Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
zusammenzutragen, die
ich bereits habe. Und bis dahin hätte ich den Stein längst.«
    »Warum brauchst du mich dann überhaupt?«
    »Dazu kommen wir noch. Ja oder nein?«
    Sie betrachtete prüfend dieses Gesicht, das sie so gut gekannt
hatte. Früher einmal hätte sie genau gewußt, was er gerade dachte und
erst recht, was er gerade fühlte. Aber die Jahre hatten ihn zu einem
Fremden gemacht.
    Und das ist auch gut so, entschied sie. Wenn er ihr fremd
blieb, würde sie viel besser mit allem fertig.
    »Ja.«
    Seine Erleichterung war so groß, daß er wie befreit aufatmete.
»Gut«, nickte er mit einem kleinen Lächeln. »Es gibt allerdings gewisse
Bedingungen.«
    Ihr Blick wurde eisig. »Das dachte ich mir.«
    »Ich glaube, du wirst damit leben können. In diesem Herbst
wird in Washington eine Auktion stattfinden.«
    »Die Clideburg-Sammlung, ich weiß.«
    »Dann weißt du sicher auch, daß allein schon der Schmuck auf
über sechs Millionen geschätzt wird.«
    »Genau 6,8 Millionen, und das ist noch niedrig geschätzt.«
    »Sehr niedrig«, stimmte er zu und leerte sein Champagnerglas.
»Ich möchte ihn mir holen.«
    Eine Sekunde lang war sie einfach sprachlos. »Du bist
übergeschnappt.« Aber das aufgeregte Funkeln in ihren Augen verriet
sie. »Genausogut könntest du bei Smithsonian hineinspazieren und
versuchen, den Hope-Diamanten zu klauen.«
    »Ach was.« Selbstbewußt stand er auf und griff nach der
Flasche, um beiden noch einmal nachzuschenken. O ja, sie hatte
angebissen. »Ich bin schon so gut wie fertig mit der Planung. Es gibt
nur noch ein paar Kleinigkeiten zu klären.«
    »Bestimmt ganz winzige, nicht wahr?«
    »Ein Job ist ein Job«, zitierte er Max. »Je größer die
Komplikationen, desto schöner die Befriedigung.«
    »Die Auktion ist im Oktober. Da bleibt uns nicht mehr viel
Zeit.«
    »Es genügt. Vor allem, wenn du morgen auf deiner
Pressekonferenz verkündest, daß du wieder mit einem Partner
zusammenarbeiten wirst.«
    »Warum zur Hölle sollte ich das tun?«
    »Weil wir wieder zusammenarbeiten werden, Roxy, auf der Bühne
und privat.« Er nahm ihre Hand und zog sie hoch, ohne auf ihr
Widerstreben zu achten. »Strikt geschäftlich, mein Schatz. Ich bin ein
geheimnisumwitterter Mann, der plötzlich wieder auf der Bildfläche
erscheint. Allein schon dadurch wird die Nummer, die wir einstudieren,
eine Sensation. Und unsere Vorstellung auf der Gala vor der Auktion
verschafft uns ein hübsches Alibi im Oktober.«
    »Seit wann sind wir dort engagiert?«
    Er achtete nicht auf den Sarkasmus in ihrer Stimme. »Überlaß
das nur mir. Die Vorstellung, die Auktion, der Stein – das
alles gehört zu meinem Plan. Und wenn er gelingt, haben wir beide, was
wir wollen.«
    »Ich weiß, was ich will.« Er hielt immer noch ihre Hand. Sie
glaubte zu spüren, wie ihr Widerstand nachließ. Es war ein Gefühl, das
sie gleichzeitig erschreckte und erregte. »Wie es mit dir ist, weiß ich
dagegen nicht.« »Das glaube ich dir nicht.«
    Er blickte sie eindringlich an. »Du hast immer gewußt, was ich
wollte. Ich will dich zurückhaben, Roxanne.« Er hob ihre Hand an seine
Lippen. »Und ich habe sehr viel Zeit gehabt, mir zu überlegen, wie ich
bekomme, was ich haben will. Wenn du dich davor fürchtest …
jetzt kannst du noch ablehnen.«
    »Ich habe vor nichts Angst.« Sie riß ihre Hand los und hob
trotzig das Kinn. »Ich bin dabei, Callahan. Wenn der Job erledigt ist,
schnippe ich einmal mit den Fingern – und du wirst
verschwinden. Das ist es nämlich, was ich will.«
    Er lachte nur und zog sie an sich, um sie rasch und fest zu
küssen. »Gott, es ist schön, wieder zurück zu sein. Viel Glück auf der
Pressekonferenz. Sag ihnen, daß du gerade an einer ganz neuen Sache
arbeitest. Mach ihnen den Mund wäßrig. Danach komme ich in deine Suite.
Wir können gleich damit anfangen, die Einzelheiten auszuarbeiten.«
    »Nein.« Sie stemmte beide Hände gegen seine Brust und schob
ihn von sich. »Ich rede mit der Presse und komme dann zu dir. Sieh zu,
daß du mir genug zu bieten hast, damit ich auch danach noch an der
Sache interessiert bin.«
    »Das kann ich dir versprechen. Ich wohne im gleichen Hotel wie
du, ein Stockwerk unter dir.«
    Sie wurde blaß. »Wie lange bist du schon dort?«
    »Ich bin erst eine Stunde vor der Vorstellung angekommen«,
erwiderte er, verwundert über ihre Reaktion. »Stört dich das etwa?«
    »Ich muß nur daran denken, künftig meine Tür sorgfältiger
abzuschließen.«
    Das Lächeln verschwand

Weitere Kostenlose Bücher