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Die Tochter des Magiers

Die Tochter des Magiers

Titel: Die Tochter des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit funkelnden
Blicken. »Natürlich müßte ich dich dabei von Mouse festhalten lassen,
aber das versichere ich dir, daß ich weiß, wie man zuschlagen muß,
damit es richtig weh tut.«
    Wütend sprang Luke auf, doch er verschluckte seinescharfen
Worte, denn er sah plötzlich, daß Max Tränen in den Augen hatte. Dieser
Anblick demütigte ihn mehr, als tausend Abreibungen es getan hätten.
    »Ich hätte die Nummer heute abend nicht machen sollen«,
erwiderte er ruhig. »Ich war nicht in Form und hatte Probleme, die ich
nicht verdrängen konnte. Ich wußte es, aber ich konnte nicht …
Ich wollte mir nichts antun, Max, das schwöre ich. Es war bloß Dummheit
und Stolz.«
    »Läuft auf dasselbe hinaus, nicht wahr?« Max nahm einen
Schluck, um sich wieder zu fangen. »Du hast Lily zum Weinen gebracht,
und das kann ich dir nur schwer verzeihen.«
    Zum erstenmal sei Jahren fühlte Luke wieder diese lähmende
Angst, daß man ihn wegschicken und er alles verlieren würde, was ihm
kostbar war. »Ich habe nicht nachgedacht.« Er wußte, daß dies eine
lahme Entschuldigung war. Am liebsten hätte er ihm alles erzählt, aber
das war unmöglich. Er mußte um jeden Preis verhindern, daß seine
Familie in diese schmutzige Geschichte mit hineingezogen wurde. »Ich
rede mit ihr und versuche, es in Ordnung zu bringen.«
    »Tu das.« Max legte ihm tröstlich und verständnisvoll eine
Hand auf die Schulter. »Geht es um eine Frau?«
    Luke dachte an Roxanne und an seine qualvolle Sehnsucht nach
ihr, die sicher dazu beigetragen hatte, daß er so durcheinander gewesen
war. Die Begegnung mit Cobb und der viele Alkohol hatten ihm dann den
Rest gegeben. Er zuckte nur die Schultern.
    »Ich könnte dir sagen, daß keine Frau es wert ist, sein Leben
oder seinen Seelenfrieden für sie aufs Spiel zu setzen. Aber das wäre
natürlich eine Lüge«, lächelte er. »Es gibt einige, die jede Dummheit
wert sind, und ein Mann ist gleichzeitig gesegnet und gestraft, wenn er
eine solche Frau findet. Möchtest du darüber reden?«
    »Nein«, erwiderte Luke knapp. Der Gedanke daran, mit Max über
sein kaum zu bezwingendes Verlangen nach seiner Tochter zu sprechen,
war beinah schon komisch. »Ich habe die Sache unter Kontrolle.«
    »Sehr gut. Vielleicht möchtest du gern von unserem nächsten
Coup hören?«
    »Ja. Gern.«
    Zufrieden, daß die Angelegenheit nun bereinigt war, lehnte Max
sich zurück. »LeClerc ist auf einige interessante Informationen
gestoßen. Ein hochrangiger Politiker hält sich in einem Vorort von
Maryland in der Nähe unserer Hauptstadt eine Geliebte.« Max nahm einen
Schluck Brandy, und Luke griff ebenfalls nach seinem Glas. Inzwischen
hatte er nicht mehr das Gefühl, sein Magen sei ein Minenfeld.
    »Dieser Abgeordnete ist sich nicht zu schade,
Bestechungsgelder anzunehmen – meiner Ansicht nach eine
besonders schäbige Art und Weise, seinen Lebensunterhalt zu verdienen,
aber bitte. Immerhin ist er klug genug, nicht seinen Lebensstil zu
ändern, was nur Spekulationen hervorrufen würde, sondern investiert
statt dessen still und heimlich in Schmuck und Kunst. Diese
Anschaffungen bewahrt er dann bei seiner Geliebten auf.«
    »Sie muß eine tolle Nummer im Bett sein.«
    »Vermutlich.« Max strich sich über seinen üppigen Schnurrbart.
»Es ist kaum verständlich, daß ein Mann, der seine Ehefrau und seine
Wähler betrügt, auf der anderen Seite der Frau, die ihm bei seinen
Betrügereien hilft, Kostbarkeiten im Wert von rund zwei Millionen
anvertraut.« Max seufzte kopfschüttelnd. Die menschliche Natur war
wirklich ein faszinierendes Rätsel. »Ich würde das zwar nicht in
Gegenwart der entzückenden Damen unseres Hauses sagen, aber ein Mann
wird oft nicht von seinem Verstand gelenkt, sondern von seinem Schwanz.«
    Luke grinste. »Ich dachte, die Liebe geht bei einem Mann durch
den Magen.«
    »Ganz recht, mein lieber Junge, aber genauso häufig durch den
Unterleib. Wir sind im Grunde Tiere, wenn auch Tiere mit Intelligenz.
Wir dringen in eine Frau ein mit dem unbewußten Wunsch, in die
Gebärmutter zurückzukehren.«
    »Ich würde nicht sagen, daß ich dabei unbedingt an so was
denke«, meinte Luke skeptisch.
    Max schwenkte zufrieden seinen Brandy. Er sah, daß es ihm mit
diesen kleinen Abschweifungen gelungen war, den Jungen zum Reden zu
bringen. »Ich will damit sagen, Luke, daß sich in einem bestimmten
Stadium – Gott sei Dank – der Verstand ausschaltet
und nur noch der Instinkt regiert. Das Denken spielt lediglich

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