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Die Todesgöttin

Die Todesgöttin

Titel: Die Todesgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kali, und das reichte eigentlich.
    Auch hier in Mandra Korabs Haus war er nicht sicher gewesen. Die Todesgöttin hatte ihn erreicht und sich schrecklich an ihrem verräterischen Diener gerächt.
    Uns taten die Schlangen nichts. Sie kümmerten sich auch nicht um Mandra Korab, als dieser näher an seinen Informanten heranschritt und dabei das Gewimmel im Auge behielt.
    Ich hatte mein Kreuz hervorgeholt. Bill hielt die Silberkugel-Beretta in der Hand, Suko die Dämonenpeitsche.
    Wenn Mandra Korab angegriffen werden sollte, würden wir auf der Stelle eingreifen.
    Auch waren wir zwei Schritte weit in das Zimmer gegangen und in Lauerhaltung stehengeblieben.
    Mandra stand neben dem Bett. Der Mann schaute ihn an und zuckte nicht einmal zusammen, als der Inder ihm seine rechte Hand auf die Stirn legte.
    Mandra musste wohl etwas zu kräftig gedrückt haben, denn plötzlich bewegte sich der Kopf. Und nicht nur das, er rollte ein wenig zur Seite, so dass die Verbindung mit den wimmelnden Schlangen riss.
    Kopf und Körper hatten sich voneinander gelöst!
    Selbst Mandra Korab war entsetzt. Heftig zuckte er zurück. Ein kurzer Blick traf uns. Verständnislosigkeit spiegelte sich auf seinem Gesicht.
    Auch uns traf der grausame Anblick hart. Nicht nur mir rieselte eine Gänsehaut über den Rücken, auch Bill atmete schwer. Wieder einmal wurden wir mit der Erbarmungslosigkeit der Totengöttin konfrontiert. Ihre Magie war ungemein stark, und sie schlug sofort zurück, wenn einer ihrer Diener aus der Reihe tanzte. Dabei starb er einen langsamen, qualvollen Tod.
    Der Mann öffnete den Mund, als wollte er noch einmal Luft schnappen.
    Dann drang ein gellender Schrei über seine Lippen, ein letztes Lebenszeichen, das wir von ihm hörten. Während der Schrei noch im Zimmer zitterte und auch im Gang nachhallte, drangen aus dem Mund, Augen und Nasenlöchern winzige Schlangen, die mich an große Würmer erinnerten. Sie wanden sich hervor und liefen über das erstarrte Gesicht des Mannes.
    Suko hielt es nicht mehr aus. Die drei aus Dämonenhaut gefertigten Riemen der Dämonenpeitsche schauten bereits aus der Öffnung. Suko hob die Waffe und schlug damit zu.
    Er hieb auf die sich windenden, zuckenden Leiber, bekämpfte Magie mit Magie und schaffte es, die Brut zu zerstören. Die Schlangen vergingen.
    Ihre bunte Farbe verschwand, sie wurden grau, unansehnlich und schließlich pechschwarz. Dann lösten sie sich auf.
    Der Spuk war vorbei.
    Wir schwiegen und schauten auf den Rauch, der eine Wolke über dem Bett gebildet hatte. Er lag dort wie eine Watteschicht und traf keinerlei Anstalten, durch die offene Tür abzuziehen.
    Das hatte etwas zu bedeuten. Wir sahen es schon bald, denn die gelbgrünen Rauchschwaden formierten sich in der Mitte zu einem Gesicht, das all das Grauen und Schrecken widerspiegelte, was die Totengöttin repräsentierte.
    Kali schaute uns an.
    Ich sah ihr Bild. Die wirren Haare, das klebrige Blut darin die grausamen Augen und den zynisch verzogenen Mund.
    Sie schien zu lächeln, denn sie hatte einen Sieg davon. Getragen.
    »Nimm die Peitsche«, sagte Mandra Korab. Das hatte Suko sowieso vorgehabt.
    Jetzt drosch er zu. Wir vernahmen das Pfeifen der drei Riemen, als sie in die Wolke hieben und sie durcheinanderwirbelten. Das Gesicht verschwand, zurück blieb normaler Rauch, der auch abzog, nachdem Mandra Korab ein Fenster geöffnet hatte, so dass leichter Durchzug entstanden war.
    »Jetzt wissen wir, was uns bevorsteht«, sagte der Inder mit dumpfer Stimme.
    Eine Antwort brauchten wir ihm nicht zu geben. Er konnte sie an unseren Gesichtern ablesen.
    ***
    Eine Verbrennungsstätte am Ganges, hatte Mandra Korab gesagt. Allein der Gedanke daran verursachte bei mir einen Schauder. Nicht jeder hatte aber das Geld für ein großes Begräbnis. Wo sollten die Ärmsten der Armen auch hin, wenn sie auf der Straße lagen und dort verhungerten? Es ist wirklich kaum zu fassen, aber in diesem Land verhungerten Menschen, und niemand kümmerte sich um sie. Man bekam das Elend einfach nicht unter Kontrolle, alle Versuche waren fehlgeschlagen, und so blieb es den Privatinitiativen einzelner überlassen, an dem Elend etwas zu ändern. Wie etwa Mutter Theresa, die wenigstens versuchte, die Kinder aus der Not zu holen. Man konnte diese Initiative nicht hoch genug einschätzen.
    Diese Gedanken quälten mich, als wir am Ufer den Ganges entlangfuhren. Allerdings nicht auf einer Straße, sondern mehr einer staubigen Piste. Links wälzten sich die Fluten

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