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Die Tortenkönigin: Roman (German Edition)

Die Tortenkönigin: Roman (German Edition)

Titel: Die Tortenkönigin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Conrad
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Schlüsseln suchte und in meine Jacke schlüpfte.
    »Wir hatten einen kleinen Auffahrunfall, nicht weiter schlimm«, murmelte er, »ich wollte dich nicht beunruhigen.«
    »Ich komme sofort. Wo bist du?«
    Mit gezücktem Stift wartete ich auf seine Antwort.
    Er lachte. »Unsinn. Ich bin schon so gut wie raus hier. Die haben mein Handgelenk geröntgt, aber das ist bestimmt nur verstaucht. Marcel wird mich später nach Hause fahren. Mach dir keine Sorgen, hörst du, Liebling? Ich bin bald wieder bei dir.«
    »Bist du sicher? Dann bis später«, antwortete ich und notierte mir schnell die Nummer auf dem Display.
    Als er aufgelegt hatte, wählte ich diese Nummer, und eine weibliche Stimme meldete sich mit: »Ici Hôpital Saint Joseph, bonsoir.«
    Ich legte auf, ich wusste, was ich wissen wollte.
    Ich rief mir ein Taxi, knallte die Wohnungstür hinter mir zu und rannte die Treppen hinunter.

KAPITEL 3
     
    Nach einer halsbrecherischen Fahrt durch das nächtliche Paris lieferte der Fahrer mich endlich vor dem Krankenhaus ab.
    Ich war schweißgebadet, und mir war übel, hätte aber nicht sagen können, ob die Furcht einflößende Angewohnheit des Fahrers, kaum auf die Straße zu gucken und stattdessen – mir zugewandt – wie ein Maschinengewehr auf mich einzuschnattern, der Grund war oder meine Sorge um Leon.
    Ich raste zur Rezeption und radebrechte mich dann bis zur Notaufnahme durch, wo ich schließlich vor einer verschlossenen, blickdichten Glastür mit einem Klingelknopf landete.
    Ich hämmerte auf die Klingel ein.
    Nach kurzer Zeit riss eine Schwester die Tür auf. Sie wirkte genervt. Aus den Räumlichkeiten hinter ihr drangen Geschrei und Gezeter. Es hörte sich an, als würden ein paar Frauen miteinander streiten.
    Die Schwester bellte ungehalten: »Oui?«
    Schlagartig schien ich meine mühsam erworbenen, rudimentären Französischkenntnisse verloren zu haben. Verzweifelt kramte ich in meinem scheinbar komplett gelöschten Gedächtnis nach Möglichkeiten, mich verständlich zu machen, und stammelte: »Leon Leblanc? Äh … victime d’un accident … äh, moi«, ich tippte mir auf die Brust, »la fiancée!«
    Die Schwester seufzte, zog die buschigen Augenbrauen hoch und musterte mich von oben bis unten. Dann schüttelte sie langsam den Kopf.
    Wie bitte?
    Hatte sie mich vielleicht nicht verstanden? Fiancée hieß doch Verlobte, oder etwa nicht?
    Ich erwog kurz die Möglichkeit, sie einfach aus dem Weg zu rempeln, rechnete mir aber keine besonders hohen Chancen aus. Mit ihrer massigen Figur – gegen sie war ich eine Gazelle – füllte sie die Tür fast komplett aus. Ohne mindestens zehn Meter Anlauf würde ich sie keinen Millimeter bewegen können, und vermutlich würde sie mich einfach packen und wie einen läppischen Diskus von sich schleudern.
    Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und spähte über ihre Schulter in die Notaufnahme.
    Und richtig, wen sah ich da stehen?
    »Marcel!«, schrie ich und winkte hektisch mit beiden Armen. »Marcel, sie will mich nicht reinlassen!«
    Er blickte von seinem Handy hoch, auf dem er gelangweilt herumgetippt hatte. Seine Mimik sprach Bände, als er mich erkannte: zuerst Erstaunen, dann Ärger, schließlich Resignation.
    Er stieß sich von der Wand ab, an der er lässig gelehnt hatte, und kam zögernd auf die Tür zu.
    »Helene«, sagte er über die Schulter der Schwester, die mit verschränkten Armen noch immer wie ein Felsmassiv zwischen Marcel und mir stand, »du hättest nicht herkommen sollen.« Er seufzte.
    Sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. Sah ich da Mitleid?
    »Wieso? Was ist mit Leon? Geht es ihm schlecht? Ich will zu ihm!«, zeterte ich schrill.
    Marcel schüttelte den Kopf. »Fahr nach Hause, Helene«, sagte er beschwörend, »glaub mir, es ist besser so.«
    »Ich will zu dem Mann, den ich in drei Tagen heiraten werde«, fauchte ich, mittlerweile echt wütend. Was glaubte dieser Kerl eigentlich?
    Marcel hob beide Hände in einer Du-hast-es-so-gewollt-Geste und sprach ein paar Worte mit der Schwester, die daraufhin widerstrebend den Weg freigab.
    Ich schoss an ihr vorbei.
    »Wo ist Leon?«
    Marcel deutete mit dem Daumen auf eine halb geöffnete Tür. »Da drin«, murmelte er und fuhr fort: »Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
    Je mehr ich mich dem Behandlungszimmer näherte, desto lauter wurde das Geschrei, das ich draußen schon gehört hatte.
    Ich stieß die Tür mit einem energischen Tritt auf und blieb wie angewurzelt stehen.
    Leon lag mit

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