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Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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du könntest wieder ins Team zurückkommen.«
    »Bin ich längst. Und genau das macht dich so sauer.« Er hob
begütigend eine Hand. »Warum sehen wir nicht mal, wie die Sache läuft?
Mouse und Jake stecken zur Zeit gerade die Köpfe zusammen wegen der
Alarmanlage und …«
    »Moment.« Empört richtete sie sich auf. »Was meinst du damit,
sie stecken gerade die Köpfe zusammen?«
    »Jake ist auch hier. Er und Mouse fachsimpeln gerade eifrig
über Elektronik.«
    »Das lasse ich nicht zu.« Sie schob ihn zur Seite, um sich
Platz zu verschaffen, und lief wütend hin und her. »Klar? Das lasse ich
nicht zu. Auf keinen Fall spazierst du einfach hier herein und
übernimmst wieder das Kommando über die ganze Truppe. Ich habe seit
über drei Jahren alles allein geleitet. Seit Max – seit er es
nicht mehr konnte. Mouse gehört mir.«
    »Ach, seit wann ist er denn dein Eigentum geworden?«
    »Du weißt sehr gut, was ich meine. Er gehört zu meiner Familie, zu meinem Team. Du hast das
alles aufgegeben.«
    Er nickte. »Ich habe eine Menge aufgegeben. Fünf Jahre lang
habe ich auf alles, was mir etwas bedeutet, verzichtet, eben weil es mir etwas bedeutete. Jetzt nehme ich es mir wieder zurück,
Roxy. Und zwar restlos.« Zum Teufel mit Behutsamkeit, mit Umwerben und
Selbstbeherrschung, dachte er und packte sie bei den Schultern. »Daran
kann mich nichts hindern.«
    Sie hätte sich losreißen, ihn kratzen und beißen können, aber
sein wilder, verzweifelter Blick traf sie so tief, daß sie wie
angewurzelt dastand, als er seinen Mund auf ihre Lippen preßte.
    Sie spürte seine Wut, seine Frustration – und daneben
sein grenzenloses Verlangen. Alte, tief in ihr vergrabene Sehnsüchte
drängten sich an die Oberfläche, und sie antwortete mit gleicher
Leidenschaft auf seinen Kuß.
    Gott, wie sehr sie ihn immer noch begehrte. Wie sehr sie sich
wünschte, alles auslöschen und vergessen zu können. Es war wieder genau
wie früher – seine Nähe, seine Küsse und diese blitzartige
Erregung, die ihren ganzen Körper erfaßte, so daß sie sich nur noch
nach Erfüllung sehnte.
    Und doch war es nicht das gleiche. Sie spürte, daß er
schlanker war, sehniger, muskulöser, aber er hatte sich nicht nur
äußerlich verändert. Dieser Luke war nicht mehr so unbekümmert, so
übermütig, so sanft.
    Luke hätte sie am liebsten gleich genommen, auf dem Tisch oder
auf dem Boden. Hier und jetzt. Wenn er sich auf diese Weise zurücknahm,
was er verloren hatte, fand er vielleicht auch seinen Frieden wieder.
    Sie war die einzige. Für immer. Und nichts und niemand würde
ihn daran hindern, sie wieder zurückzuerobern.
    »Es ist noch ganz genauso.« Er löste sich von ihren Lippen und
küßte ihre Kehle. »Verdammt, Roxanne, es ist noch genau wie früher
zwischen uns. Gib es zu.«
    »Nein, das ist es nicht«, entgegnete sie, obwohl sie sich
sehnsüchtig an ihn klammerte.
    »Willst du etwa sagen, daß du es nicht auch fühlst?« Wütend
schob er sie zurück, um ihr Gesicht zu betrachten.
    »Was ich fühle, spielt keine Rolle«, erwiderte sie mit
Nachdruck, als könne sie sich dadurch selbst überzeugen. »Tatsachen
sind das einzige, was zählt. Ich werde dir auf der Bühne vertrauen und
auch bei unserem anschließenden Unternehmen. Aber sonst nie mehr, Luke.
Niemals wieder.«
    »Dann eben ohne Vertrauen.« Er schlang seine Hand in ihr Haar
und ließ es durch seine Finger gleiten. »Ich nehme das, was noch übrig
ist.«
    »Du hoffst wohl, daß ich sage, ich will dich.« Sie machte sich
los und holte tief Atem. »Na gut, ich gebe es zu, vielleicht würde ich
mich sogar auf ein kleines Abenteuer mit dir einlassen. Aber mehr ist
es auf keinen Fall.«
    Er konnte sich kaum noch beherrschen. »Entscheide dich jetzt.«
    Sie hätte beinah gelacht. Dieser Befehl war so typisch Luke.
»Wenn es um Sex geht, bin ich lieber vorsichtig.« Sie warf ihm einen
kühlen Blick zu. »Und mehr als Sex wäre es nicht, wie gesagt.«
    »Du bist nur vorsichtig, weil du Angst hast, daß es sehr viel
mehr ist.« Er zog sie an sich, um sie erneut zu küssen, aber sie
stemmte eine Hand gegen seine Brust.
    »Ist das deine Lösung für alles?«
    Er lächelte. »Hängt ganz davon ab.«
    »Entscheidend ist, ob wir diese komplizierten Aufgaben in
Angriff nehmen können, die vor uns liegen, während unsere Hormone
verrückt spielen. Ich kann's«, meinte sie herausfordernd. »Und du?«
    »Ich auch.« Er nahm ihre Hand. »Aber ich krieg dich trotzdem
ins Bett, früher oder später.

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