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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Heide, wir brauchen Hilfe«, erklärte Asper und deutete energisch auf Nai. »Sie wird sterben. Ich brauche Wasser, Tücher … irgendetwas.« Die Frau erwiderte unbewegt ihren Blick. Asper knurrte und schlug mit der Faust gegen die Gitterstäbe. »Du dreckige purpurne Scheißefresserin, hör mir zu!«
    Die milchig weißen Augen der Niederling richteten sich auf Nai. »Sheraptus?«, erkundigte sie sich.
    »Schmerzen.«
    »Ja, ja.« Asper nickte heftig. »Sheraptus! Du weißt, was das …«
    »Glück gehabt«, unterbrach die Niederling sie und wandte sich zum Gehen.
    »Was? Nein, warte! Hol mir etwas zum …! He!«
    Die Niederling hörte ihr nicht zu. Sie drehte sich einfach nur um und blieb dann wie angewurzelt stehen, um das Geschöpf zu betrachten, das plötzlich vor ihr aufgetaucht war. Es war groß, schlank, lächelte strahlend und legte ihr eine behandschuhte Hand auf die Schulter.
    »He da«, sagte es, einen Wimpernschlag, bevor ein lautes Klicken ertönte.
    Als die Niederling den Griff ihres Schwertes packte, strömte ihr bereits das Blut in Bächen aus dem Hals. Sie gab keinen Laut von sich, als seine Hand es wegzog. Auf der metallenen Klinge, die unter seinem Handgelenk hervorragte, schimmerte ihr Blut. Sie starrte das Metall an, sprachlos vor Schreck. Vielleicht fehlten ihr auch wegen der klaffenden Wunde in ihrer Kehle die Worte.
    Dann sackte sie zu Boden.
    »Oh«, bemerkte Denaos, als das Blut der Niederling unter ihrem Leichnam eine Pfütze bildete. »Hat ja tatsächlich funktioniert.« Er betätigte den verborgenen Riegel der Klinge und zog sie wieder in seinen Handschuh zurück. »Ich hätte vielleicht etwas Beeindruckenderes sagen sollen.«
    » Denaos!« , schrie Asper hinter den Gitterstäben.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen«, erwiderte er und ging zu ihr. »Hör mal, wenn ich gesagt hätte, du arbeitest zu hart, hätte das …?«
    »Mach die Tür auf! Beeil dich!«
    »Schon gut«, knurrte Denaos und kniete sich neben den Leichnam der Niederling. »Wenn du es so verdammt eilig hast. Ich suche nur rasch die Schlüssel.«
    »Dafür haben wir keine Zeit. Brich das Schloss einfach auf!«
    Der Assassine blickte hoch und sah sie verärgert an. »Wie kommst du darauf, dass ich Schlösser knacken könnte?«
    »Ich dachte einfach … na ja, du bist ein …«
    »Ich bin ein Mann, der kein Schlosser ist«, fiel Denaos ihr ins Wort und tastete am Gürtel der Niederling entlang. »Was soll die Eile überhaupt?«
    »Es ist …«
    Ihr wurde plötzlich klar, dass Nai bereits eine ganze Weile nichts mehr gesagt hatte. Sie drehte sich herum und sah, wie das Mädchen mit glasigen Augen zu ihr hochsah. Seine schwarzen Lippen bewegten sich nicht mehr. Kein Atemzug war zu hören. Dann sah sie von Nai zu »ihr«, die neben ihr lag. Die andere Gefangene war ebenfalls tot, als hätte sie nur darauf gewartet, dass jemand mit ihr zusammen diese Welt verließ.
    Asper schluckte einen bitteren Kloß herunter.
    »Nichts.«
    Das Schloss an der Tür klickte, und die Gitterstäbe knarrten, als sie aufglitt. Denaos stand in der Tür und lächelte strahlend, während er einen primitiven eisernen Schlüssel um den Finger wirbelte.
    »Zugegeben, es wäre natürlich erheblich beeindruckender gewesen, wenn ich die Schlösser aufgebrochen hätte«, erklärte er. »Andererseits wäre es noch beeindruckender gewesen, wenn ich auf dem Rücken eines Hengstes hereingeritten wäre, der von Feuer angetrieben wird, das er aus seinem …«
    Seine Stimme wurde leiser, als er Asper ansah, und verstummte ganz, als er ihr in die Augen blickte. Sie war ruhig, reglos, atmete kaum. Dann sah er das Zittern, etwas, das sie in sich zurückhielt und das herauszuplatzen drohte, wenn sie irgendetwas anderes tat, als zu atmen.
    Er streckte die Hand aus. Sie nahm sie und trat dichter an ihn heran.
    »Entschuldige«, flüsterte er.
    »Ich weiß«, erwiderte sie, ebenfalls flüsternd.
    »Wir können uns hier nicht länger aufhalten.«
    »Ich weiß.«
    Er sah über sie hinweg auf die beiden regungslosen Gestalten im Schatten der Zelle. »Aber wenn du willst …«
    Sie drückte seine Hand, bevor sie an ihm vorbeiging. »Will ich nicht.«
    Denaos nickte. »Wir müssen sehr vorsichtig sein. Es waren zwar nicht viele Niederlinge da draußen, als wir uns hereingeschlichen haben, aber sie haben eine Wache zurückgelassen.«
    »Also sind sie davongesegelt«, murmelte Asper.
    »Nach Jaga.«
    »Zu Lenk und den anderen, vorausgesetzt, sie haben es bis dorthin

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