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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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verpflichtet, ihm zu helfen.«
    »Hochverrat, Heimtücke, Betrug«, zischte die Stimme kalt und scharf in Lenks Kopf. »Sie sind nutzlos. Wir sind ...«
    »Tot« , brauste eine fiebernde, brennende Stimme durch Lenks Hirn. »Du bist tot. Du hast deine Chance gehabt. Du wirst... «
    »Ignoriere das einfach. Konzentrier dich auf die Pflicht. Konzentrier dich auf ...«
    »Sie. Sie ist auch tot. Ihr seid alle tot und ...«
    »Genug, das reicht, genug!«, grollte Lenk den Versammelten zu. »Ich kann das auch ohne eure Hilfe.« Er warf Dreadaeleon einen finsteren Blick zu. »Und wenn du nutzlos sein willst, ich schaffe das auch ohne dich.«
    »Nutzlos?« Der Jüngling wischte sich den Schweiß von der Stirn und schleuderte ihn auf Lenk. »Glaubst du, dass ich mir das hier eingehandelt habe, weil ich die ganze Zeit, die du bewusstlos, verletzt und so ungeheuer zuverlässig gewesen bist, auf der Stelle herumgerannt bin? Ich habe Feuer auf die Langgesichter geschleudert, sie zu Eis gefroren, sie schwarz gebraten und ihnen auf andere Art und Weise Schaden zugefügt. Bevor du aufgewacht bist, waren noch zehn mehr von ihnen an Deck!«
    »Elf.«
    Das Langgesicht stürzte sich auf sie, angeführt von einer purpurnen Faust, die gegen Dreadaeleons Kiefer krachte und ihn rücklings auf das Deck schleuderte. Lenk hatte nicht einmal genug Zeit zu blinzeln, als ihre Hand zurückschoss und ihn gegen den Mast warf, während sie gleichzeitig dem sich am Boden windenden Jüngling noch einen Tritt in die Rippen gab.
    »Er ist schon...«, wollte Lenk protestieren.
    »Nein«, unterbrach ihn die Niederling und hämmerte ihm ihre Faust ins Gesicht.
    Er wurde bis auf die Knochen durchgeschüttelt, fühlte, wie seine Haut unter der Wucht des Schlags aufplatzte. Ihm verschwamm nicht nur alles vor den Augen, seine Sehkraft musste sich vielmehr anstrengen, nicht zu ertrinken, während alles dunkel wurde und er gerade noch das gnadenlose, gleichgültige, lange Gesicht sah, dann Schwärze, dann ihre Faust, dann wieder Schwärze.
    Er spürte, wie sich die Knöchel mit seinem Kiefer vereinten, obwohl er sie nicht sah.
    Vielleicht war er noch benommen von seiner letzten Runde, dachte er. Deshalb war es für die Langgesichter so einfach, ihn so übel zusammenzuschlagen. Oder aber diese war einfach besonders stark, oder aber sie waren alle stärker gewesen, als er vermutet hatte. Oder war er immer schon schwächer gewesen, als er geglaubt hatte?
    Beim vierten Schlag, als Sturzbäche von schimmerndem Rot aus seiner Nase strömten, richteten sich seine Gedanken auf etwas anderes.
    Schwert, sagte er sich. Ich brauche mein Schwert. Der Kopf... wo ist er? Schwert, Kopf, Schwert, Kopf... irgendjemand...
    »Wir brauchen niemanden«, hallte eine eisige Stimme.
    »Niemand wird dir helfen« , fauchte eine fieberheiße Stimme.
    Und auch sie wurden schwächer, mit jedem Schlag, den das Langgesicht auf ihn herunterprasseln ließ. Sein Nacken fühlte sich an wie ein Weidenzweig, sein Kopf wie ein Bleigewicht. Seine Arme versuchten ohnmächtig, sich vor ihren Angriffen zu schützen. Er spürte die Blutergüsse unter seiner Haut, die Platzwunden auf seiner Stirn, seinem Kiefer. Seine Augenlider flatterten, als er das Langgesicht anstarrte. Die Frau erwiderte seinen Blick anerkennend.
    »Hu«, stieß sie hervor. »Ihr hört nicht auf zu reden, bevor man euch tötet und euch wirklich zusammenfaltet, hab ich recht?«
    Sie konnte recht haben, denn die einzigen Worte, die er noch herausbrachte, waren sinnlose Bitten, ob an sie oder an jemand anderen, irgendjemanden, wusste er nicht. Seine Lippen waren aufgeplatzt, und auf seiner Zunge lag der kupferne Geschmack von Blut. Außerdem schien die Niederling ohnehin nicht zuzuhören, als sie sich vor ihn kniete und ein gezacktes, kurzes Messer aus ihrem Gürtel zog. Sie holte damit nach ihm aus und stach zu.
    Er fing ihren Arm ab, wie der Ast eines Baumes einen Felsbrocken aufhält. Sein Handgelenk drohte unter dem Druck zu brechen, und er zitterte, als sie versuchte, ihm die Klinge in die weiche Kehle zu stoßen, die so einladend zuckte.
    Aus dem Augenwinkel musterte Lenk verzweifelt das Deck.
    Draedaeleon lag ohnmächtig da, und Gariath schwamm offenbar immer noch im Meer. Denaos war vermutlich tot wie auch Asper, und Kataria ...
    Kataria stand nicht einmal sieben Meter von ihm entfernt.
    Sie war über das Deck gekrabbelt und hatte nur kurz innegehalten, um sich einen Bogen und ein paar Pfeile zu schnappen. Ihr Blick war auf

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