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Die tödliche Heirat

Die tödliche Heirat

Titel: Die tödliche Heirat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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eventuell auch auswärtige, dieses tödliche Inserat gebracht haben! Dann muß die bestimmte Chiffre überwacht werden. Vielleicht sind noch Zuschriften eingegangen, die sich der Mörder in den nächsten Tagen abholt.«
    »So dusselig wird er nicht sein!«
    »Oder er rechnet damit, daß wir nicht alle Blätter kennen, die diese Anzeige brachten. Und damit hat er recht, wenn es uns wenigstens gelingt, sämtliche Zeitungen nach dieser Anzeige durchzusuchen.«
    Bennols wischte sich die Nase. »Sie haben ja allerhand vor, Sir!«
    »Durch Mitarbeit des FBI muß es uns gelingen, Stewart! Ich werde Murrey gleich bitten, daß er seine Verbindungen spielen läßt. Wir brauchen diese Unterstützung dringend. Wenn wir wissen, wohin wir uns überhaupt wenden müssen, können wir etwas unternehmen. Wenn diese Methode Schule machen sollte, wird es bald überall in den Vereinigten Staaten solche Morde geben. Deshalb ist das eine Angelegenheit des FBI! Deshalb werde ich die Unterstützung bekommen!«
    »Und dann, Chef?« Bennols beugte sich gespannt vor.
    »Dann bringe ich ihn, oder auch sie, auf den elektrischen Stuhl!«
    »Das ist knapp und präzise ausgedrückt!« Bennols knöpfte zufrieden seinen Mantel zu. »Wenn's bloß schon so weit wäre. Ich schlafe bald im Gehen.«

12
    Das Verhängnis nahm weiterhin seinen Lauf. In der Nacht, in der Corner und Bennols mit Unterstützung des FBI alle Polizeistationen verständigten, in der Nacht, in welcher der alte Sekretär im Schauhaus einen dritten Toten brummend und schimpfend auf Eis legen mußte, während Doctor Donnath sich nach der Sektion die Hände wusch und Chief Inspector Murrey über einem Bericht brütete, den er an den Commissioner senden wollte, in dieser wirklich ereignisreichen Nacht ging im 64. Stockwerk des Rockefeller Centers im Rainbow Room ein Fest mit Lampions und drei Kapellen zu Ende. Die Ober im weißen Frack servierten zum wiederholten Male eisgekühlten Champagner oder meisterhaft gemixte Cocktails in großen Glasschalen. In der Mitte des riesigen Wolkenkratzerraumes drehten sich auf einer erhöhten Tanzfläche die Paare in wundervollen Kleidern und weißen Smokings, während von allen Seiten farbige Scheinwerfer die Paare in wechselndes bengalisches Licht tauchten.
    An einem der Tische, nahe der Fensterfront, von der man einen geradezu märchenhaften Blick über den nächtlichen, erleuchteten Südwestteil New Yorks, über Manhattan und die Upper Bay hatte, saß Mrs. Ronnie Wals in einem schneeweißen, schulterfreien Abendkleid, der gelungenen Kopie eines Dior-Modelles aus Paris. Neben ihr in einem weißen Smoking, in dessen Knopfloch eine rote Nelke steckte, thronte ein schlanker, eleganter Mann in einem der Ledersessel. Seine schon weißen Schläfen schimmerten im Scheinwerferlicht und bildeten einen Kontrast zu seinem braungebrannten Gesicht, in dem die braunen, großen Augen besonders auffielen. Mancher Blick der Vorübergehenden streifte das schöne Paar. Vor allem auf dem Mann blieb mancher Blick der Frauen haften, was Mrs. Wals mit Wohlgefallen und einem stillen Lächeln bemerkte.
    »Sie haben ungeheure Chancen, Frank«, sagte sie und beugte sich lachend etwas vor. Ihre weißen Zähne leuchteten hinter den blutrot geschminkten Lippen. Der tiefe Ausschnitt ihres Kleides verbarg nichts und verhalf dem Zauber, den diese schöne Frau ausstrahlte, zu voller Wirkung. »Ihre braune Farbe macht Sie noch interessanter.«
    »Die Sonne Floridas, Ronnie! Bald werde auch ich wieder anders aussehen, wenn die Stadtblässe mich erneut in ihre Gewalt bekommen hat!«
    »Was war in Miami?« Mrs. Wals nippte an ihrem Glas und blickte dann über das leuchtende New York. »Schöne Frauen …?«
    »Nein. Wie könnte ich überhaupt eine andere Frau bemerken, wenn ich an Sie denke, Ronnie?«
    Sie lachte und bog sich zurück. Ihr schlanker Leib war eine Verlockung und ein Versprechen zugleich. Frank Scoulder blickte sie bewundernd an: Sie ist wunderbar. Sie zu lieben, wäre sicher die Erfüllung eines Märchens.
    »Das ist ein schönes Kompliment, Frank …«
    »Es ist kein Kompliment, es ist das, was ich fühle, Ronnie.«
    »Und das soll ich glauben?«
    »Sie müssen es glauben! Ich habe meinen Urlaub abgebrochen, um diesen Abend mit Ihnen verleben zu können. Als ich Ihnen schrieb, der Century Club feiere sein Frühlingsfest, bin ich von Miami herübergekommen, nur, um mit Ihnen zusammen zu sein. Und jetzt sitzen Sie vor mir, wie die ersehnte Fee aus dem Märchenland.«
    »Sie

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