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Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Titel: Die Tochter des Leuchtturmmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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angefordert?«
    Rob verstummte und hörte zu, was sein Vorgesetzter mit ernster Stimme berichtete.
    »Wie schnell können wir mit mehr Leuten rechnen?«, fragte er aufgeregt.
    Nur Sekunden später ging seine Tonlage noch weiter in die Höhe. »Aber was ist mit der Küstenwache? Haben sie kein Schiff in der Nähe? Herrgott noch mal, Carsten!«
    Archimedes war von seinem Platz heruntergesprungen und hatte sich unter dem Sofa verkrochen. Dort lag er und betrachtete misstrauisch die Besucher, vor allem Rob, der derart herumbrüllte. Carsten sagte beruhigend, dass ein Hubschrauber von Säve unterwegs sei, aber Rob befürchtete, er würde zu spät kommen.
    Carsten hatte gesagt, wie sich die Sache verhielt, dass Folke eine Morsenachricht auf dem Schal entdeckt hatte, genau in der Sekunde, bevor Robs MMS gekommen war. Jerker hatte einen Bolzenschneider auf dem Foto entdeckt, das Rob auf dem Lotsenboot von Karin gemacht hatte. Genau so ein Bolzenschneiderwar benutzt worden, um die Hände des Tauchers zu entfernen, der, wie sie jetzt wussten, Markus Steiner hieß.
    Rob wählte Karins Mobilnummer. Der Ruf ging raus, aber es meldete sich niemand.
    »Verdammt!«, sagte Rob laut. »Ich hätte mit ihr fahren müssen.« Ein paar Sekunden überlegte er, dann drehte er sich zu Per um. »Hast du die Schlüssel zu deinem Boot bei dir?« Per blickte aus dem Sessel hoch. Dann suchte er in seiner Tasche und zog den Schlüsselbund heraus, an dem der Autoschlüssel und auch ein Reserveschlüssel fürs Boot hingen. Rob ging zur Haustür, und Per stand auf.
    »Wir kommen mit«, sagte Elin. Ihrem Ton hörte man an, dass sie es gewohnt war, dass man ihr gehorchte.
    »Wirklich nett, aber ich glaube nicht …«, begann Rob.
    »Schon möglich, aber ich denke, wir beide können euch von Nutzen sein.« Indem sie sich zu Marta umdrehte, unterstrich Elin deutlich, dass sie die Diskussion für beendet ansah.
    »Hast du noch die Angelruten?«, fragte sie augenzwinkernd.
    »Die Angelruten? Aha, ja, ich werde nachsehen. Du meinst die Angelruten, die man nimmt, um Seevögel zu fangen?«, fragte Marta.
    »Genau die«, erwiderte Elin.
    Marta verschwand, und Rob hörte sie einen Schrank aufschließen.
    »Wisst ihr, wir haben keine Zeit, irgendwelche Angelruten zu suchen, Karin braucht Hilfe, und jede Sekunde zählt …«
    »Ich bin fertig.« Neben Martas Füßen stand eine große Tasche, und sie reichte Elin einen Wettermantel, den diese überzog. Rob betrachtete die drei vor ihm stehenden Gestalten. Nicht gerade ein tolles Polizeiaufgebot, aber besser als gar nichts.
    »Das hier bekomme ich bestimmt um die Ohren gehauen«, brummte er. Aber im Augenblick wusste er keine andere Lösung,und ein paar zusätzliche Hände waren nicht zu verachten.
    Per nahm Martas Tasche hoch und schaute die beiden Frauen misstrauisch an, sagte jedoch nichts. Die Tasche war schwerer als erwartet. Es war wahrhaftig ein seltsamer Trupp, der an diesem Abend an Bord von Pers und Anitas
Targa 37
ging.
    Elin Stiernkvist bewegte sich wie eine Meeresgöttin auf dem Boot. Obwohl sie bereits über siebzig war, eilte sie mit leichten Schritten übers Deck. Per sah bewundernd, wie geschmeidig ihr die Leinen durch die Hände liefen. Die beiden Damen hatten keinerlei Probleme mit dem Anbordkommen gehabt. Als Per den Motor anließ, lösten sie die Vertäuungen in genau richtiger Reihenfolge. Die Fender wurden hereingeholt, und das Boot steuerte mit weitaus mehr als den zugelassenen fünf Knoten durch die nördliche Einfahrt auf den Fjord hinaus.
    Elin hob den Kopf und schaute sich um. Das Gesellschaftshaus wirkte wie ein schlafendes Märchenschloss. Sie ließ den Blick von den bleischweren Wolken am Horizont zu den weichen Klippen der nordwestlichen Landzunge von Koön und dem dunklen Wasser des Marstrand-Fjords schweifen. Sie atmete die kalte Meeresluft in tiefen Zügen ein und dachte an Arvid, fühlte seine Nähe. Dort auf der Veranda des Gesellschaftshauses hatte er an jenem Sommerabend gesessen. Er hatte sie mit seinen warmen braunen Augen angeschaut. Ihr kam es so vor, als sei das erst gestern gewesen, und wenn sie die Augen schloss, konnte sie ihn noch immer vor sich sehen. Viele Jahre ihres Lebens hatte sie in der Vergangenheit verbracht, doch hatten ihr die Erinnerungen auch die Kraft gegeben durchzuhalten. Und ihr Sohn natürlich. Er war zu einem jungen Mann herangewachsen. Seinem Vater im Wesen so ähnlich und mit denselben braunen Augen.
     
    Per hatte jeden von ihnen mit modernen,

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