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Die Tortenkönigin: Roman (German Edition)

Die Tortenkönigin: Roman (German Edition)

Titel: Die Tortenkönigin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Conrad
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aushalten. Die Dramaturgie meines Lebens war offensichtlich auf schmerzhafte Wiederholungen aus.
    Patrick stand wie vom Donner gerührt einfach da und versuchte, Chantals Enthüllung zu verdauen. Ich hatte keine Lust, auf seine Reaktion zu warten.
    Ich sagte zu Patrick: »Damit wäre wohl alles geklärt«, und sah zu, dass ich aus der Schusslinie kam.

KAPITEL 38
     
    Marie sah mir sofort an, dass ich durcheinander war.
    Sie hatte den warmen Sommerabend auf der Terrasse bei einem Glas Wein genossen. Sie knipste die bunte Lichterkette an und holte mir ein Glas aus der Küche.
    Ich erzählte ihr von dem Kleid, den Fotos und den Küssen danach.
    »Und? Bist du verliebt?«, fragte sie mit glänzenden Augen. Sie mochte Patrick sehr, und ich wusste, sie würde sich freuen, wenn er und ich zusammenkämen.
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Na und, dann ist doch alles wunderbar!«
    »Bin ich die Einzige, die der Ansicht ist, dass Chantal hier auch eine Rolle spielt?«
    »Ach, die«, Marie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Patrick hat sowieso vor, sich von ihr zu trennen, hat er dir das nicht gesagt?«
    »Hat er. Aber das spielt keine Rolle für mich. Außerdem finde ich es nicht nett, wie du über Chantal sprichst. Sie hat schließlich auch Gefühle.«
    Marie sah mich überrascht an. »Habe ich etwas verpasst? Seid ihr neuerdings beste Freundinnen?«
    »Wohl alles andere als das. Sie hat uns erwischt.«
    »Erzähl!«, rief Marie. »Wie? Wobei? Was ist passiert?«
    »Wir haben uns nur an den Händen gehalten, nichts weiter. Patrick wollte mir gerade etwas sagen, da tauchte sie auf wie aus dem Boden gewachsen. Und hat mal eben eine Bombe platzen lassen.«
    Ich sah es wieder vor mir: Chantals vor Hass verzerrtes und gleichzeitig triumphierendes Gesicht und den völlig versteinerten, fassungslosen Patrick. Und ich spürte wieder den Stich der Enttäuschung, den Chantals Eröffnung mir versetzt hatte.
    »Helene, du weinst«, sagte Marie leise, und erst als ich meine Wangen berührte, spürte ich die Nässe.
    »Sie hat gesagt, sie sei schwanger«, brachte ich mühsam heraus.
    »Ich glaube kein Wort«, rief Marie bestimmt, »nie im Leben. Die hat viel zu viel Angst, dass es ihren Körper ruiniert, die doofe Nuss. Das hat sie nur gesagt, um ihn unter Druck zu setzen, jede Wette. Und Patrick ist naiv und ehrenhaft genug, ihr zu glauben. Und selbst wenn, kann Patrick sich trotzdem von ihr trennen. Aber glaub mir: Diese Frau ist nicht schwanger.«
    »Und wenn doch?«, schniefte ich. »Ich will keinen Mann, der sieben oder acht Monate, nachdem wir uns verliebt haben, ein Baby von einer anderen Frau bekommt.«
    Schorsch tapste aus der diffusen Dämmerung des Gartens lautlos heran und sprang zu mir in den Strandkorb. Er rollte sich eng an meinem Bein zusammen, und ich legte meine Hand auf sein seidenglattes Fell.
    »Ich halte mich an Schorsch«, verkündete ich, »der kann mir wenigstens keine Lügen erzählen.«
    »Hat Patrick dich angelogen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Aber es soll schon vorgekommen sein, dass jemand, den man für ehrlich, aufrichtig und loyal gehalten hat, sich als rückgratloser Feigling entpuppt, der lieber jedem Konflikt aus dem Weg geht, anstatt um etwas zu kämpfen.«
    »Und was ist mit morgen?«
    Ich schauderte bei der Frage ein wenig zusammen, gab mich aber cool. »Morgen werde ich exzellente Arbeit abliefern, meine Rechnung übergeben, und dann tschüss. Keine Diskussionen, keine Dramen, keine Gefühle. Nur noch ein Tag, dann ist es vorbei. Patrick fährt zurück nach Berlin, und ich gehe zurück in die Backstube und mache wieder stinknormale Sahnetorte.«
     
    Im Schloss herrschte Hektik, als ich am nächsten Morgen in aller Frühe dort ankam. Es wurde an mehreren Sets gleichzeitig gearbeitet, und Patrick begrüßte mich nur knapp und bat mich, sofort mit der Arbeit anzufangen. Er drückte mir einen Ablaufplan in die Hand, damit ich wusste, in welcher Reihenfolge die Torten gebraucht wurden.
    Der Tag war straff durchgeplant, denn nur heute hatte das Museum Ruhetag. Die bestellten Blumen lagen für mich bereit.
    Irgendwann steckte Christin den Kopf durch die Tür. »Ich wollte nur kurz hallo sagen und mitteilen, dass ich meine Schminkpinselsammlung dafür hergeben würde, wenn du heute bei mir sitzen würdest und nicht diese … diese drei fürchterlichen...«, sie rang um Worte, »… Kinder!«
    »So schlimm?«
    Sie verdrehte die Augen. »Eine hohler als die andere. Kaum auszuhalten, das

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