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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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doch klar, oder nicht? Ich bin die beste Kundschafterin. Deshalb sollte ich vorausgehen und auskundschaften, ob es auch nur eine winzige Chance auf Erfolg gibt.«
    Sie löste die Sehne vom Bogen und zog einen winzigen Lederbeutel aus ihrem Gürtel. Schweigend rollte sie die Sehne auf und verstaute sie sorgfältig darin, bevor sie ihn in den Mund steckte und verschluckte. Als sie die entsetzten Blicke der Männer sah, zwinkerte sie ihnen zu. »Nasse Sehnen sind nicht elastisch genug.«
    »Darüber mache ich mir keine Sorgen. Du könntest getötet werden!«
    Sie sah ihn überrascht an.
    »Und?« Sie wartete nicht auf seine Antwort, drehte sich um und stieg geduckt ins Wasser. »Falls ich den Durchgang erreiche und ihr mich sehen könnt, folgt mir.«
    »Aber … also gut.«
    Lenk stieß die Worte verzweifelter hervor, als angebracht schien. Er beobachtete, wie sie ins Wasser glitt. Ihre geschwärzten Ohren verschmolzen nahtlos mit der Dunkelheit. Nur die Spitzen ragten aus dem Wasser hervor, wie die Rückenflossen zweier Fische, und verrieten, wo sie war.
    »Sei vorsichtig.«
    Er flüsterte ihr diese Aufforderung erst nach, als sie fast gänzlich verschwunden war.
    »Sie schafft das schon«, murmelte Denaos.
    »Klar, und wenn sie stirbt, ist das auch kein großer Verlust.« Lenk warf einen kalten Blick über die Schulter. »Hab ich recht?«
    »Angesichts der Umstände halte ich eher das Gegenteil für richtig. Mir wäre eine lebendige Bogenschützin weit lieber als eine tote.«
    »Tu doch nicht so.«
    »Das ist nicht gespielt, das versichere ich dir.«
    »Nun, falls es dir entgangen sein sollte«, stieß Lenk hervor, »ich bin immer noch sauer auf dich wegen dem, was du am Strand gesagt hast.«
    »Du musst dich schon etwas deutlicher äußern.«
    »Ich meine…« Der junge Mann stockte und sah seinen größeren Gefährten böse an. »Du bist wirklich ein Stück Dreck, weißt du das?«
    »Das hat man mir gegenüber bereits angedeutet.« Der Assassine zuckte mit den Schultern. »Und ja, natürlich weiß ich, worauf du anspielst.«
    »Und?«
    »Und…«, Denaos biss sich nachdenklich auf die Lippe, »es fällt mir im Augenblick etwas schwer, mich dafür zu interessieren.«
    Darauf wusste Lenk nichts zu erwidern. Er starrte den
großen Mann nur mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Ärger an, als litte er unter Verstopfung. Bevor er auch nur über eine Antwort nachdenken konnte, hob Denaos eine Hand.
    »Bevor du auf die Idee kommst, auszuprobieren, wie tief du mir dein Schwert in den Hintern schieben kannst, möchte ich dir etwas auseinandersetzen.« Er seufzte; es klang wie der Seufzer eines Vaters, der eine unerfreuliche Unterhaltung mit seinem Sohn führen muss, der vorhat, Schneider zu werden. »Hör zu, du bist noch jung und unerfahren, was den Lauf der Welt betrifft, aber ich betrachte dich so weit als Freund, dass ich dir sagen möchte, dass du deine Zeit verschwendest.«
    Doch die Worte des Assassinen gingen an Lenk vorbei, in dessen Ohren die Geräusche mit jedem Atemzug leiser wurden und schließlich ungehört verhallten. Mit jedem Einatmen meldete sich eine andere Stimme in seinem Kopf lauter zu Wort.
    »Er ist schwach.«
    »Du bist ein Mensch«, fuhr Denaos fort, »und sie ist eine Shict. Versteh mich nicht falsch, es entzückt mich, dass du ein spitzohriges Weibchen gefunden hast, das du mit deiner ungebührlichen Zuneigung überschütten kannst, und sei es auch nur, weil du dann entspannter wirst, aber ich glaube nicht einen Wimpernschlag lang, dass dieses Gefühl erwidert wird.«
    »Sie ist auch schwach.«
    »Was du auch immer von ihr oder jedem anderen in dem kleinen sozialen Zirkel, den wir geschaffen haben, halten magst, es ist vollkommen sinnlos.«
    »Sie werden beide hier sterben.«
    »Unterm Strich kannst du nicht ändern, was du bist, und sie kann das genauso wenig.«
    »Wir jedoch werden leben.«
    »Sie ist eine Shict. Du bist ein Mensch. Ihr beide seid Feinde.«
    »Unsere Feinde sind die Angehörigen dieser verfluchten Kirche.«
    »Jahrhunderte über Jahrhunderte blutiger Kriege werden nicht nur deinetwegen plötzlich ausgelöscht, mein Freund.«
    »Wir werden unseren Krieg gegen die Kreatur führen, welche diese Missgeburten anführt.«
    »Sie wird dir einen Pfeil in den Rücken jagen, wenn ihr danach ist.«
    »Wir werden die Pestilenz ausrotten, die hier wuchert.«
    »Also wirf mir nicht vor, dass ich eine Sichtweise vertrete, die der Rest der bekannten Welt als wahr erachtet.«
    »Wir werden

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