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Die Toechter Egalias

Die Toechter Egalias

Titel: Die Toechter Egalias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Brantenberg
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Oberschichtmann wird der gesamten Bevölkerung als erstrebenswert hingestellt, obwohl die meisten Männer gar nicht danach leben können, denn sie müssen fortwährend schuften. Folglich werden sie genau das Gegenteil von dem, was sie im Idealfall sein sollten, nämlich mager, sehnig, kraftvoll und schließlich verbraucht und damit untauglich als Sexualobjekte.
    Und wenn wir in der Männerliga gegen diese Verhältnisse protestieren, erhalten wir zur Antwort: ,Ihr könnt nicht die privilegierte Stellung, die ihr als vaterschaftspatronierte Männer innehabt, behalten wollen und gleichzeitig eine Gleichstellung im Arbeitsleben fordern. Ihr könnt euch nicht herausnehmen, Kinder in die Welt zu setzen, und gleichzeitig vor der Verantwortung davonlaufen und euch alle jene Arbeiten erzwingen, von denen ihr meint, sie seien so interessant. Ihr könnt nicht das Ei essen und zugleich das Küken haben wollen.’
    Das erhalten wir zur Antwort. Doch die Wirklichkeit sieht ganz anders aus. In Wirklichkeit hat der Mann weder das Ei noch das Küken, während die Frau beides hat, Ei und Küken. Die Forderung der Männer ist nun, wenigstens das Ei oder das Küken zu bekommen.
    Wir wissen, daß das Vaterschaftspatronat eine in der Oberschicht verbreitete Erscheinung ist. Die weitaus meisten Frauen der unteren sozialen Schichten ziehen Zufallsmänner vor und überlassen die Kinder den Vätern der Kinder oder einem, den sie als Vater angeben, oder den Säuglingsbetreuungstrupps beziehungsweise später den sogenannten Onkeltrupps, in denen sich ebenfalls nur Männer um das Wohl der Kinder kümmern. Die Frauen selber leben getrennt von Mann und Kind in ihren eigenen Wohngemeinschaften. Sie brauchen sich um nichts anderes zu kümmern als um sich selber und ihre Arbeit. Und die Arbeit, die sie verrichten, ist besser bezahlt als die, die den Vätern zugewiesen wird. Sie sagen, sie könnten sich Mann und Kind nicht leisten. Und dann bekommen sie diverse Prämien und Zuschüsse, damit sie gebären, während der Mann nichts bekommt.
    Die Männer werden gezwungen, die Kinder zu versorgen. Oft haben sie noch nicht mal eine Ahnung, ob sie ihre eigenen Kinder versorgen. Und wenn wir uns erlauben, daraufhinzuweisen, daß die Frauen auch Mütter sind, bekommen wir sofort zu hören: ,Es sind immer noch die Männer, die die Kinder zeugen!’ So als sei es die Schuld des Mannes, daß bei einem Beischlaf ein Kind entsteht! Doch weiß eine jede, daß nicht ein einziger Beischlaf stattfindet, wenn eine Frau ihn nicht will. Sie ist sich im klaren darüber, wann sie sich schwängern lassen will, und tut es dann auch.
    Dennoch müssen wir für Verhütungsmaßnahmen sorgen. Wir werden dazu gezwungen, uns allmonatlich auf dem P-Büro registrieren zu lassen, und müssen sogar noch eine Gebühr fürs Abstempeln bezahlen. Warum ist es dem Mann nicht erlaubt, die bequeme P-Hülle zu benutzen, die einfach über den Penis gestreift werden kann? Nein, dagegen protestieren die Frauen. Sie ziehen für ihren Orgasmus den hüllenfreien Penis vor. Damit die Frau ihr kleines Vergnügen haben kann, wird er gezwungen, die größten Leiden zu erdulden — entweder Pillen zu schlucken, die zu allen möglichen Schädigungen führen, oder sich kastrieren zu lassen. Es wird zwar behauptet, daß diese Kastrationen nur eine zeitlich begrenzte Wirkung hätten, doch wir wissen, daß die Operationen in zwanzig Prozent aller Fälle mißglücken und der Mann für den Rest seines Lebens zeugungsunfähig ist.
    Warum kann die Frau nicht selber für die Empfängnisverhütung sorgen, sie, die doch die Kinder bekommt und zudem bestimmen kann, ob und wann sie ein Kind gebären will? Nein, heißt es, das sei unmöglich, denn bislang gebe es noch keine sichere Methode für Frauen. Solche Methoden seien zu kompliziert, heißt es. Könne dam es sich zum Beispiel vorstellen, daß verschiedene Gegenstände in den Gebärkanal gepreßt würden, um den Muttermund zu schließen? Das sei absolut undenkbar, da derartige Gegenstände großen Schaden anrichten würden. Pillen für Frauen würden auch auf katastrophale Weise in ihre Lebensfunktionen und ihr physiologisches Gleichgewicht eingreifen. Die Forderung, Frauen sollten Verhütungsmittel benutzen, sei also völlig gegen die Ordnung der Natur.
    ‚Immer noch sind es die Männer, die die Kinder zeugen!’ lautet das zur Rechtfertigung am häufigsten vorgebrachte Argument, dem dann noch begeistert hinzugefügt wird: ,Und so ist es ja auch überall in der

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