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Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Titel: Die Tochter des Leuchtturmmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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Arvid, der neben dem Leuchtturmmeisterhaus auf dem Felsen saß und einen Hummerkorb reparierte. Sie spürte fast den Geruch von Tang und Meer.
    Als Elin wieder zu arbeiten begann, kümmerte sich Frau Hovdan um den Jungen. Sie behandelte die beiden, als wären sie ihr eigen Fleisch und Blut.
    »Großmutter!«, rief der Junge fröhlich, wenn sie ihn von der Schule abholte.
    Als der Sommer kam, fuhr er nach Hamneskär auf Besuch zu Elins Vater. Frau Hovdan begleitete ihn.
    Man erkannte Elin nun oft als Eigentümerin von fünf der erfolgreichsten Restaurants der Stadt und später auch von drei Cafés. Die Zahl der Männer war groß, die sich um die schöne schwedische Witwe bewarben, und anfangs hatte es an Spekulationen nicht gefehlt, wer wohl ihr neuer Gatte werden würde. Elin fiel die Entscheidung leicht. Keiner von ihnen würde jemals an Arvid heranreichen. An Geld herrschte kein Mangel, und ihre gesamte freie Zeit verbrachte sie mit dem Sohn.
    Zunächst hatte sie überlegt, nach Marstrand zurückzukehren, aber der Ort gehörte einer anderen Zeit, einem anderen Leben an. Sie hatte sich ein neues Dasein in der Stadt geschaffen, auch wenn ihr Körper sich danach sehnte, wieder auf einem Deck zu stehen, eine Pinne zu halten und an einer Schot zu ziehen. Irgendwann wird ein Zeichen kommen, hatte sie gedacht, ohne eigentlich wirklich daran zu glauben. Elin war immer stolz gewesen, eine geborene Strömmer zu sein, zu einer Familie zu gehören, die als ehrlich und von echtem Schrot und Korn galt. Sie schämte sich über ihre ständigwiederkehrenden Gedanken, das Unrecht Auge um Auge und Zahn um Zahn zu vergelten. Als das Zeichen viele Jahre später schließlich kam, gab es keinen Zweifel, sie aber war mit ihren Überlegungen längst zu Ende gekommen. Sie wusste, was sie tun würde, und sie glaubte zu wissen, was Arvid und ihr Bruder Karl-Axel getan hätten.

20.
    »Ich glaube, wir sollten versuchen, zu Systrarna und Elloven rauszukommen«, sagte Karin zu Rob. Wie bestellt, glitt gerade das Lotsenboot durch den Hafen, mit Lasse am Steuer.
    »Perfekt! Hoffentlich kann er mich mitnehmen«, sagte Karin und winkte das Boot an den Kai.
    »Dich allein?«, fragte Rob.
    »Ja, das ist zwar nicht optimal, aber ich hatte gehofft, du könntest in der Zwischenzeit Marta Striedbeck bezirzen. Frag sie über Systrarna Elloven aus, denn ich glaube, sie weiß viel mehr, als sie sagt. Erzähl ihr auch, dass Per verschwunden ist oder so.«
    »Oder so?«
    »Na ja, damit sie den Ernst der Lage begreift. Ich rufe Carsten an, sie sollen ein Polizeiboot herschicken und etwas Verstärkung.«
    »Eigentlich wissen wir doch nicht, ob es da draußen wirklich etwas gibt«, entgegnete Rob.
    »Wohl wahr, aber wir haben einen toten Taucher und eine verschwundene Person, die obendrein ein höchst begehrtes Logbuch besitzt, also ist es wohl nicht ganz unwahrscheinlich. Außerdem besteht die Gefahr, dass dieses Etwas, egal was es ist, verschwindet, wenn wir uns nicht sputen.« Sie lächelte.
    Karin ging an Bord des Lotsenboots und stellte die beiden Männer einander vor. Lasse bot sich an, Rob über den Sund nach Koön zu fahren, damit er nicht auf die Fähre warten musste. Rob nahm dankend an und studierte während der minutenlangen Überfahrt die Ausrüstung des Lotsenboots. Geschmeidig wie ein Trampeltier sprang er vor der Ringen-Werft an Land. Er zog das Handy heraus und fotografierte Karinauf dem Achterdeck. Dann gab er eine Mitteilung ein: »Uns geht es glänzend, machen eine Bootstour in die Schären. Viele Grüße, Robert und Karin.« Das schickte er an Folke. Gerade als er das Bild aufgenommen hatte, war die grüne Plane auf dem Achterdeck hochgeflattert und hatte einen dort liegenden Gegenstand enthüllt. Einen großen Bolzenschneider.
     
    Die Tür zu Carstens Zimmer war jetzt schon länger geschlossen. Folke schaute auf die Uhr. Es war Zeit heimzugehen. Sorgfältig räumte er seinen Schreibtisch auf. Die Stifte in den Stifthalter, den Block in die zweitoberste Schublade und einen angemessen großen Stapel wichtig aussehender Papiere gut sichtbar auf den Tisch. Gerade als er den Computer herunterfahren wollte, kam Jerker vorbei.
    »Das hier«, sagte er und wies auf eine Plastiktüte voller übel zugerichteter Kleidungsstücke, »sind die Reste von Arvid Stiernkvists Sachen.«
    »Aha?«, erwiderte Folke.
    Jerker leerte den Inhalt der Tüte auf Folkes Schreibtisch.
    »Aber was machst du denn da? Und was stinkt hier so?«, fragte Folke.
    »Genau das

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