Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)
Lehrerin. Allerdings ist sie sehr streng. Wann kommen Sie wieder, Robert?«
»Gleich morgen mit dem ersten Flugzeug. Und, ist bei Ihnen irgendwas passiert?«
»Nein«, sagte Susan. »Ach doch. Carlo Sebaldo hat schon zweimal angerufen. Sie sollen sich bei ihm melden, sobald Sie zurück sind. Er hat etwas, das Sie sicher interessieren wird.«
*
Richard Feldstein rührte nachdenklich in seiner Kaffeetasse. »Das ist in der Tat nicht besonders gut gelaufen. Aber bist du sicher, dass er nicht geblufft hat?«
Wieland Scherf machte sein gewohnt mürrisches Gesicht. Er sprach mit gedämpfter Stimme, denn das Café Einstein war gut besucht, und alle Nachbartische waren besetzt. »Tanja hat das perfekt vorbereitet. Diesmal hat sie auf neugierige Journalistin gemacht. Er hat ihr alles so erzählt, wie es tatsächlich abgelaufen ist. Nichts dazuerfunden und nichts weggelassen. Eigentlich sollte er ja längst neutralisiert sein, aber da das nicht geklappt hat, machen wir das Beste daraus.«
Feldstein schob seine Brille mit dem Zeigefinger näher an die Augen. »Und das wäre?«
»Wir beobachten, was er jetzt macht. Zumindest ist er hier einen Schritt weiter gekommen. Es gibt
doch zwei Möglichkeiten: Entweder verfolgt er diese Spur, oder er hört auf, weil er die Schnauze voll
hat. Wir müssen abwarten.«
Feldstein fuhr sich nervös übers Haar. »Ich habe es dir neulich schon gesagt. So viel Zeit haben wir
nicht. Grimm ist ein ziemlich ungeduldiger Mann. Und wenn ich ihm nicht bald etwas Handfestes
bringe, wird es für uns alle ziemlich ungemütlich.«
15. KAPITEL
S eine Maschine landete pünktlich. Seitdem Robert von Baltimore in die Toskana gezogen war, hatte er Italien nur wenige Male verlassen. Und als er nun bei strahlendem Sonnenschein den Weg zum Parkplatz ging, hatte er zum ersten Mal das Gefühl, in die Heimat zurückzukehren. Er freute sich auf Catarina, auf Carlo und all die anderen. Auch auf seine Mutter, Tante Pippa und …
Plötzlich blieb er stehen. Meine Güte – Francesca! Er war inzwischen der festen Überzeugung, dass er sie nicht in Berlin gesehen, sondern sich getäuscht hatte. Wenn das wirklich Francesca auf dem Bahnsteig gewesen war, dann hätte sie dir doch geholfen, oder? Roberto, nicht schon wieder! Hör endlich auf damit und werde misstrauischer. Ja, ruf sie an, nein, besser, geh zu ihr, schau ihr in die Augen und frag sie, ob sie auch in Berlin gewesen ist. Dann wirst du schon merken, ob sie lügt. Und dann noch diese leidige Geschichte mit diesem Rechtsanwalt Celli. Da müsstest du auch endlich etwas unternehmen. Aber was?
Er schloss den Rover auf, warf seine Reisetasche auf die Rückbank und fuhr nach Hause.
Der schwarze Volvo folgte ihm mit großem Abstand.
*
Susan wurde blass. »Ich kann das gar nicht glauben. Robert! Die wollten Sie umbringen ?! Mein Gott … warum?«
Robert zuckte mit den Schultern. »Ich kann nur Vermutungen anstellen. Die Methode, mit der sie mich reingelegt haben, riecht sehr stark nach Geheimdienst. Oder Staatssicherheit, wie es früher im Osten Deutschlands genannt wurde. Wenn die solche Methoden anwenden – inklusive der Beseitigung von lästigen Mitwissern –, dann steckt schon ein ganz großes Ding dahinter.«
Susan war aufgestanden und ging im Zimmer auf und ab. »Robert, ich habe es Ihnen schon mal gesagt: Ich kann es einfach nicht mehr verantworten, dass Sie sich wegen einer Sache in Gefahr begeben, mit der Sie eigentlich nichts zu tun haben. Verlassen Sie doch für ein paar Monate das Land.«
In diesem Moment klingelte das Telefon. Robert hob ab und meldete sich. Sein ernstes Gesicht entspannte sich, und er lächelte. »Carlo, schön dich zu hören. Was macht deine Hand? Ja, ich bin gut wieder zurückgekommen …«
»Roberto«, unterbrach Carlo ihn, »ich habe da eine Idee, wie du mit deiner Geschichte weiterkommen kannst. Hast du Zeit, zu mir zu kommen?«
»Sicher. In einer Stunde kann ich bei dir sein. Ciao, Carlo.« Er legte auf und schaute Susan an. »Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja! Meine Sache, ihre Sache. Schauen Sie, Susan, ohne dass Sie es ahnen, haben sich Teile meiner Geschichte mit Ihrer vermischt. Wenn ich Zeit habe, werde ich Ihnen das gerne einmal erklären, aber jetzt muss ich zu Carlo Sebaldo fahren.«
Robert machte sich auf den Weg nach Vicchio. Diesmal hatte er einige Vorsichtsmaßregeln getroffen. Die begannen damit, dass er einmal um sein Auto herumging und dann einen Blick darunter warf. Bei dem hochachsigen
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