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Die Todesgruft von Bally Moran

Die Todesgruft von Bally Moran

Titel: Die Todesgruft von Bally Moran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Nuelle
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gibt es unzählige Winkel, wo sie liegen könnte, und wo Sie normalerweise überhaupt nicht hinkommen. Wir müssen systematisch nach ihr suchen. Ich gehe hier lang, Sie teilen sich für die anderen Richtungen auf.«
    Sie suchten über eine Stunde, schauten hinter jede Mauer, in jede Ecke und in jedes Loch, ohne eine Spur von Molly zu finden. Schließlich versammelten sie sich wieder vor dem Wagen. Der Professor stieß als letzter mit bedrücktem Gesicht zu ihnen.
    »Es könnte doch sein, daß sie irgendwie trotz des Nebels nach Hause gefunden hat«, überlegte Dan laut. »Sie hat wahrscheinlich gehofft, daß wir den Wagen und das Pferd entdecken würden. Vermutlich hatte sie das Pferd auch gar nicht festgemacht, es wollte Futter suchen, und dabei ist das Rad in die Spalte geraten.«
    »Klingt plausibel«, stimmte der Professor zu. »Und doch mache ich mir Sorgen, seit Andy erzählt hat, daß sie im Dorf nirgendwo gesehen wurde. Denn wenn sie zu ihrem Sohn gefahren ist, muß sie doch mit irgendeinem im Ort gesprochen haben. Es besteht höchstens noch die Möglichkeit, daß sie bei ihrer Freundin Mary O’Toole steckt.«
    Seine offene Sorge machte Peggy Angst, und sie war dankbar, als Dan anbot, den Professor ins Dorf zu fahren.
    Nachdem die beiden Männer weggefahren waren, gingen Jesse und Peggy ins Haus. Jesse erörterte unablässig die verschiedensten Gründe für Mollys Verschwinden. Erst nach einiger Zeit wurde ihr bewußt, daß Peggy keine Antwort gab.
    »Machst du dir denn so große Sorgen um Molly?« fragte sie und musterte Peggy ein wenig erstaunt.
    »Nein ... nein, das ist es nicht.« Peggy versuchte, sich auf das, was Jesse gesagt hatte, zu konzentrieren. »Ich habe an etwas anderes denken müssen.«
    »Ach so.« In den zwei Wörtern schwangen unausgesprochene Fragen mit. Peggy bemerkte es wohl, aber sie hatte keine Lust, darauf zu antworten. Ihr tat es sowieso schon leid, daß sie Jesse etwas von ihren Gefühlen für Dan gezeigt hatte.
    Um Jesse abzulenken, erklärte sie, daß sie Hunger habe, und eilte in die Küche. Sie stellte Wasser auf, zündete mit viel Umstand den Kocher an, und begann, ohne sich zwischendurch nach Jesse umzudrehen, Schinken aufzuschneiden. Auf diese Weise wollte sie Jesse zu verstehen geben, daß sie nicht interessiert war, über Dan McGuire zu sprechen.
    »Peg, hör doch auf, mir den Rücken zuzukehren. Sprich dich lieber aus und friß nicht alles in dich hinein. Nun erzähl schon, was ist passiert?«
    Peggy hätte ihrer Schwägerin sagen können, daß sie das nichts anginge, aber das wäre wirklich nicht recht gewesen. Jesse hatte sich jahrelang wegen Peggys Schwierigkeiten mit Männern Sorgen gemacht und ihr immer zu erklären versucht, daß ihre Anforderungen an die Qualität eines Mannes zu hoch geschraubt wären. Außerdem kannte Jesse Dan viel länger als sie und schätzte ihn. Da sie heute morgen nun schon einmal den Mund aufgemacht hatte, würde Jesse bestimmt keine Ruhe geben, bevor sie nicht die ganze Wahrheit wußte. Aber die Wahrheit war so demütigend; es fiel ihr unsagbar schwer, darüber zu sprechen.
    »Ach, Jesse, frag mich doch nicht«, bat sie gequält. »Ich mag nicht davon sprechen.«
    »Ihr habt euch wohl gestritten? Einen wichtigen Grund kann es
    allerdings nicht dafür gegeben haben. Ein Blinder sieht doch, daß er dich liebt.«
    »Nein, Jesse, er liebt mich nicht!« Peggy schrie es fast heraus. »Und jetzt hör auf, mich zu fragen.«
    »Peggy, du bist auf dem Holzweg; ich kenne doch Dan. Und ich kann mich noch sehr genau an ihn im College erinnern. Er mag sich in den Jahren ein bißchen verändert haben, aber in den wesentlichen Zügen bestimmt nicht. Wenn es dich interessiert, war ich sogar mal selbst in ihn ein bißchen verliebt.«
    »Du?«
    »Ja, und ich habe ziemlich daran zu kauen gehabt. Wir haben viel Spaß miteinander gehabt, das ist es nicht. Aber du weißt ja, wenn man verliebt ist, möchte man mehr als das, und irgendwie, ich merkte das an so vielen Kleinigkeiten, empfand er nicht dasselbe für mich wie ich für ihn.«
    Peggy starrte sie verwundert an. Es wollte ihr nicht einleuchten, daß es einen Mann geben könnte, der sich nicht für Jesse interessierte.
    »So, und jetzt mach endlich den Mund auf«, befahl Jesse, nachdem Peggy weiterhin stumm blieb.
    »Nein. Und vor allem hör auf zu behaupten, daß er mich liebt. Das ist Quatsch.«
    »Wieso? Was hat er gesagt?«
    »Na schön, wenn du es unbedingt wissen willst – ich habe mich vor ihm

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