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Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einen Vorschlag zu machen. Ein
geschäftliches Angebot, von dem ich glaube, daß es dich sehr
interessieren wird.«
    Sie zuckte die Schultern und löste die Silbersterne an ihren
Ohren. »Das bezweifle ich.«
    »Der Stein der Weisen«, sagte er – und die Ohrringe
fielen klirrend auf den Schminktisch.
    »Komm mir nicht mit irgendwelchen faulen Tricks, Callahan.«
    »Ich weiß, wer ihn hat. Ich weiß, wo er ist, und ich habe eine
Idee, wie man an ihn rankommt.« Er lächelte. »Klingt nicht nach einem
faulen Trick, oder?«
    »Woher weißt du das alles?«
    Vielleicht lag es am Aufflammen seines Feuerzeugs, als er
seine Zigarre entzündete, daß Roxanne glaubte, ein wildes, ja
bösartiges Glühen in seinen Augen zu sehen. »Sagen wir einfach, ich
habe es mir zur Regel gemacht, solche Sachen zu wissen. Bist du
interessiert?«
    Sie zuckte die Schultern und begann, langsam ihr Haar zu
bürsten. »Möglich. Wo ist er?«
    Er brachte keinen Ton heraus, da ihn mit aller Macht seine
Erinnerungen und Sehnsüchte überfluteten. Roxanne, die ihr rotgolden
schimmerndes Haar bürstete und ihm über die Schulter
zulachte – wie oft hatte er dieses Bild vor Augen gehabt.
    Erneut trafen sich ihre Blicke im Spiegel. Die Luft schien
plötzlich zu vibrieren. Ihre Hand zitterte ein wenig, als sie die
Bürste beiseite legte.
    »Ich habe gefragt, wo er ist.«
    »Und ich habe gesagt, daß ich es weiß.« Er holte tief Luft.
»Er liegt in einem Tresor in der Bibliothek eines Hauses in Maryland,
das einem alten Freund von uns gehört.« Luke nahm einen Zug von seiner
Zigarre und stieß eine dünne blaue Rauchwolke aus. »Sam Wyatt.«
    Roxanne kniff die Augen zusammen. Luke kannte diesen Ausdruck
und wußte, daß sie angebissen hatte. »Du willst mir erzählen, daß Sam
den Stein der Weisen hat? Den Stein, nach dem Max seit Jahren sucht?«
    »Genau. Er scheint echt zu sein. Sam glaubt jedenfalls fest
daran.«
    »Warum sollte er ihn sich verschafft haben?«
    »Weil Max ihn haben möchte«, erwiderte Luke schlicht. »Und
weil er überzeugt ist, daß er Macht verkörpert. Ich bezweifle, daß er
für ihn irgendeine mystische Bedeutung hat. Es ist eher ein
Siegessymbol. Max wollte ihn haben, und Sam hat ihn. Seit sechs
Monaten, um genau zu sein.«
    Roxanne brauchte etwas Zeit, um das alles zu verdauen. Sie
setzte sich wieder. Eigentlich hatte sie gar nicht wirklich an diesen
Stein geglaubt, und manchmal hatte sie sogar diese Legende gehaßt, weil
sich ihr Vater dadurch immer weiter aus der Realität zu entfernen
schien. Doch falls er tatsächlich existierte …
    »Woher weißt du das alles?«
    Er hätte es ihr erzählen können, wie so vieles, was in diesen
fünf Jahren gewesen war. Doch wenn er damit anfinge, müßte er alles
erzählen. Und auch er hatte seinen Stolz. »Das ist meine Sache. Ich
frage dich, ob du daran interessiert bist, den Stein zu kriegen.«
    »Falls ich interessiert wäre, gibt es nichts, was mich daran
hindern könnte, ihn mir selbst zu holen.«
    »Doch – ich.« Obwohl er sich nicht rührte, sondern
scheinbar ganz entspannt auf dem Stuhl sitzen blieb, spürte sie seine
Entschlossenheit. »Ich habe eine Menge Zeit und Mühe darauf verwandt,
diesen Stein aufzuspüren, Roxanne. Ich werde nicht zulassen, daß du ihn
mir vor der Nase wegschnappst. Aber …« Er drehte seine Zigarre
um und musterte die Spitze. »Ich biete dir eine Art Partnerschaft an.«
    »Warum? Und warum sollte ich sie akzeptieren?«
    »Wegen Max.« Er schaute sie an. »Was immer zwischen uns ist
oder nicht ist, ihn liebe ich auch.«
    Seine Worte versetzten ihr einen schmerzlichen Stich. Sie
verschränkte fest die Hände im Schoß, um sich nichts anmerken zu
lassen. »Das hast du in den letzten fünf Jahren überdeutlich bewiesen.«
    »Ich habe dir angeboten, es zu erklären, aber du wolltest
nichts hören.« Er zuckte die Schultern und griff nach seinem
Champagner. »Jetzt wirst du warten müssen. Du kannst mit mir
zusammenarbeiten, oder ich hole mir den Stein allein.«
    Roxanne überlegte hastig. Es wäre nicht schwierig, Sams Haus
in Maryland ausfindig zu machen – seitdem er einer der
Spitzenkandidaten für die bevorstehenden Wahlen zum Senat war, wurde
genug über ihn in der Presse berichtet. Das Alarmsystem würde aus eben
diesem Grund ein wenig schwieriger zu knacken sein, aber unmöglich wäre
es nicht. »Ich muß darüber nachdenken.«
    Er kannte sie viel zu gut. »Gib mir deine Antwort jetzt, Rox.
Es würde dich Monate kosten, die Informationen

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