Die Tochter des Goldsuchers
einen anderen Namen dafür?«, fragte sie hitzig.
»Vielleicht habe ich mich in dir getäuscht.« Er nahm das zweite Pferd am Zaum und musterte Sarah. »Ich hätte dich für wählerischer gehalten. Andererseits hast du dich ja auch nicht gewehrt, als ich dich angefasst habe.« Er packte ihr Handgelenk, bevor sie ihm eine Ohrfeige geben konnte.
»Wie kannst du es wagen, mir so etwas zu sagen?«, stieß sie hervor. Als sie sich von Jake losriss, glitt ihr Schal zu Boden. »Nein, ich wehrte mich nicht, als du mich berührt hast. Hätte ich es nur getan. Bei dir fühlte ich mich …« Tief atmete sie ein. »Du hast Gefühle in mir geweckt, die ich nie zuvor gekannt habe. Dann hast du dich von mir abgewandt, als ob nichts gewesen wäre.«
Schmerzlich wurde sich Jake bewusst, wie sehr er sie verletzt hatte. »So war es am besten für dich«, sagte er ruhig und führte auch das andere Pferd in die Box.
»Da hast du allerdings recht. Aber wenn du meinst, das gibt dir ein Recht, dich in mein Leben einzumischen, dann hast du dich geirrt.«
Es war das Glitzern ihrer Tränen, das ihn bewog, ihr sein Verhalten zu erklären. »Weil du mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen bist, habe ich dich so behandelt.« Erzürnt über sein Geständnis, stieß er Sarah gegen die Stallwand. »Du bist bei mir nicht sicher, Herzogin.« Er trat dicht an sie heran und strich ihr durchs Haar, das sich löste und bis zur Taille herabfiel. »Denk daran.«
Sarah presste ihre Handflächen gegen die Stallwand. »Du begehrst mich ja gar nicht«, sagte sie leise.
»Ich verzehre mich vor Verlangen nach dir.« Er streichelte ihren Nacken. »Lieber würde ich mich von Kugeln durchlöchern lassen, als den Gefühlen ausgesetzt zu sein, die du in mir wachrufst.«
»Was für Gefühle wecke ich denn in dir?«, fragte sie leise.
»Es ist nicht nur Leidenschaft, es sind einfach überwältigende Gefühle, Gefühle, die ich nicht in Worte fassen kann. Ich würde dich verletzen. Also suchst du besser das Weite, solange du noch kannst.«
»Ich laufe nicht weg …« Selbst wenn sie gewollt hätte, sie wäre dazu nicht fähig gewesen. Die Knie waren ihr weich geworden und zitterten. Herausfordernd schob sie jetzt das Kinn vor. »Drohungen kommen dir leicht über die Lippen. Wenn du mich wirklich willst, warum nimmst du mich dann nicht? Gleich hier und jetzt.«
Jakes Augen verdunkelten sich, wurden fast schwarz. Sarah rührte sich nicht, als sich seine Finger schmerzhaft in ihr Haar krallten. Einladend bot sie ihm den Mund.
»Du kleine Hexe«, stieß er rau hervor, ehe er seine Lippen hart auf ihre presste. Er drückte sie gegen die Wand und berührte sie so, wie er die Mädchen im »Silver Star« berührt hätte. Rücksichtslos und gierig. Er wollte sie zum Weinen bringen. Unter Schluchzen sollte sie darum betteln, dass er von ihr ließ.
Vielleicht wäre er dann noch dazu imstande gewesen.
Er hörte ihren gedämpften Schrei und wollte sich zurückziehen. Aber sie hatte schon ihre Arme um ihn gelegt und zog ihn jetzt noch fester an sich.
Ungezügelt gab sie sich seinen erregenden Berührungen hin. Er versuchte, ihr wehzutun, das war ihr klar. Aber er schaffte es nicht. Er sollte merken, dass sie in seinen Armen niemals Schmerz empfinden würde. Jetzt bedeckte er ihren Hals mit Küssen, zog mit der Zunge eine heiße Spur. Sie stöhnte und zerrte an seinem Hemd. Sie wollte seine Haut spüren, ihre Wärme.
Jake war schon verloren. Der zarte Duft, der sie umgab, verwirrte seine Sinne. Ihre Bereitschaft heizte sein Verlangen nur noch stärker an. Dann hauchte sie seinen Namen, und die letzten Schranken fielen.
Aufstöhnend zog er sie ins Heu. Unter seinen Händen raschelte der Stoff ihres Kleides, als er es hastig von ihren Schultern streifte. Wild und ungezügelt brach jetzt seine Leidenschaft hervor.
Sarah hatte mit einem Mal Angst. Doch sie fürchtete sich nicht vor ihm, sondern vor dem Verlangen, das von ihr Besitz ergriffen hatte, das sie beherrschte und sie alle Vorbehalte vergessen ließ. Ungeduldig schob sie jetzt sein Hemd hoch, das er sich sogleich auszog.
Er fingerte an den Schnüren ihres Mieders. Scharf sog er die Luft ein, als sie sich noch dichter an ihn drängte.
Jetzt bedeckte er ihr Gesicht mit heißen Küssen. Sie kam kaum zum Luftholen, nicht einmal, als er die Verschnürungen ihres Korsetts löste. Voller Hast und Ungeduld bemühten sie sich, sich auch vom Rest der Kleidung zu befreien. Danach drückte Jake Sarah wieder ins Heu. Jetzt
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