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Die Todesgöttin

Die Todesgöttin

Titel: Die Todesgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sicher. In neunundneunzig von hundert Fällen haben Dämonen und Verbrecher etwas gemeinsam. Sie taten nichts ohne Motiv, wenn die Motive auch bei beiden unterschiedlich waren, so existierten sie trotzdem.
    Auch hier glaubte ich nicht an einen völlig sinnlosen Mord, obwohl jeder Mord im Prinzip sinnlos ist, aber unser Beruf verlangte es, dass wir gezwungen waren, so zu denken.
    Mandra Korab dachte da wohl anders. »Wo liegt der Tote?« herrschte er Jim Marlowe an.
    »In meinem Zimmer.«
    Mandra ließ den Engländer los. Er nickte uns zu. »Kommt, worauf warten wir noch?«
    Ich wollte noch etwas einwenden, doch Mandra war bereits vorgelaufen.
    Und vielleicht stellte sich mein Verdacht auch als völlig unbegründete Spekulation heraus.
    Wir würden sehen.
    Bill folgte mir, den Schluss bildete Suko. Das muss ich erwähnen, weil es sehr wichtig. Ist.
    Mit Riesenschritten durcheilten wir das Haus des Inders. Jim Marlowes Zimmer lag auf der anderen Seite. Wir hatten einen längeren Weg vor uns. Kurz vor der Zimmertür hatte ich den Inder eingeholt. Mandras Hand lag bereits auf der Klinke. Hastig zog er die Tür auf, tat einen Schritt nach vom, schaute in den Raum, ich folgte ihm, nahm noch das Bett wahr, die Einrichtung, und im nächsten Augenblick packte uns ein gewaltiger Sog, der uns mitriss wie ein Tiefseestrudel. Ich warf noch meine Arme hoch, hörte mich selbst schreien, sah rotes, kaltes Feuer um mich herum und wurde in eine Tiefe gezogen, die unergründlich und bodenlos war. Weit hatte ich die Augen aufgerissen. Mandra und Bill sah ich ebenfalls und riesig groß über mir ein gewaltiges Gesicht mit blutverschmierten Haaren.
    Das Gesicht der Totengöttin Kali! Dann wusste ich nichts mehr…
    ***
    Suko war als letzter gegangen. Auch in seinem Innern hatte sich ein undefinierbares Gefühl ausgebreitet. Er traute dem Braten nicht so recht und wurde in seinem Misstrauen bestätigt, als er Jim Marlowe noch einmal nachschaute. Der Pilot grinste irgendwie verzerrt.
    Durch eine kleine Verzögerung hatten Bill, Mandra und John einen Vorsprung bekommen.
    Mandra drückte die Tür auf und ging in das Zimmer. John Sinclair und Bill folgten.
    Und dann schnappte die Falle zu.
    Suko hatte seinen Fuß bereits auf die Schwelle gesetzt, er spürte die Ausläufer des unheimlichen, magischen Sogs, die auch ihn mitreißen wollten, und es gelang ihm, sich mit einer gewaltigen Kraftanstrengung nach hinten zu werfen. Dabei prallte er gegen die Wand, fiel noch zu Boden und rollte sich herum.
    Die Tür knallte zu.
    Wie ein Donnerschlag erreichte das Echo die Ohren des Chinesen, als Suko sich aufrichtete.
    Die drei Freunde waren verschwunden. Sie hatten die magische Falle zu spät erkannt. Aber da gab es jemand, der davon gewusst und die Männer hineingelockt hatte.
    Jim Marlowe.
    Suko drehte sich um. Er schaute den Gang hinab und sah Jim Marlowe verschwinden. Der Pilot rannte so schnell er konnte.
    Suko nahm die Verfolgung auf. Wenn einer noch helfen und ihn mit Informationen versorgen konnte, dann war es Marlowe.
    Als Suko den Ausgang erreichte, sah er von Jim Marlowe keine Haarspitze mehr.
    Der Chinese machte nicht den Fehler und blieb in der offenen Tür stehen. Geschmeidig drehte er sich zur Seite, damit er auch nicht vom Schein der Außenleuchten getroffen wurde.
    Er wollte Marlowe.
    Dunkel lag der Garten vor ihm. Es brannten zwar einige Laternen, aber die standen so weit entfernt, dass ihre Lichtquellen kaum als solche zu erkennen waren. Nur ein heller Schein lag hin und wieder zwischen den Blüten oder schwebte geisterhaft über der sattgrünen Rasenfläche. Im Haus befand sich noch Personal. Die Leute wollte Suko nicht in den Fall mit einschalten. Er wusste wirklich nicht, auf welcher Seite sie standen.
    Der Chinese bewegte sich geduckt nach vorn. Es war nicht still. Die Tiere der Nacht, die es auch in diesem Garten gab, waren zum Leben erwacht. Seltsame Geräusche umgaben den Chinesen. Das war ein Krächzen und Kreischen, ein Rollen und Gluckern, nur gedämpft, als würde die Dunkelheit wie ein gewaltiger Trichter wirken, der alles schluckte oder filterte.
    Suko war ein Mensch, der mit der Natur eins werden konnte. Anpassung nannte er das. Er konzentrierte sich sehr, und es gelang ihm, die Geräusche der Nacht praktisch zu eliminieren. So konnte er sich voll auf seinen Gegner konzentrieren, von dem er leider nicht wusste, wo er sich versteckt hielt.
    Dass Jim Marlowe ein schlechtes Gewissen hatte, lag auf der Hand.
    Sonst wäre er

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