Die Tochter Des Praesidenten
und ein Lächeln, bei dem ihr die Knie weich wurden.
Auf der Fahrt zum Weißen Haus schwiegen sie. Sie passierten das Tor, und Nick hielt vor dem Eingang.
“Sagen wir uns jetzt Lebewohl?” fragte Ashley mit gespielter Unbekümmertheit.
“Nein”, murmelte Nick. “Ich muss mich zurückmelden, und soweit ich weiß, bin ich noch für deine Sicherheit verantwortlich. Also sehen wir uns heute Nachmittag wieder.”
Er half ihr, das Gepäck auszuladen, und zusammen betraten sie den Amtssitz des Präsidenten. Ashley winkte ihm zum Abschied zu und steuerte die Wohnräume der Familie an. Er ging in die andere Richtung.
Greg Chambers telefonierte gerade, als Nick in seiner Tür erschien. “Ich melde mich zurück”, sagte er rasch und ging mit ausgestreckter Hand um den Schreibtisch herum.
“Mann, bin ich froh, Sie zu sehen. Ich hoffe, das bedeutet, dass auch Ashley in Sicherheit ist”, sagte Chambers.
“Ja, Sir. Sie ist mit mir hergekommen.”
Chambers schloss die Tür. “Erzählen Sie mir, was los ist.”
“Wie geht es Ron?”
“Wir haben ihn nach Washington ins Marinekrankenhaus verlegt.”
“Ich möchte ihn heute noch besuchen.” Nick sah sich um. Er war noch nie in Chambers’
Büro gewesen. “Was gibt es Neues über den Präsidenten?”
“Die Terroristen haben heute morgen telefonisch gedroht, die Geiseln zu verstümmeln, falls wie ihren Forderungen nicht nachgeben”, berichtete Chambers grimmig.
“Und die Medien?”
“Denen wurde gesagt, der Präsident sei mit einer Grippe zurückgekehrt. Ray Clarke hat gleich nach seiner Entlassung aus der Klinik hier im Weißen Haus ein Interview gegeben, in dem er sein Bedauern über die Erkrankung seines Freundes ausdrückt.”
“Soll ich heute Nachmittag meinen Dienst antreten, Sir?”
Nicks Vorgesetzter lächelte. “Sie haben ein paar Tage Urlaub verdient. Melden Sie sich am Donnerstag wieder bei mir.”
“Sehr gern, Sir. Vielen Dank.”
Nick verließ das Weiße Haus und fuhr direkt ins Justizministerium. Evelyn Gramer erwartete ihn bereits.
Sie war eine kleine, zarte Frau, deren großmütterliches Gesicht von grauen Locken eingerahmt wurde. “Ich freue mich, Sie zu sehen, Agent Logan. Sie sagten gestern Abend, dass Sie eine gute Nachricht für mich haben.”
“Der Präsident und seine Familie sind in Sicherheit.”
“Dem Himmel sei Dank!” entfuhr es ihr. “Wie haben Sie es geschafft, sie auf hoher See aus den Händen der Terroristen zu retten, während Sie in Colorado beim Skilaufen waren?”
“Wie kommen Sie darauf, dass ich etwas damit zu tun habe?”
Ihr Blick verriet, was für eine harte Frau sich hinter der zierlichen Fassade verbarg. “Ihr Auftrag lautete, dieser ganzen Sache auf den Grund zu gehen. Wenn jemand den Präsidenten befreien konnte, dann Sie.”
Er schüttelte den Kopf. “Sie überschätzen mich, Mrs. Gramer.”
“So?”
“Es war reines Glück, dass ich sie gefunden habe. Sie wurden auf dem Tanker gefangen gehalten, der gestern Abend in New Orleans explodiert ist.”
“Was? Haben Sie das gemacht?”
“Nein, Ma’am. Mit der Explosion habe ich nichts zu tun.”
“Wo ist der Präsident jetzt?”
“Er und seine Familie touren im Wagen durch den Südwesten der USA”, erwiderte Nick trocken.
“Ohne Leibwächter?”
“Wir wussten nicht, wem wir trauen durften, Mrs. Gramer. Steve Rippy war einer der Verräter.”
“Sind Sie sicher?”
“Absolut.”
“Wo ist Rippy jetzt?”
“Tot.”
“Ich verstehe.” Sie schwieg. “Wir haben die Terroristen geschnappt, die bei uns angerufen haben. Durch sie waren wir in der Lage, zwei weitere Secret-Service-Agenten zu enttarnen.”
“Was ist mit Sam Masters?” fragte Nick.
“Ach ja, Sie kennen Sam. Sollten wir ihn auch festnehmen?”
“Es war Sam, der mir gesagt hat, wo ich die Sullivans finde.”
“Sie legen Ihre Hand für den Mann ins Feuer?”
“Ich glaube, er wusste nicht, worauf er sich eingelassen hat”, antwortete Nick.
Sie machte sich eine Notiz. “Danke für diese Information. Wir haben auch das Begleitschiff gefunden. Nicht weit von Biloxi. Die Besatzung war gefesselt, aber unverletzt.”
“Was tun wir jetzt?”
“Wir informieren diejenigen, die von der Entführung wissen, dass der Präsident in Sicherheit ist und die Verschwörer verhaftet wurden.”
“Das soll heißen, dass wir den Männern im Weißen Haus vertrauen können?”
“Genau das. Ich schlage vor, Sie sagen mir, wo wir den Präsidenten finden können, und wir
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