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Die Todesgöttin

Die Todesgöttin

Titel: Die Todesgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fliegen nach, die auf den größten Bau zuflogen und kehrtmachten, noch bevor sie ihn erreicht hatten. Sie klammerten sich erst gar nicht an den rauen, aus Stein gehauenen Wänden fest.
    Was lauerte dort?
    Die Sonne sank.
    Das ging sehr schnell, fast schlagartig wurde es dunkel. So war es in den Tropen.
    Die Atmosphäre schien sich noch mehr zu verdichten Sie wurde geheimnisvoller und gefährlicher.
    Mandra Korab hielt sein Schwert schlagbereit, als er die erste Verbrennungsstätte betrat. Er ging so leise wie möglich und schien über der Erde zu schweben.
    Wie ein Geist tauchte er in die düstere Verbrennungsstätte. Ich folgte ihm auf dem Fuße.
    Im Innern dieser großen Verbrennungskammer war es noch dunkler als draußen. Trotzdem brauchten wir kein Licht, um die aufgestellten Gegenstände erkennen zu können.
    Vier Eisengestelle stachen uns in die Augen. Sie standen zu beiden Seiten der Eingänge. Unter den Gestellen befand sich ein gemauerter Ofen, der die Asche auffangen konnte, die vom Rost herabfiel, auf dem ansonsten die Menschen lagen.
    Ich schauderte, als ich daran dachte. Das alles hört sich brutal an, aber wir befanden uns in einem anderen Land, in einem fernen Erdteil, und dort sind die Sitten und Gebräuche eben anders als in Europa.
    Wir führten Taschenlampen mit. Suko und ich leuchteten. Niemand lauerte auf uns. Die gelbweißen Strahlen tanzten nur über die auch von innen schwarzen Wände der Verbrennungskammer.
    Das war alles sehr, sehr seltsam.
    Ob sich Mandra Korab doch geirrt hatte? Er musste meine Gedanken wohl gelesen haben, denn als ich ihn anschaute, da schüttelte er den Kopf. »Nein, John, hier passiert etwas. Man hat mich nicht angelogen.«
    »Aber eine Falle kann ich nicht entdecken.«
    »Vielleicht sollte es auch gar keine sein«, vermutete Bill Conolly.
    Das war natürlich auch möglich. Wir wollten das beste hoffen.
    »Sehen wir uns die anderen an«, schlug Suko vor. Er hatte den Satz noch nicht ganz ausgesprochen, als wir alle das gleiche Geräusch von draußen hörten.
    Schritte!
    Sie schlurften über den Boden, und es war deutlich wahrzunehmen, dass sich mehrere Personen der großen Verbrennungskammer näherten. Bill war als erster an einem der Ausgänge. Er schaute nach draußen, und wir hörten seinen Ruf.
    »Verdammt, Leute, seht euch das an!«
    Suko lief zu Bill, ich stellte mich neben Mandra Korab. Und alle vier sahen wir das gleiche Bild.
    Gestalten näherten sich der mittleren Verbrennungskammer.
    Pechschwarze Wesen, die lange Kutten oder Umhänge trugen und deren Augen rot glühten wie brennende Kohlestücke. Bewaffnet waren sie auch. Jeder Gegner trug ein Schwert in der Hand, das aus einem langen, bleichen, oben spitz zulaufenden Knochen bestand…
    ***
    »Verdammt!« flüsterte ich. »Wer ist das?«
    Mandra Korab gab mir die Antwort. »Das sind die Totengeister der Kali. Ihre schrecklichsten und brutalsten Diener. Wir können uns auf etwas gefasst machen.«
    »Und woher kommen sie?«
    »Wahrscheinlich haben sie in den beiden anderen Kammern gelauert.«
    »Das meine ich nicht. Ich wollte nur wissen, wem sie die Existenz verdanken.«
    »Der Hölle, John, wenn du es so ausdrücken willst. Es sind die Geister der Verbrannten, die keine Ruhe finden. Wie Leibwächter schirmen sie die Göttin Kali ab.«
    Dann hörten wir einen Schrei.
    Aber nicht die Geister hatten ihn ausgestoßen, sondern ein Mensch.
    Jedenfalls sah er so aus. Er stand oben am Rand der Böschung und schwang ein blitzendes Schwert. Sein Oberkörper war nackt, auf seiner Brust leuchteten drei Augen. Den Kopf zierte ein weißer Turban.
    Und drei Augen hatte auch Schiwa besessen.
    »Wer ist das?« fragte ich flüsternd.
    »Das ist Sabra«, erklärte mir Mandra Korab leise. »Der Legende nach ein unsterblicher Dämon in Gestalt eines Menschen. Er wurde Kali von ihrem Gemahl Schiwa zur Seite gestellt, um Feinde von ihr abzuhalten. Er ist auch der Köpfer und sorgt mit seinem Schwert dafür, dass die Kette aus Schädeln immer gefüllt bleibt!«
    Sabra, der Köpfer. Mir rann ein Schauer über den Rücken. Mein Gott, in was waren wir da hineingeraten!
    »Lange dürfen wir uns nicht mehr Zeit lassen«, vernahm ich Sukos Stimme. Sie klang ruhig wie immer. Ich allerdings war mir sicher, dass auch mein Partner innerlich bebte.
    »Dann los«, sagte ich und sprang durch die offene Tür…
    ***
    Fieberträume quälten ihn, und er warf sich unruhig auf der Liegestatt hin und her. Aus seinem offenen Mund drang ein

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