bleicher wurde, wie ein Mann, der einmal Feenfrüchte gegessen hatte und nun von seiner Sehnsucht zerfressen wird. Auf dem Gesicht meines Vaters lag ein Schatten desselben Ausdrucks, obwohl er mehr oder weniger seinen Angelegenheiten nachging wie früher. Oonagh saß am Tisch, ihr Lächeln heiter, ihr Blick alles beherrschend. Alle huschten unruhig umher, um ihr zu gehorchen. Wohin man sich auch wandte, es schien, dass sie dort war und zusah. Die Krieger machten einen großen Bogen um sie.
    Dann begannen Padraics Tiere krank zu werden und zu sterben. Zunächst war es der alte Esel, der eines Morgens kalt und steif im Stall gefunden wurde. Wir waren traurig, aber er hatte seine angemessene Zeit mehr oder weniger gelebt, und wir akzeptierten seinen Verlust mit einem bedauernden Blick in die leere Ecke. Als Nächstes verschwand die Katze und ließ ihre Jungen zurück. Padraic versuchte sie zu füttern und ich half, aber eins nach dem anderen wurden sie schwächer, und ihre kleinen Leben vergingen. Ich weinte, als das Letzte von ihnen starb, die einstmals blitzenden Augen zu einem trüben Grau verblasst.
    Zwei Tage später fand ich Padraic, wie er mit den Fäusten gegen die Stallwand schlug,

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