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Die Tochter des Münzmeisters

Die Tochter des Münzmeisters

Titel: Die Tochter des Münzmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Henneberg
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würdet, mir die erneute Vermählung des Fräuleins auszureden. Ich muss schon sagen, ich bin ein bisschen enttäuscht, denn es hätte mir gut gefallen, wenn Ihr Euer ehrenhaftes Verhalten einmal vergessen hättet!«
    »Erstens irrt Ihr Euch in Euren Vermutungen, und zweitens bin ich verheiratet«, brachte Randolf mühsam hervor.
    »Ihr täuscht mich nicht, mein guter Freund! Spätestens, als ich euch beide vorhin nebeneinander gesehen habe, war ich restlos davon überzeugt. Eure zur Schau gestellte übertriebene Gleichgültigkeit und Eure Sorge, als Ihr das Fräulein stützen musstet! Wie lange kennen wir uns nun schon? Über sechzehn Jahre? Ihr seid vielleicht für andere schlecht einzuschätzen, mich aber führt Ihr nicht hinters Licht! Und was Euren anderen Einwand angeht – verheiratet bin ich auch, und das hat mich bisher von nichts abgehalten, obwohl ich zugeben muss, dass nicht alle Gerüchte wahr sind, die über mich im Umlauf sind.«
    Das Gesicht des Königs wurde vom Licht der beiden Fackeln erhellt, die an den Fensterbögen angebracht waren. Sein lauernder Ausdruck blieb Randolf trotzdem nicht verborgen.
    »Ich sehe das Ehegelübde immer noch anders, trotz unseres gemeinsamen Lehrmeisters«, erwiderte der Ritter trocken.
    Heinrich erheiterte die Bemerkung sehr. »Ich gebe zu, unser von mir verehrter Erzbischof hat bei Euch nicht die gewünschte Zustimmung gefunden. Er hat bis zu seinem Tode darunter gelitten, glaubt mir.«
    »Adalbert hat nie im Leben unter irgendetwas gelitten, außer vielleicht dem Verlust der Macht, als er damals auf den Druck der anderen Fürsten hin von seinem Beraterposten bei Euch zurücktreten musste«, gab Randolf gleichmütig zurück.
    Er hatte mit dem Verhalten seines früheren Förderers abgeschlossen – aus Gründen, von denen der König nichts wusste, denn der Monarch hätte mit Sicherheit nicht die gleiche Abscheu empfunden wie Randolf, sondern an der Stelle des Erzbischofs wohl genauso gehandelt. Auch Heinrich würde für den Erhalt seiner Macht alle Opfer bringen, die nötig wären. Trotzdem verspürte er einen leichten Stich, als er die unerwartete Antwort des Königs hörte.
    »Nein, da irrt Ihr Euch. Ich gebe zu, es war nicht nur für ihn ein herber Schlag, denn auch ich kann mich noch gut an meine Wut erinnern, die ich bei der anmaßenden Forderung der anderen empfunden habe. Vor allem, weil ich mich ihnen beugen musste, wie schon so oft davor. Ich, der König! Doch sie werden noch alle merken, was ich durch Kaiserswerth und die Zeit danach gelernt habe, genauso wie es unser lieber Erzbischof Anno von Köln bereits zu spüren bekommen hat.«
    Seit der König mündig war, hatte er die Macht Annos immer weiter demontiert, denn Heinrich hatte ihm die Entführung und die damit verbundene Übernahme der Vormundschaft niemals vergeben.
    »Nein, Ihr irrt Euch«, wiederholte er nochmals. »Als Ihr Euch damals von ihm losgesagt habt, hat es ihm schier das Herz gebrochen.«
    »Wenn er denn je eines besessen hat«, entgegnete Randolf unversöhnlich, und zu seiner Erleichterung wechselte der König endlich das Thema, indem er ein allgemeines Geplänkel anschlug und ihn kurz darauf entließ.
    »Wie verhält es sich mit Eurer Treue mir gegenüber, wenn ich mein Glück bei dem Fräulein versuche?«, fragte der König völlig unerwartet, als Randolf bereits im Begriff war zu gehen.
    Mit kalter Stimme und ohne sich umzudrehen erwiderte er: »Ihr solltet es lieber nicht herausfordern, Euer Majestät.«
    Das glucksende Lachen Heinrichs begleitete ihn noch, als er die Pfalz schon lange verlassen hatte.
    Doch ohne eine Möglichkeit, es steuern zu können, schweiften Randolfs Gedanken auf dem Nachhauseweg in eine Richtung ab, mit der er eigentlich abgeschlossen hatte, denn die Zeit, in der Adalbert ihn eingeschüchtert hatte, lag lange hinter ihm. Seltsamerweise tauchte nun wieder eine fast vergessene Begebenheit auf, die der Auslöser für den Beginn einer wunderschönen, wenn auch leider nur sehr kurzen Zeit war.
    Ohne anzuklopfen betrat der Erzbischof den kleinen Empfangsraum im Palas neben dem Pfalzgebäude, in dem Gottwald gerade dabei war, seinem neuen Knappen einiges über die Aufgaben eines Ritters zu erzählen. Sein ärgerlicher Gesichtsausdruck über die ungefragte Störung verschwand augenblicklich, als er erkannte, um wen es sich bei dem Besucher handelte. So blieb ihm auch der Schrecken verborgen, der sich augenblicklich auf Randolfs Gesicht abzeichnete.
    »Eminenz, welch

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