Die Tochter Des Praesidenten
sich hastig die Tränen von den Wangen, drehte sich zu ihm um und versuchte zu lächeln.
“Es ist wunderschön hier. Gehört diese Hütte deiner Familie schon lange?” Sie starrte wieder ins Feuer und wischte noch einmal über die Augen.
Nick ahnte, wie sehr sie litt, und wünschte, er könnte sie trösten. Sie hätte Recht. Man hatte ihm nicht viel über zwischenmenschliche Beziehungen beigebracht. Vielleicht sollte er es ihr überlassen, wie sie miteinander umgingen.
“Sehr lange”, sagte er schließlich. “Mein Großvater hat sie gebaut, und meine Eltern haben sie modernisiert. Wenn es nach uns gegangen wäre, würde sie nicht ganz so einsam liegen.
Aber mein Großvater war ein Einsiedler. Nach dem Tod meiner Großmutter ließ er alles hinter sich und verbrachte seine letzten Jahre hier oben.”
Ashley putzte sich die Nase. “Ohne Strom und fließendes Wasser, vermute ich.”
Nick lächelte. “Stimmt. Meine Mutter hat sich strikt geweigert herzukommen, bis mein Vater endlich Strom legen ließ.”
Ashley machte es sich vor dem Kamin bequem und sah Nick an.
Ihr blumiger Duft war verführerisch, und das Feuer tauchte sie in ein warmes, sanftes Licht.
Sag etwas, dachte er. Aber das Einzige, was sich ihm aufdrängte, sollte besser ungesagt bleiben. Er konnte ihr schlecht eingestehen, wie wunderschön sie aussah, wie sehr er sich danach sehnte, ihr offenes Haar zu berühren.
Nick starrte in die Flammen und versuchte an etwas anderes zu denken.
“Ich schätze, wir beide werden es wohl noch eine Weile miteinander aushalten müssen”, sagte sie schließlich.
“Wie? Ja.” Nick räusperte sich. “Ich möchte, dass du weißt, wie leid es mir tut, dass …”
Ashley machte eine abwehrende Handbewegung. “Bitte, nicht. Ich möchte nicht darüber sprechen, warum wir hier sind. Ich wünschte, wir könnten die Zeit nutzen, um … uns besser kennen zulernen.”
Hoffentlich sah sie ihm nicht an, was ihr Wunsch in ihm auslöste.
Sie lächelte. Es war ein herzliches, versöhnliches Lächeln, das Nick ans Herz ging. “Wir hatten einen schlechten Start”, sagte sie. “Das war wohl meine Schuld… Ich war noch nie so unfreundlich zu jemanden, und du sollst wissen, dass du nichts getan hast, was mein Verhalten rechtfertigen könnte.”
“Schon gut”, erwiderte er.
Sie schaute lange ins Feuer, bevor sie weitersprach. “Ich habe gehofft, dass du dich ein wenig öffnen würdest. Meinst du nicht, wir würden uns besser vertragen, wenn ich etwas mehr über dich wüsste?”
Damit hatte er am allerwenigsten gerechnet.
Ashley war ehrlich, aufrichtig, und Nick wollte es auch sein. Er hockte sich vor die Couch, zog die Beine an und umschlang sie mit den Armen.
“Zuerst muss ich dir wohl etwas gestehen.”
Ashley sah ihm ins Gesicht. “Einverstanden.”
“An dem Abend, als ich mit dir getanzt habe”, begann er.
“Oh, bitte”, Unterbrach Ashley ihn. “Du hast dich bereits entschuldigt. Dabei bin ich es gewesen, die sich kindisch benommen hat.” Sie klang belustigt, aber in ihrem Blick lag etwas anderes.
“Ich hätte gar nicht erst mit dir tanzen dürfen”, fuhr er fort. “Weißt du, bei den anderen war ich lockerer … konnte ich mich entspannen.”
“Tanze ich so schlecht?”
“Unsinn. Du bist eine großartige Tänzerin, das weißt du.” Nick rieb sich das Kinn. “Mein Problem ist, dass ich meinen Job nur tun kann, wenn ich auf Distanz zu dir bleibe. Sobald ich meine Arme um dich lege, bin ich nicht mehr … objektiv.”
Verblüfft sah Ashley ihn an. “Ich fürchte, ich kann dir nicht folgen.”
Seufzend beugte er sich vor. “Okay. Wenn es nicht anders geht…” Er holte tief Luft. “Ich finde dich attraktiv.”
Ihre Augen wurden groß.
“Sehr attraktiv”, fügte er hinzu. “Ich habe mich dagegen gewehrt, aber es ist zu stark. Ich soll dich beschützen, Ashley, ich soll nichts für dich empfinden. Ich sollte wissen, dass ich nicht mit dir tanzen darf. Denn sobald ich dich in den Armen halte … bist du mehr als mein Schützling.” Er schaute ihr in die Augen. “Verstehst du jetzt?”
Sie rückte näher, bis sie sich berührten. “Du findest mich attraktiv?” fragte sie leise, fast flüsternd.
Er hob die Hand und strich ihr mit den Knöcheln über die Wange. Dann lächelte er und berührte zaghaft ihr Haar. “Oh, ja, sehr sogar.”
Ashley schmiegte die Wange in seine Hand. Nick legte den freien Arm um sie und zog sie an sich, bis ihr Kopf an seiner Schulter ruhte. “Es
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