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Die Tonne mit dem Totenkopf

Die Tonne mit dem Totenkopf

Titel: Die Tonne mit dem Totenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezine
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stellt.“
    Mittlerweile klapperten alle vier Knickerbocker und auch Anton vor Kälte mit den Zähnen. Da es draußen hochsommerlich heiß war, trugen alle nur kurze Hosen und dünne T-Shirts. Die eisige Luft der Höhle kroch unbarmherzig darunter und brachte die Junior-Detektive zum Zittern.
    Im Keller herrschte völlige Finsternis, die von Minute zu Minute bedrückender wirkte. Die Angst in jedem einzelnen wuchs.
    „Bestimmt...“, stotterte Poppi, „bestimmt sind die Tiere alle vergiftet worden und hier gestorben.“ Wieder herrschte ein paar Sekunden lang Schweigen. Das Gift! Vielleicht stiegen giftige Dämpfe aus den Fässern auf, die auch auf die Knickerbocker-Freunde tödlich wirken konnten.
    „Halt, nein“, rief Anton plötzlich.
    „Was nein?“ wollte Lilo wissen.
    „Jetzt weiß ich es wieder!“ Der Junge spürte trotz der Finsternis, wie sich alle Blicke auf ihn richteten. „Dieser Keller“, begann er, „wurde vor über hundert Jahren angelegt. Mein Ururgroßvater hat nämlich herausgefunden, daß hier eisige Kälte herrscht. Vor der Erfindung des Eiskastens war das eine praktische Sache. Die Leute konnten hier ihre Vorräte lagern, da sich alles besonders lange frisch gehalten hat. Doch eines Tages wurde eine schreckliche Entdeckung gemacht: Immer wieder haben sich kranke und alte Tiere in die Höhle zurückgezogen, um zu sterben. Deshalb wurde der Keller später nicht mehr benutzt.“
    Lieselotte überlegte kurz und meinte dann: „Wenn die Tiere hereingekommen sind, muß es einen zweiten Zugang geben. Und den werden wir suchen!“
    Poppi hielt nicht viel von dieser Idee: „Aber wir haben keine Taschenlampe, und ohne Licht dürfen wir nicht zu den Gifttonnen!“
    Anton wurde auf einmal unruhig und kramte hastig in den Taschen seiner Hose. „Vergangene Woche war im Dorf Jahrmarkt. Da habe ich bei der Schießbude etwas gewonnen. Einen Stab, der angeblich leuchtet. Man muß ihn nur kräftig kneten. Ich habe ihn bisher nicht ausprobiert!“ Er nahm das dünne Plastikrohr und drückte es fest zwischen den Fingern. Im Inneren war eine Flüssigkeit und eine zweite Kapsel, die nun zerbrach. Sofort ging ein seltsames, grünliches Licht von dem Stab aus. Es hatte keine große Leuchtkraft, doch es war besser als nichts.
    „Super, Anton“, lobte Axel den Jungen. „Das ist die Rettung. Wir bleiben jetzt alle zusammen und gehen hintereinander“, beschloß er.
    Lilo bildete die Spitze des Zuges. Sie war eine gute Bergkletterin und erkannte Gefahren sehr schnell.
    „Jetzt aber Tempo“, kommandierte Axel. „Dieser Leuchtstab hält sicher nicht ewig. Ich habe keine Lust, irgendwo tief in diesem Gruselkeller plötzlich im Dunkeln zu sitzen.“
    Langsam setzte sich der Knickerbocker-Zug in Bewegung. Schnell hatten sie den engen Gang hinter sich gelassen und den Raum, in dem die Fässer standen, durchquert.
    Hinter dem großen Gewölbe lagen eine Reihe kleinerer Räume. Bei manchen konnten die Knickerbocker noch herabgebrochene Bretter erkennen, die früher als Regal gedient haben mußten.
    Immer wieder glitt einer der Junior-Detektive auf dem schlammigen Boden aus, fiel hin und wurde über und über mit Lehm beschmiert.
    „Ich glaube... wir sollten nicht weitergehen“, stotterte Poppi. „Der Keller führt immer tiefer in den Berg. Was ist, wenn der Gang einstürzt?“
    „Poppi hat recht“, schloß sich Dominik an. „Warum haben wir nicht versucht, das Holztor zu öffnen? Das wäre viel einfacher gewesen!“
    Lieselotte überhörte diesen Vorschlag und tastete sich weiter vor.
    Axel schwieg. Er hatte gerade etwas bemerkt, das er den anderen im Augenblick nicht mitteilen wollte. Doch sicher sahen sie es bald selbst.
    „Wir müssen uns beeilen“, flüsterte er Lilo ins Ohr. „Das chemische Licht... es wird schon schwächer.“
    Sie nickte. „Du, Anton?“ fragte sie, „hast du je gehört, wie tief der Stollen in den Hügel führt?“
    „Nein, da weiß ich gar nichts!“
    „Der zweite Zugang ist vielleicht längst verschüttet“, schoß es Axel durch den Kopf. Lilo schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben.
    „Ich... ich schlage vor“, sagte sie laut, „wir... wir machen kehrt. Es ist hier weder ein Luftzug zu spüren, noch ein Lichtschein zu sehen. Wir werden versuchen, die Tür zu sprengen!“
    Der Leuchtstab hatte nicht einmal mehr die halbe Leuchtkraft. Lieselotte konnte kaum etwas erkennen.
    „Sind wir bald an den Tonnen vorbei?“ ertönte die ängstliche Stimme von

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