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Die Toechter der Kaelte

Die Toechter der Kaelte

Titel: Die Toechter der Kaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Mellberg, dem Chef der Dienststelle, gehen sollen, aber er spürte, daß er die erhaltene Information mit jemandem besprechen mußte, zu dem er Vertrauen hatte. Auf seinen Chef traf das leider nicht zu, und von den Kollegen spielte eigentlich nur Martin in dieser exklusiven Liga.
    »Martin?«
    Martin saß am Telefon, als Patrik eintrat, aber bedeutete ihm, er möge sich setzen. Das Gespräch schien dem Ende zuzugehen, und Martin Schloß es geheimnisvoll ab mit einem leisen »Hmm, ja, ich auch, hmm, ebenfalls«, wobei er vom Haaransatz bis in den Halsausschnitt rot wurde.
    Trotz seines Anliegens konnte es Patrik nicht lassen, seinen jungen Kollegen ein bißchen aufzuziehen. »Und mit wem hast du da gesprochen?«
    Zur Antwort erhielt er ein undeutliches Gemurmel, bei dem Martins Gesichtsfarbe noch dunkler wurde.
    »Hat jemand ein Verbrechen gemeldet? Einer der Kollegen aus Strömstad? Oder Uddevalla? Oder vielleicht war es ja Leif G.W. Persson persönlich, der deine Biographie schreiben will?«
    Martin rutschte auf dem Stuhl hin und her, murmelte dann aber etwas hörbarer: »Mit Pia.«
    »Aha, mit Pia. Also das hätte ich ja nie erraten. Wollen mal sehen, wie lange dauert das schon - drei Monate, was? Rekord bei dir, oder?« ärgerte ihn Patrik. Bis zum letzten Sommer war Martin als eine Art Spezialist für kurze, unglückliche Liebesgeschichten bekannt gewesen, normalerweise aufgrund seiner unfehlbaren Fähigkeit, sich bis über die Ohren in bereits vergebene Objekte zu verlieben, die in erster Linie nur auf ein kleines Abenteuer aus waren. Aber Pia war nicht allein unbemannt, sondern außerdem ein ungemein nettes und aufrichtiges Mädchen.
    »Samstag feiern wir unser Dreimonatiges.« Martins Augen glänzten. »Und wir wollen zusammenziehen. Sie sagte gerade, daß sie eine perfekte Wohnung in Grebbestad gefunden hat, die wir uns heute abend ansehen fahren.« Die Röte verblaßte immer mehr, und er konnte nicht verbergen, wie verliebt er war.
    Patrik erinnerte sich, wie es bei ihm und Erica am Anfang ihrer Beziehung gewesen war. V B. Also Vor dem Baby. Er liebte sie wahnsinnig, aber diese totale Verliebtheit schien mit einemmal fern wie ein vager Traum. Vollgekackte Windeln und durchwachte Nächte hatten wohl diese Wirkung.
    »Und du - wann wirst du Erica endlich zur ehrbaren Frau machen? Kannst sie doch nicht mit einem unehelichen Balg dasitzen lassen …«
    »Ja du, zerbrich dir nur den Kopf darüber …«, sagte Patrik grinsend.
    »Wie nun, bist du gekommen, um in meinem Privatleben herumzustochern, oder hattest du ein Anliegen?«
    Patriks Gesicht wurde sofort ernst. Ihm war klar, daß sie vor einer Sache standen, die von einem Scherz meilenweit entfernt war. »Pedersen hat gerade angerufen. Der Bericht von Saras Obduktion kommt per Fax, er faßte den Inhalt kurz zusammen, und was er zu sagen hatte, war, daß ihr Ertrinken kein Unfall war. Sie wurde ermordet.«
    »Scheiße, was sagst du da?« Der Stifthalter kippte um, als Martin vor Bestürzung die Arme hochriß, aber er kümmerte sich nicht darum und ließ die Stifte liegen. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf Patrik gerichtet.
    »Zuerst stimmte er offenbar ganz mit unserer Linie überein, also daß es ein Unfall war. Keine sichtbaren Verletzungen am Körper, völlig bekleidet, so wie es zur Jahreszeit paßte, nur eine Jacke fehlte, die konnte fortgeschwemmt worden sein. Aber das Wichtigste von allem: Als er die Lunge untersuchte, war Wasser darin.« Er verstummte.
    Martin hob wieder die Hände und runzelte die Brauen. »Was hat er also gefunden, das nicht mit einem Unfall übereinstimmt?«
    »Badewasser.«
    »Badewasser?«
    »Ja, sie hatte kein Meerwasser in der Lunge, sondern Badewasser. Vermutlich jedenfalls, sollte ich wohl sagen. Pedersen fand jedenfalls Reste von Seife und Shampoo im Wasser, was auf Badewasser hindeutet.«
    »Sie ist also in einer Badewanne ertränkt worden«, sagte Martin ungläubig. Sie waren so überzeugt gewesen, daß es zwar ein tragischer, aber doch gewöhnlicher Fall von Ertrinken war, daß es ihm schwerfiel, etwas anderes zu denken.
    »Ja, es sieht so aus. Das paßt auch zu den blauen Flecken, die Pedersen an ihrem Körper fand.«
    »Aber du hast doch gesagt, da sei nichts gewesen?«
    »Nicht auf den ersten Blick. Aber als sie das Haar im Nacken anhoben und etwas genauer hinsahen, entdeckten sie deutliche blaue Flecke, die mit dem Abdruck einer Hand übereinstimmen könnten. Die Hand einer Person, die ihren Kopf gewaltsam unter Wasser

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