Die Tore zu Anubis Reich
Messer in der ausgestreckten Hand, und die Klinge flach unter den umstrittenen Verband stieß, einen theatralischen Augenblick innehielt und das Messer dann seitwärts herauszog, wobei er die Stoffschichten des Verbands von unten nach oben glatt durchschnitt.
Eine gute Handvoll glänzender metallischer Gegenstände fiel heraus und auf den Teppich. Mit einem schnellen Blick identifizierte Doyle unter anderen Dingen ein Colibri-Sensorenstrahl-Feuerzeug, eine Seiko-Quarzarmbanduhr, ein winziges Notizbuch, eine automatische Pistole und mindestens drei kleine Goldbarren zu je einer Unze.
»Sie hatten vor, die Eingeborenen mit Glasperlen zu kaufen, wie?« sagte Darrow mit einem anerkennenden Kopfnicken zu Benner, der seinen Platz neben Doyle wieder eingenommen hatte und das Messer einsteckte. »Wie Sie wissen, verstößt dies gegen die Bedingungen unserer Übereinkunft - Sie erhalten eine Rückerstattung von fünfzig Prozent, und die Wächter werden Sie jetzt zu einem Wohnanhänger außerhalb des Geländes begleiten, wo Sie bis morgen früh in luxuriöser Gefangenschaft gehalten werden. Und lassen Sie mich Ihnen in einem Geist freundschaftlicher Teilnahme empfehlen«, fügte er mit dem kältesten Lächeln, das Doyle je gesehen hatte, hinzu, »daß Sie sich still und ohne Aufhebens entfernen.«
»Nun, ein gutes Ergebnis von alledem ist«, sagte Benner leichthin, als Treff nackt hinausgeführt wurde, »daß nun eine Umkleidekabine frei geworden ist. Gehen Sie gleich hinein, Brendan!«
Doyle trat vor, murmelte zu mehreren Leuten »Verzeihung« und fand die soeben frei gewordene Umkleidekabine. Drinnen saß ein Wächter auf einem Hocker und machte ein erleichtertes Gesicht, als er sah, daß es nicht Treff war, der wieder hereinkam.
»Doyle, nicht wahr?« fragte er und stand auf.
»Ja.«
»Gut. Dann also runter mit den Klamotten.«
Nicht ohne den Bauch ein wenig einzuziehen, legte Doyle gehorsam seine Kleider ab und hängte den Anzug sorgfältig über einen Bügel, den der Wächter ihm reichte. Die Umkleidekabine hatte einen rückwärtigen Ausgang, durch den der Wächter mit seinen Sachen verschwand.
Doyle lehnte an der Wand und hoffte, sie würden ihn nicht vergessen. Er versuchte sich unter dem Lederband am Unterarm zu kratzen, aber es saß so stramm, daß er keinen Finger darunter brachte. Er gab auf und beschloß zu ignorieren, wie der geschnittene grüne Stein unter dem Leder auf seiner rasierten Haut juckte. Darrow hatte es einen »mobilen Haken« genannt und Doyle einen Blick darauf werfen lassen, bevor der Lederstreifen darübergeschnallt worden war. Doyle hatte den rautenförmigen kleinen Stein in den Fingern gewendet und die eingeschnittenen Zeichen betrachtet; sie schienen eine Mischung von Hieroglyphen und astrologischen Kennzeichnungen zu sein.
»Betrachten Sie den Stein nicht so mißbilligend, Doyle«, hatte Darrow bemerkt. »Er wird Sie in die Gegenwart zurückbringen. Sobald die Lücke von 1810 zu Ende geht, wird dieses Ding zu der Lücke zurückkehren, aus der es gekommen ist, also ins Hier und Jetzt, und solange es in Berührung mit Ihrer Haut ist, wird es Sie mitnehmen. Sollten Sie es verlieren, würden Sie uns alle verschwinden sehen und im Jahr 1810 stranden; deshalb ist es so fest um Ihren Arm geschnallt und verschlossen.«
»Also werden wir alle nach vier Stunden einfach von dort verschwinden?« hatte Doyle gefragt, während Darrow ihm den Unterarm eingeseift und rasiert hatte. »Was wäre, wenn Sie die Ausdehnung der Lücke falsch berechnet hätten, und wir alle mitten im Vortrag verschwinden würden?«
»Das kann nicht passieren«, hatte Darrow geantwortet. »Sie müssen innerhalb der Lücke sein und in Berührung mit dem Haken, und die Lücke ist fünf Meilen entfernt von dem Wirtshaus, das unser Ziel ist.« Er hatte den Stein auf Doyles Arm gelegt und das breite Lederband herumgewickelt. »Seien Sie beruhigt, Doyle. Wir haben uns nicht verrechnet, und es wird uns eine bequeme Zeitspanne bleiben, in der wir nach dem Vortrag zu der Wiese zurückkehren können, wo die Lücke ist. Außerdem bringen wir zwei Kutschen mit, die uns befördern werden.« Er hatte das Lederband strammgezogen und das kleine Schloß daran befestigt. »Nach menschlichem Ermessen kann nichts schiefgehen.«
Nun, als er nackt an der Wand der Umkleidekabine lehnte, lächelte Doyle sich im Spiegel zu. Was, ich und mich sorgen?
Der Wächter kam zurück und gab ihm eine Kleiderausstattung, die 1810 wahrscheinlich keinerlei
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