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Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 1 - Das Buch des Dämons: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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schade; ich hätte deine Zielgenauigkeit zumindest so weit verbessern können, dass sie für einen Menschen halbwegs annehmbar ist.«
    »Helfen?« Quillian lachte böse. »Ich habe die ›Hilfe‹ deines Volkes aus erster Hand mit angesehen, Wildling. Ich weiß genau, was du meinem Volk angetan hast!«
    »Wenn wir uns über Verbrechen und dergleichen unterhalten wollen«, erwiderte Kataria beiläufig, »dann können wir auch gleich über diesen merkwürdigen Pöbelhaufen reden, der sich Menschheit nennt.« Sie feuerte erneut einen Pfeil ab. »Dreizehn.« Sie griff nach dem nächsten Pfeil im Köcher. »Jedenfalls machen alle Stämme der Shict zusammengenommen nur einen Bruchteil deiner wimmelnden Rasse aus. Wir sind schlauer als ihr, wir sind schneller, handwerklich begabter, und doch brauchtet ihr nur eines zu tun, um uns auszulöschen. Ihr musstet euch vermehren.« Verächtlich stieß sie die letzten Worte hervor.
    »Und wie viele Menschen, unschuldige Menschen, werden wegen dem, was deine Rasse verbrochen hat, niemals die Gelegenheit dazu bekommen? Deine Stämme haben ohne jedes Erbarmen Menschen abgeschlachtet, ohne Unterschied und ohne jeden Respekt für die Regeln des Kampfes!«
    »Wir können es uns nicht leisten, zwischen verschiedenen Plagen derselben Spielart zu unterscheiden.« Katarias Stimme klang ebenso kalt wie der Pfeil, den sie abschoss. »Shict kämpfen nicht fair. Vierzehn.«
    »Und deine Gefährten? Sind sie ebenfalls Spielarten derselben Plage?«
    Kataria bemühte sich nach Kräften, sich nicht zu verspannen und ihre Ohren nicht anzulegen. Mit ihrer Armbrust mochte die Serrant nicht ins Ziel treffen. Die Shict war fest entschlossen, ihr nicht zu zeigen, dass sie mit Worten durchaus treffen konnte. Sie wollte die Serrant nicht merken lassen, dass sie verletzt war. Also war es besser, die Ohren aufgerichtet zu lassen, stolz und aufgerichtet.
    Eben wie Shictohren.
    Ein lautes Gebrüll lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Deck, und sie richtete ihren finsteren Blick nach unten. Von qualmenden Leichen stieg Rauch empor. Männer umschwärmten den rothäutigen Giganten in ihrer Mitte und versuchten, ihn mit Schwerthieben zu verletzen, schienen aus ihrer Überzahl Mut schöpfen zu wollen, während Gariath unablässig Männer zerfetzte, sie mit seinen Klauen bearbeitete und zermalmte.
    Dummes Reptil, dachte Kataria angewidert. Er nimmt mir alle meine Opfer weg. Sie musterte gereizt die rasch kleiner werdende Zahl von Feinden. Ich könnte sie alle töten, wenn sie endlich aufhören würden, wie aufgeregte kleine Affen herumzuhüpfen. Ihr Blick glitt zur Kettenhexe , die mühelos längsseits der Gischtbraut blieb. Ihr Steuermann rief seinen Kameraden aufmunternde Worte zu, während er sein Schiff mit kundiger Gelassenheit steuerte.
    Und sein großer, fetter, reifer Schädel …
    »Das ist es«, flüsterte sie.
    Sie stieß ein schallendes Lachen aus, das noch lauter wurde, als Quillian ihr einen neugierigen Blick zuwarf.
    »Pass auf, ich werde dir helfen«, sagte sie. »Ich sorge dafür, dass diese Piraten nicht länger herumrennen, und dann schießen wir sie einen nach dem anderen ab.« Sie blickte kurz zu dem schwarzen Schiff hinüber. »Wir können dem Ganzen natürlich auch dadurch ein Ende bereiten, dass wir ihr Schiff abhängen.«
    »Was?« Quillian hob nichts Gutes ahnend eine Braue, als sie herumwirbelte und dem Blick der Shict folgte. »Was meinst du damit?«
    »Sie können nicht viel tun, wenn sie uns nicht einholen können, oder? Und sie können uns nicht einholen, wenn sie uns nicht jagen.« Kataria spannte die Sehne und zielte auf das von Salzwasser überspülte Deck der Kettenhexe in Richtung Ruder. »Also brauchen wir nur dafür zu sorgen, dass sie uns nicht mehr jagen.«
    Quillians Augen wurden groß, als ihr dämmerte, was die Shict vorhatte. Die glitzernde Spitze ihres Pfeils war auf den schmuddeligen Mann am Ruder der Kettenhexe gerichtet, der von der Gefahr, in der er schwebte, nichts ahnte und gerade damit beschäftigt war, Argaol zu beschimpfen.
    »In etwa so«, schloss Kataria.
    »Nicht, du Idiotin!«
    Quillians Hand packte den Arm der Shict, doch es war zu spät. Kataria hatte ihren Pfeil bereits abgeschossen. Die Serrant verfolgte ihn mit ihrem Blick, während er quälend langsam, fast gelassen, auf den Steuermann des Piratenschiffes zuflog. Keiner der Kämpfenden blickte hoch, da alle viel zu sehr mit ihren Gegnern beschäftigt waren, sodass niemand außer ihr das drohende Desaster

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