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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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bestialischen Plan, den du ausgebrütet hast, auszureden, und ich verbiete es dir, ich untersage es dir, Sir!, etwas vorzubringen, was mich in diesen Plan verwickeln könnte.«
    Nach diesem Ausbruch hörte man das leise Murmeln des Flusses umso deutlicher. Weder Denaos noch Jhombi blickten von ihren Ködern hoch. Lenk starrte eine Weile schweigend vor sich hin. Dann zerstörte er dieses Schweigen mit einem leisen Räuspern und einem Wort.
    »Aaltitten.«
    Denaos blinzelte zweimal, zuckte einmal zusammen, hob die Angelrute, zerbrach sie über dem Knie und seufzte ergeben auf.
    »Die Götter sollen es verdammen!« Er nahm eine der leeren Kürbishälften, marschierte steifbeinig zu einem moosigen Felsen in der Nähe und setzte sich darauf. »Also gut ... spuck’s schon aus.«
    »Es ist schon vor ein paar Tagen passiert, noch bevor Kataria mich mit den Shen gefunden hat.«
    »Sprich weiter.«
    »Ich war im Wald und habe ... halluziniert.« Lenk starrte
zu Boden, als die Bilder wieder durch seinen Kopf zuckten. »Ich habe einen Fluss gefühlt, so kalt wie Eis, ich sah Dämonen in Bäumen, ich... ich...« Er warf Denaos einen verzweifelten Blick zu. »Ich habe mit einem Affen diskutiert.«
    Der Assassine blinzelte. »Hast du die Oberhand behalten?«
    Lenk hatte das Gefühl, eine Last legte sich auf seine Schultern, und er biss die Zähne zusammen. Etwas sprach in seinem Kopf.
    »Nicht wichtig.«
    »Nicht wichtig«, knurrte er. »Ich habe ... Kataria gesehen. Sie hat Sachen gesagt, versucht, mich zu verführen, sie hat ihr Oberteil ausgezogen und ... na ja, eben Aale.«
    »Aale.«
    »AALE!«, schrie Lenk. »Sie war da, hat mit mir geredet, hat mir ... Sachen gesagt, hat mir gesagt, ich solle endlich aufhören...«
    »Womit aufhören?«
    »Das spielt keine Rolle. Das Fieber hat mich vollkommen verzehrt, hat mein Gehirn im Schädel zum Kochen gebracht.«
    »Bist du dir da wirklich sicher?« Denaos verzog verwirrt das Gesicht, während er den jungen Mann neugierig betrachtete. »Ich war da, als Kataria dich angeschleppt hat, und ich sollte vielleicht anmerken, dass ich nicht gesehen habe, dass sich etwas unter ihrem Fell bewegt hätte. Und ich war auch da, als Asper dich untersucht hat. Sie meinte, du hättest nur ein leichtes Fieber.«
    »Was weiß die denn schon?«
    »Es war mein Kopf, nicht ihrer!«, schnarrte Lenk und hämmerte mit der Faust gegen seine Schläfe. »Was weiß Asper denn schon darüber?«
    »Angesichts all der Jahre, die sie damit verbracht hat, die Physis des Menschen zu studieren? Vermutlich eine ganze Menge.« Denaos tippte sich gegen das Kinn. »Sie hat angefangen zu schreien und uns einen Augenblick später hinausgescheucht, aber ich kann mich eindeutig daran erinnern...«
    »Er weiß gar nichts.«
    »Woran kannst du dich erinnern? Und woher weißt du das überhaupt? Kat und du, ihr habt jetzt beide gesagt, dass sie böse geworden ist und euch aus der Hütte hinausgeworfen hat wie ... wie ...«
    »Heiden.«
    »Heiden!«, spie er hervor. »Woher willst du wissen, was sie wusste? Was ist passiert, nachdem sie euch vertrieben hat? Und warum hat sie das überhaupt gemacht?«
    Denaos rührte sich nicht und betrachtete den jungen Mann schweigend mit derselben unauffälligen Anspannung in seinem Körper, die Lenk schon häufig an ihm gesehen hatte; normalerweise bekam einige Momente später irgendjemand irgendetwas Scharfes in seine Weichteile gerammt. Dass der Assassine praktisch nirgendwo an seinem Körper ein Messer verstecken konnte, war da nur ein schwacher Trost.
    »Das«, erwiderte er schließlich, »geht niemanden etwas an außer ihr. Und ich glaube ihrem Wort mehr als deinem.«
    »Lügner.«
    »Gutes Argument«, murmelte Lenk.
    »Was ist ein gutes Argument?«
    »Warum verteidigst du sie so engagiert?« Der junge Mann hob eine Braue. »Du bist doch immer der Erste, der irgendjemanden wegen irgendetwas verdächtigt. Und doch bist du bereit, ihrem Wort mehr Vertrauen zu schenken als meinem?«
    »Immerhin genießt sie den Vorteil, dass sie nicht offenkundig schwachsinnig ist«, gab Denaos zurück.
    Lenk wollte ihn anknurren, ihn wütend ansehen, aber der Schmerz in seinem Kopf wurde unerträglich. Die Stimme flüsterte zwar nur, aber sie klang quälend klar.
    »Verräter. Lügner. Ungläubige. Unwissende. Überflüssige.«
    »Nur unwissend«, murmelte Lenk und schüttelte den Kopf. »Einfach nur ... nur...««
    »Hör zu«, sagte Denaos, dessen Anspannung mit einem Seufzer von ihm abfiel. »Ich

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